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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde. Jemand will Druiden töten, wenn ich deine Worte richtig verstanden habe. Was soll er dann jetzt noch auf dem Silbermond? Wenn Vali schon tot ist, gibt es dort keine Druiden mehr.«
    »So ähnlich hat Fenrir sich auch ausgedrückt«, murmelte Teri.
    »Kluges Hündchen«, sagte Zamorra ironisch. »Du wirst den Feind aller Druiden also dort suchen müssen, wo sich noch lebende Druiden befinden - und damit entweder in Gryfs Nähe oder - hier.« Er deutete auf Teri. »Der Feind hat Vali gefunden, er wird auch dich und Gryf finden. Worum es also geht, ist: Vorbereitet sein, damit ihm der nächste Mord nicht mehr gelingt!«
    »Wenn ich wüßte, was mit Gryf ist«, seufzte Teri. »Vielleicht hat es ihn auch schon erwischt. Fenrir behauptete jedenfalls, keinen Kontakt zu ihm zu bekommen.«
    »Und du selbst?«
    »Ich habe es noch nicht ausprobiert«, gestand sie. »Allerdings - ich fürchte mich auch davor.«
    Zamorra hob die Brauen. »Du fürchtest den Mißerfolg, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Ich fürchte mich davor, keinen Kontakt zu ihm zu bekommen, weil er vielleicht schon tot ist.«
    »Hast du in seiner Hütte nachgeschaut?«
    »Dort ist er nicht. Er wird sich irgendwo in der Welt herumtreiben -wenn er noch lebt. Vielleicht… ist er auch damit beschäftigt, den Gegner zu finden und unschädlich zu machen. Aber dann…«
    ... müßte er ja telepathisch erreichbar sein, führte Zamorra Teris Gedanken für sich fort. »Möglicherweise befindet er sich auch gerade in einer anderen Dimension. Da dringt Telepathie nicht durch«, erinnerte er die Druidin an eine weitere Möglichkeit.
    Teri sprang auf. Sie begann unruhig im Zimmer hin und her zu gehen. Irgendwie erinnerte sie Zamorra an eine nervöse Raubkatze.
    »Ich bin total fertig«, gestand sie. »Ich kann nicht mal mehr richtig denken. Allein der Gedanke, daß Gryf tot sein könnte… wie Vali… und daß ich nichts tun kann! Zamorra, ich muß etwas tun. Ich kann nicht einfach nur irgendwo sitzen und warten, bis der Druidenmörder auftaucht. Ich kann mich auch nicht für den Rest meines Lebens hier in einem abgeschirmten Bereich verkriechen und hoffen, daß er mich nicht findet, während er die anderen massakriert. Ich muß etwas tun, aber ich weiß nicht, was. Hilf mir. Du hast doch immer irgendeine Idee.«
    »Ich sagte schon - vorbereitet sein. Dem Gegner eine Falle stellen. Dann sehen wir weiter.«
    »Falle stellen ist gut. Sehr gut. Und ich werde der Köder sein, wie? Denn wer sollte diesen Part sonst übernehmen? Wer auf Silbermond-Druiden fixiert ist, wird nicht auf einen anderen Köder ansprechen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das durchstehe.«
    Zamorra schwieg.
    »Wenn du wüßtest, wie es in mir aussieht«, flüsterte sie.
    »Friß es nicht in dich herein«, mahnte Zamorra. »Laß es raus. Du bist bei Freunden. Du brauchst dich nicht zu verstellen, deine Empfindungen nicht einzukapseln.«
    »Wenn ich wenigstens wüßte, mit wem ich es zu tun habe! Aber das einzige, was ich gesehen habe, war eine schattenhafte Gestalt mit Vogelkopf. Und damit kann ich nicht viel anfangen.«
    »Mir fiele da auf Anhieb höchstens Horus ein. Mit den Göttern des alten Ägypten hatten wir ja schon öfters Ärger. Aber warum sollte er ausgerechnet auf Druidenblut erpicht sein? Überhaupt, das hat es doch früher in dieser Form nicht gegeben! Warum taucht dieser Dämon erst jetzt auf, wo es nur noch drei Silbermond-Druiden gibt…«
    »Sicher noch ein paar mehr.«
    »Aber von denen weißt nicht einmal du etwas. Wir alle können nur vermuten, daß es sie gibt. Wenn sie existieren, halten sie sich verborgen, nehmen aus unerfindlichen Gründen keinen Kontakt zu euch und zu uns allen überhaupt auf. Aber darum geht es nicht, sondern darum, daß dieser Killer ausgerechnet jetzt wie der Kastenteufel emporspringt«
    »Möglicherweise hat er auch früher schon gemordet. Aber da ist es nicht so aufgefallen«, vermutete Teri. »Weil wir damals noch zu viele waren. Und Druiden sterben manchmal. Einige beenden ihr Leben aus eigenem Ent-Schluß, weil sie meinen, alt genug geworden zu sein und nichts Neues mehr erleben zu können, andere erleiden Unfälle oder werden von ihren Feinden umgebracht. Wie damals Kerr. -Sorry, Zamorra. Ich wollte nicht…«
    »Schon gut.« Kerrs Tod war nach wie vor eine böse Erinnerung. Zamorras Zauberschwert Gwaiyur hatte mitten in einer Auseinandersetzung die Seiten gewechselt und anstelle des Gegners den Freund erschlagen. Seither setzte Zamorra das

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