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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. Er setzte sich, und wieder glitten seine Blicke suchend über die Sternenmeere.
    Bis jetzt war es ihm nicht gelungen, die Galaxis wiederzufinden, aus der er entführt worden war. Er befand sich offenbar in einem Teil des Universums, das unvorstellbar weit von der heimatlichen Milchstraße entfernt war. Hier wußte niemand etwas davon, daß diese überhaupt existierte.
    Ihm wurde heiß. Seine Kopfhaut begann zu jucken, und in Sekunden glaubte er, der Schädel werde ihm zerplatzen.
    Wieder fragte er sich, ob er krank war.
    „Krank?" sagte er leise. „Wer von uns beiden - der Bordin oder ich?"
    Unwillkürlich blickte er auf. Er mußte an ES denken, und dann fiel ihm ein, daß er mehr auf der Erde zurückgelassen hatte als nur seinen Körper. Seine Hand glitt zur Brust, aber dort traf sie nicht wie gewohnt auf den Zellaktivator, der ihm die Unsterblichkeit verliehen hatte.
    Plötzlich schienen sich alle Fragen von selbst zu klären.
    Ohne Zellaktivator war er verloren.
    Wenn er länger als 62 Stunden ohne den Zellaktivator auskommen mußte, setzte der Zerfall ein.
    Er versuchte nachzurechnen, wie lange er jetzt schon von dem lebenserhaltenden Geräten getrennt war.
    Wiederum fiel es ihm äußerst schwer, sich zu konzentrieren.
    Schließlich aber fand er heraus, daß die Frist längst abgelaufen war.
    Bedeuteten die Beschwerden, die er jetzt hatte, daß sein Gehirn zerfiel? Stand das Ende unmittelbar bevor?
    Er krallte seine Hände in die Sternenkarten und zerknüllte sie.
    Eine Hoffnung, in naher Zukunft wieder zu seinem Zellaktivator zu kommen, bestand nicht. Er wußte ja noch nicht einmal, wo er sich befand. Er konnte ebenso in eine andere Zeit, wie an das Ende des Universums oder auch in ein anderes Universum entführt worden sein. Selbst wenn er unbegrenzte technische Möglichkeiten gehabt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, die Milchstraße wiederzufinden - gar nicht zu sprechen von der Erde.
    Wie viel Zeit blieb ihm noch bis zu seinem Tod?
    Tage, Stunden oder Minuten?
    Er ging zu einem Getränkeautomaten und trank einen Schluck Poll. Die schwarze Flüssigkeit erfrischte ihn in Sekunden. Seine Gedanken klärten sich, aber dennoch sah er keinen Ausweg.
    Eigentlich hätte schon alles zu Ende sein müssen. Die 62 Stunden waren verstrichen. Warum war es noch nicht vorbei?
    Warum lebte er noch?
    Er eilte zur Tür und stieß sie auf.
    Er mußte mit Doynschto sprechen.
     
    *
     
    Der Mann trat an das Fenster heran und blickte auf Terrania City hinab. Seine Hand legte sich um den Zellaktivator auf seiner Brust, aber er empfand absolut nichts dabei.
    Andro-Rhodans Gedanken befaßten sich nicht mit dem ewigen Leben, sondern mit sehr naheliegenden Problemen. Er hatte die Aufgabe, die Menschheit und das Solare Imperium zu schädigen.
    Wenn er seinen Einsatz mit einem perfekten Ergebnis abschließen wollte, dann mußte er die Menschheit in den Abgrund führen.
    Auch der Gedanke daran löste bei ihm keine Emotionen aus. Er berührte ihn nur insofern, als ihm bewußt wurde, wie ungeheuer schwer der Plan auszuführen war.
    Die Luft flimmerte neben ihm. Als er sich umdrehte, materialisierte Gucky über einem Sessel. Der Mausbiber sah sich suchend um und ließ sich dann einfach in die Polster fallen. Er versank tief in ihnen. Legte sich ein Kissen über den Bauch und schlug die Beine übereinander.
    „Perry, ich komme gerade vom Golf von Akaba. Ich habe eine neue Sportart erfunden und darin gleich die Galaxismeisterschaft gewonnen. Wie findest du das?"
    „Ich bin befremdet", antwortete der Mann, den der Mausbiber für den Großadministrator hielt.
    „Wie das?" fragte Gucky schnell. „Hast du etwa erwartet, ich würde Zweiter werden?"
    Er blickte in das Gesicht des Terraners und erschrak. Rhodans Augen schienen sich mit Eis überzogen zu haben. In dem hageren Gesicht bewegte sich kein Muskel.
    „Wir haben mit größten Schwierigkeiten zu kämpfen. In jeder Stunde kann ein neuer Angriff erfolgen, aber meine Mitarbeiter vergnügen sich und tragen überflüssige Wettkämpfe aus. Du kannst nicht wirklich glauben, daß ich für derartige Dummheiten Verständnis habe."
    „Das sind harte Worte", erwiderte Gucky unglücklich. Er tastete telepathisch nach Rhodan. Für einen kurzen Moment kamen Zweifel in ihm auf, ob ihm wirklich der Freund gegenüberstand.
    Der parapsychische Test bestätigte ihm jedoch sofort, daß alles in Ordnung war.
    „Also, was willst du?" fragte Rhodan knapp.
    „Ich dachte, du würdest dich

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