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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwindest und möglicherweise in den Tod läufst.«
    »Ein Kindermädchen habe ich nicht nötig, Suko.«
    »Das weiß ich. Nur ist dies kein normaler Fall. Du mußt mithelfen, den Gral zu finden. Vielleicht kennen die Templer Spuren. Ich hörte, daß die de Lacres in Frankreich groß herausgekommen sind. Da kann es Verbindungen zwischen den Kartharern und den Templern geben. Wir sollten gemeinsam hinfahren und Nachforschungen anstellen. Ich weiß nicht, ob sie etwas bringen, aber wir tun wenigstens etwas und hängen hier nicht herum.«
    Ich hatte jedes Wort verstanden, aber mein Gesichtsausdruck machte ihm klar, daß ich nicht wollte Es gab nichts mehr, was mich in meiner Lage noch motivieren konnte. Ich war fertig, stand dicht vor dem Ende und wollte nicht mehr.
    »Möchtest du etwas trinken?« fragte ich völlig unmotiviert.
    »Nein, zum Teufel, ich will nichts trinken. Ich will, daß du vernünftig wirst.«
    »Das bin ich.«
    »Scheint mir nicht so.«
    Ich wollte mich wieder setzen, als Suko sich erhob und zum Telefon ging. »Wen willst du anrufen?«
    »Alle, John! All unsere Freunde. Ich werde sie alarmieren, damit sie zusammen mit mir dafür sorgen, daß du nicht durchdrehst. Hast du verstanden?«
    »Tu es nicht. Das ist mein Problem.«
    »Stimmt, aber wir werden es auch zu dem unserigen machen. Das kann ich dir versprechen.«
    Er ließ sich nicht beirren. Um telefonieren zu können, drehte er mir den Rücken zu.
    Ich handelte automatisch. Suko sah nicht, wie ich den Aschenbecher vom Tisch nahm. Er bestand aus Glas und paßte gerade noch in meine Hand. Welche Nummer Suko gewählt hatte, wußte ich nicht, hörte aber das Freizeichen aus dem Hörer klingen.
    Hinter ihm stehend holte ich aus.
    Er mußte etwas geahnt haben, wollte herumwirbeln, schaffte es nur halb, dann erwischte ihn der Aschenbecher am Kopf. Suko konnte zwar einiges einstecken, aber einen Schädel aus Eisen besaß auch er nicht. Er ruckte noch einmal in die Höhe, schaute mich erstaunt an, dann sackte er vor meinen Füßen zusammen und blieb bewußtlos liegen.
    Ich schaute auf den Aschenbecher.
    Blut klebte an seiner Seite, auch einige Haare.
    »Tut… tut mir leid, mein Freund!« flüsterte ich mit Tränen in den Augen. »Ich weiß, daß du es gut gemeint hast, aber ich konnte nicht anders. Ich habe alles verpatzt. Ich habe die Strafe bekommen, und ich werde den weiteren Weg allein gehen müssen.«
    Er gab mir keine Antwort. Seine Augen zeigten einen verdrehten Ausdruck. War er tot?
    Ich fühlte nach.
    Nein, Suko war ins Reich der Träume hineingeglitten, aus dem er irgendwann mit starken Kopfschmerzen wieder erwachen würde.
    Ich dagegen hatte mein Ziel erreicht und mir freie Bahn geschaffen.
    Den Aschenbecher warf ich zu Boden, bevor ich in den Flur ging, die dicke Winterjacke überstreifte und den Koffer wieder anhob.
    Eine halbe Minute später hatte ich die Wohnung verlassen und gleichzeitig mit dem Leben abgeschlossen…
    ***
    »Das ist doch nicht wahr, Suko!« schrie Sir James in den Hörer, und der Inspektor hatte seinen Chef eigentlich noch nie so laut reden oder schreien hören, wenigstens konnte er sich daran nicht erinnern.
    »Doch, Sir, es ist wahr.«
    »Und wo ist John jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Er schlug mich nieder und verschwand. Über ein eventuelles Ziel haben wir zuvor nicht gesprochen, das ist das Fatale.«
    Der Superintendent erwiderte nichts. Nach einer Weile erkundigte er sich nach Sukos Zustand.
    »Na ja, ich habe zwei Tabletten genommen, obwohl ich das nicht so gern mag. Ich will ehrlich sein, Sir. Als fit dürfen Sie mich nicht ansehen.«
    »Wollen Sie sich hinlegen?«
    Suko lachte leise. »Das kann ich wohl nicht.«
    »Das meine ich auch. Wie wäre es, wenn Sie ins Büro kommen. Wir können uns dort treffen.«
    »Ich kann nicht fahren, noch nicht.«
    »Gut, dann komme ich zu Ihnen.«
    »Noch etwas, Sir. Ich wollte Bill Conolly und auch Jane Collins Bescheid geben.«
    »Weshalb?«
    »Sie sollten es erfahren. Sie sind Johns Freunde. Vielleicht haben sie auch eine Idee, wo wir den Hebel ansetzen müssen.«
    Nicht gerade begeistert gab Sir James seine Zustimmung. Suko legte ebenfalls auf, betrat das Bad und ließ kaltes Wasser über sein Gesicht strömen.
    John hatte mittelschwer zugeschlagen. Suko war auch nicht lange bewußtlos gewesen, aber die Zeit hatte ausgereicht, um John verschwinden zu lassen.
    Wo war er hin? Suko dachte darüber nach, als er sich das Gesicht abtrocknete. Er hatte keine Spur. Er würde

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