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0621 - Die Vergessene von Avalon

0621 - Die Vergessene von Avalon

Titel: 0621 - Die Vergessene von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil ihn die Glaswände größer erscheinen ließen, als er tatsächlich war.
    Ich probierte das braune Wasser, fand es einigermaßen passabel, bekam auf einmal Hunger und bestellte ein mit geräuchertem Schinken gefülltes Croissant.
    Es schmeckte mir gut. Nach dem dritten Bissen erschien Jane Collins wie ein Sturmwind.
    Offenstehender Kamelhaarmantel, lässig um den Hals geschlungenes Tuch, das auch die Schultern bedeckte, eine pinkfarbene Hose, dazu den senfgelben weichen Kaschmirpullover. Das blonde Haar locker frisiert, so daß es aussah wie gewachsen. Bewußt ließ sie ein paar Fransen in ihre Stirn hinabhängen.
    »Schmeckt’s?« fragte sie und schlüpfte schon aus dem Mantel, der seinen Platz am Garderobenständer fand.
    Ich nickte, kaute und wischte mir gleichzeitig Krümel von den Lippen. Dann legte ich die Papierserviette zur Seite. »Sehr gut sogar. Wärst du eine Minute später gekommen, hätte ich schon verdaut.«
    Sie hob die Augenbrauen. »So rasch geht das?«
    »Klar doch.«
    Der Kellner kam. Jane bestellte Kaffee, ich ebenfalls eine Tasse und schaute auf die zusammengefaltete Illustrierte, die zwischen uns beiden auf dem Tisch lag.
    »Lange nicht gesehen, John.«
    »Stimmt.«
    »Du siehst schlecht aus.«
    Ich hob die Schultern. »Was soll ich machen? Das Leben hinterläßt eben seine Spuren.«
    »Ja, ja, so ist das, mein Lieber. Davon einmal abgesehen, bist du krank?«
    Ich bewegte meine Augenbrauen. »Jetlag«, flüsterte ich.
    »Nein – nicht auch du!«
    »Weshalb nicht? Man ist nicht en vogue, wenn man heutzutage keinen Jetlag hat.«
    Jane nickte. »Ich hörte ja, wo ihr euch herumgetrieben habt. Der Flug steckt dir noch in den Knochen.«
    »Das stimmt.«
    »Kann ich verstehen.« Sie drückte ihren Oberkörper ein wenig zur Seite, als der Kellner den Kaffee für sie und mich abstellte. Dabei fraß er Jane mit seinen Blicken auf. Am liebsten hätte ich ihm zwei Salatblätter auf die Glotzer geklebt.
    Als er verschwunden war und Jane den ersten Schluck getrunken hatte, stellte ich die Frage. »Du wolltest mich also mal sehen, meine Liebe. Oder nicht?«
    »So ist es.«
    »Schön, hier bin ich. Was machen wir mit dem Tag. Das Wetter ist mitteltrübe. Wir könnten in ein Museum gehen oder ins Kino…«
    Sie verzog den Mund. »Mehr fällt dir dazu nicht ein, Mr. Geisterjäger?«
    Ich grinste schon widerlich schief. »Natürlich gäbe es da noch andere Dinge…« Meine Hand faßte nach der ihren, aber sie zog die Finger wieder zurück.
    »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
    Ich ließ mich zurückfallen und breitete die Arme aus. »Nein, Jane, sag nicht so etwas. Ich habe von offizieller Stelle die Erlaubnis bekommen, einige Tage entspannen zu können. Jetzt kommst du mir ausgerechnet dazwischen.«
    »Das ist nun mal so.«
    »All right, um was geht es. Hat sich der Ghostbusters-Schleim vielleicht nach London auf den Weg gemacht? Muß ich in die Unterwelt steigen und gegen ihn kämpfen?«
    »Nichts dergleichen.«
    »Dann bin ich ja zufrieden, der läßt sich nämlich so schlecht abduschen, habe ich mir sagen lassen.«
    »Es geht um andere Dinge.«
    »Um welche?«
    Jane klappte die Illustrierte auf. Sie gehörte zu den Zeitschriften mit einer hohen Auflage, und Jane hatte die entsprechende Seite bereits markiert. »Du solltest mal diese Annonce lesen, mein Lieber. Ich glaube, daß du damit gemeint bist. Der Meinung ist übrigens auch Sarah Goldwyn, und die hat ja einen besonderen Riecher.«
    Die Anzeige war von einem Rotstift umrandet worden. Ich brauchte erst gar nicht zu suchen. Halblaut las ich vor.
    »Gesucht wird John Sinclair. Nur er kann mir helfen. Nicht irgendein Sinclair, denn dieser, den ich suche, der muß etwas Besonderes haben. Er muß andere Welten verstehen können. Wenn er die Anzeige liest, möge er sich bitte so rasch wie möglich unter folgender Chiffrenummer melden…«
    Ich ließ das Blatt sinken. »Was soll das?« Meine Stimme klang leicht unwillig.
    Janes Fingernagel wies wie eine Speerspitze auf meine Brust. »Damit bist du gemeint, John.«
    »Woher willst du das denn wissen?«
    »Das geht aus dem Text hervor.«
    Ich runzelte die Stirn. »Hör auf, wetten möchte ich darauf nicht. Auch wenn du mal wieder mit der Horror-Oma einer Meinung bist. Das kann irgend jemand sein.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    »Er muß andere Welten verstehen können, heißt es da. Ich würde diese Umschreibung auch anders akzeptieren. Nicht andere Welten, dafür andere

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