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0624 - Die Tränen der Baba Yaga

0624 - Die Tränen der Baba Yaga

Titel: 0624 - Die Tränen der Baba Yaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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komme, ist's wenigstens immer erstklassig geheizt!«
    »Du bist ein verdammter Zyniker«, sagte Zamorra.
    »Mag sein. Andere nennen mich einen Teufel«, grinste Amos heiter. »Und die alte Yaga hat dir tatsächlich einen Auftrag erteilt? Sei hübsch vorsichtig, Zamorra.«
    »Du meinst, sie könnte mich hereinlegen und umbringen wollen? So weit war ich mit meinen Überlegungen auch schon, aber du kannst mir immer noch nicht weismachen, du hättest überhaupt nichts davon gewußt.«
    »Mostache!« brüllte Amos.
    Der erschien mürrisch wieder hinter der Theke. »Was denn jetzt schon wieder?«
    »Herr Wirt, bringen Sie 'nen anderen Gast«, krächzte der Ex-Teufel. »Der hier glaubt mir nämlich überhaupt nichts!«
    »Leck mich…«, brummte Mostache und verschwand wieder in der Küche.
    »Wer weiß«, grinste Amos. »Vielleicht werde ich dieser überaus freundlichen Aufforderung sogar nachkommen. Wünsche, die man an den Teufel richtet, gehen oft in Erfüllung.«
    Er wandte sich wieder Zamorra zu. »Ich fürchte, du wirst tun müssen, was Baba Yaga von dir verlangt. Es wird etwas sein, das sie selbst nicht erledigen kann, trotz all ihrer Macht. Und es dürfte mörderisch gefährlich sein. Zu gefährlich für sie selbst, und somit erst recht für dich, mein Freund. Aber erwarte nicht ihre Dankbarkeit.«
    »Ich werde mich weigern…«
    »Das kannst du nicht!« Amos lachte spöttisch auf. »Du konntest dich schon damals nicht weigern, als ich dich als Fürst der Finsternis dazu gebracht habe, bei der einen oder anderen Angelegenheit für mich aktiv zu werden…«
    »Das war stets etwas anderes«, widersprach Zamorra. »Es war immer auch mit in meinem Interesse…«
    »Ja, aber ganz sicher doch«, spottete der Ex-Teufel. »Ich an deiner Stelle hätte mir das auch immer eingeredet. Aber wenn ich dich damals schon mühelos… hm, überreden konnte, dann kann es Baba Yaga erst recht. Sie besitzt ganz andere Mittel als ich.«
    »Stärkere?«
    Sid Amos kicherte. »So fragst du mich nicht aus! Andere, sagte ich. Zumindest für dich werden sie allerdings stärker sein, denke ich.«
    »Was schlägst du mir also vor?«
    »Ich? Gar nichts!« wehrte Amos ab. »Ich bin schließlich nicht hierher gekommen, um mit dir über die alte Hexe zu plaudern. Was, sagtest du, will sie von dir?«
    »Ich soll ihre Tränen finden. Was immer das heißen mag.«
    »Es heißt, daß du besonders vorsichtig sein mußt«, stellte Amos klar.
    »Wenn sie dich an so was… Verrücktes heranläßt… da steckt mehr hinter! Sei himmlisch vorsichtig! Mit dieser Dame ist nicht zu spaßen. Sie steht bar jeglicher Regeln. Sie ist eben… die Hexe.«
    »Klingt richtig nett, wie du das so sagst«, bemerkte Zamorra sarkastisch.
    »Nicht wahr? Wir waren schon immer gezwungen, besonders nett zu Großmütterchen Yaga zu sein… deshalb mußte sie schließlich auch in ihrem Sumpfgefängnis verschwinden und ward lange Zeit nicht mehr gesehen, bis Stygia sich endlich so vertrottelt zeigte, das Miststück wieder auf die Bühne zurückzuholen… allein dafür könnte ich ihr den schlanken Hals umdrehen! So was sitzt jetzt auf meinem früheren Thron! Aber noch dämlicher ist doch Lucifuge Rofocale, weil er nichts dagegen unternommen hat… Aber den hat sie vermutlich mit ihrer Flügelgestalt becirct und ihn mit ihrem Sex dumm und dämlich ge…«
    Er unterbrach sich. »Das ist ja alles, LUZIFER sei Dank, schon lange nicht mehr mein Problem, nur ärgert's mich immer wieder, wenn ich sehen muß, wie es mit meinem einstigen Reich bergab geht! Wenn wenigstens Leute wie du dafür verantwortlich wären… Aber diese albernen Witzfiguren, allen voran Stygia und ein mehr und mehr vergreisender Lucifuge Rofocale, machen sich selbst alles kaputt! Ich glaube, ich sollte mich doch noch einmal wieder selbst darum kümmern…«
    »Das meinst du doch nicht im Ernst?« entfuhr es Zamorra.
    »Warum eigentlich nicht? Würde es dich sehr stören?«
    Zamorra lachte bitter auf. »Teufel bleibt Teufel, wie? Willst du wirklich, daß alle die Recht behalten, die diesen Spruch über dich aufsagen?«
    Asmodis grinste breit. »Mich stört solches Gerede nicht«, versicherte er. »Nun gut, dann sieh zu, daß du die Tränen der Baba Yaga bald findest…«
    »Was ich nicht verstehe, ist: Wieso Tränen?« fragte Zamorra. »Du kennst die Alte besser als ich. Hexen haben keine Tränen. Sie ist eine Hexe, und Hexen können nicht weinen. Hexen haben kein Herz.«
    »Deshalb also könnte sie keine Tränen

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