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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihres Gegenspielers fraglos überlegen ist, könnte unter Umständen eine Willensbeeinflussung des anderen Gehirnes durch Sie erfolgen."
    „Wie kommen Sie darauf, daß der andere mir unterlegen ist?"
    Doynschto öffnete eine Tür und bat seinen Patienten mit einer freundlichen Geste einzutreten.
    „Sehr einfach - Ihr Hirn ist das Original, seines ist die Kopie."
    Rhodan war fasziniert.
    Endlich zeichnete sich eine Möglichkeit ab, zur Erde zurückzukehren, wenn es auch vorläufig nur telepathisch war.
    Dabei erhielt er die Chance, die Pläne seines unbekannten Feindes zu durchkreuzen. Er brauchte nur Atlan oder einen seiner anderen Freunde darüber zu informieren, was geschehen war. Gelang es ihm, das andere Gehirn zu überwinden, dann hatte er schon gewonnen.
    Seine geheimnisvollen Entführer sollten sehr schnell zu spüren bekommen, daß es nicht ganz so einfach war, das Solare Imperium in den Abgrund zu führen, wie sie es sich vielleicht vorgestellt hatten.
    Er blickte sich in der Halle um, in die er geführt worden war.
    Sie war nicht sehr groß. Das darin aufgebaute Gerät hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem terranischen Nullzeit-Deformator.
    „Diese Apparatur wird normalerweise dazu verwendet, Gleichheitskontakte im Zuge von Gehirntransplantationen nach dem PGT-Verfahren herzustellen", erläuterte der Sanfte. „Sie arbeitet mit Nullzeit-Energie. Diese ist der normalen fünfdimensionalen Energieeinheit des Hyperraumes übergelagert, also in etwa identisch mit der von Ihnen erwähnten Sextadim-Energieeinheit."
    Rhodan hörte gespannt zu. Er verzichtete auf Fragen, weil er voller Ungeduld darauf wartete, daß der Yaanztroner mit seinem Experiment begann. Er wußte, daß der begann. Er wußte, daß zu dieser Zeit auf der Erde verhängnisvolle Entscheidungen getroffen wurden. Mit jeder Sekunde, die ungenutzt verstrich, konnten Chancen zunichte gemacht werden.
    „Bitte, lassen Sie uns beginnen", drängte Rhodan.
    Doynschto entblößte seine Zähne und stieß zischende Laute aus. Er amüsierte sich. Ruhig führte er Rhodan zu einer Reflektorplattform. Sie war rund und hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern. Rhodan stellte sich auf die schimmernde Scheibe und blickte nach oben. Fünf Meter über ihm hing eine zweite Reflektorscheibe.
    „Konzentrieren Sie sich", rief Doynschto. „Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis unser Versuch gelingt. Ich weiß nicht einmal, ob wir es überhaupt schaffen. Wenn aber alles nach Plan geht, dann müssen Sie blitzschnell handeln."
    Der Terraner antwortete auch jetzt nichts.
    Er wußte längst, daß er keine Zeit verlieren durfte. Je schneller und gezielter er handelte, desto besser.
    Doynschto drückte einige Knöpfe.
    Voller Spannung beobachtete er die Anzeigen seiner Instrumente. In der Halle begann es zu summen und zu rauschen. Rhodan schien es, als ob der Boden unter seinen Füßen erzitterte, aber das täuschte. Es war nur die Erregung, die ihn überschwemmte. Bis jetzt hatte er kaum gehofft, bald eine Verbindung zur Erde zu bekommen. Unerwartet schnell waren erste, zaghafte Vorstellungen realisiert worden.
    Von der oberen Scheibe schossen dunkelrote Feldstrahlen nach unten und verdichteten sich mit den Bodenplattenprojektoren. Eine Art von Nullzeitfeld entstand.
    Dieses Feld war jetzt aber völlig anders justiert als bei der Anpassung eines zu transplantierenden Gehirns.
    Rhodan sah den Yaanztroner durch einen roten, flirrenden Schleier. Er wartete. Er wußte, daß sein Gehirn den Körper des Bordins nicht verlassen würde, obwohl er sich gerade das sehnlichst wünschte.
    Doynschto wischte sich mit dem Unterarm über die schweißglänzende Stirn. Er blickte fragend zu Rhodan hinüber.
    Langsam näherte sich seine Hand einem auffällig gekennzeichneten Schaltknopf.
    Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an.
    Er schloß die Augen, bereit, die phantastische Reise zur Erde anzutreten und mit aller Härte in das Gehirn eines ihm noch unbekannten Wesens einzudringen, das in seinem Körper lebte.
     
    *
     
    Andro-Rhodan wartete eiskalt ab.
    Nur Minuten verstrichen, dann meldete sich General Kurnatowsky, der mit seiner Raumflotte bereits im Trek-Mano-System stand.
    „Sir, Sie ließen erkennen, daß der Einsatzbefehl abgeändert worden ist?" fragte er vom Bildschirm herab.
    „Die Situation zwingt uns leider zu äußerst harten Maßnahmen", erwiderte der Androide, der die Rolle des Großadministrators spielte: „Dringen Sie jetzt tiefer in das System ein, riegeln

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