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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt geglaubt hatte. Er war davon überzeugt gewesen, daß der echte Rhodan nicht mehr existierte oder zumindest verschollen war, ohne die Möglichkeit zu haben, jemals wieder zur Erde zurückzukehren.
    Andro-Rhodan trank das Wasser mit kleinen Schlucken.
    Allmählich kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück. Bis jetzt überhörte er die besorgten Fragen der Freunde. Er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    War der gesamte Plan bereits gescheitert?
    Mußte er jeden Augenblick erneut damit rechnen, aus dem Nichts bevormundet zu werden?
    Anti-ES war ihm zur Hilfe gekommen, aber zu spät, um den Plan mit Trek-Mano noch zu retten. Der echte Rhodan hatte den Planeten vor der Vernichtung bewahrt und damit galaxisweite Komplikationen verhindert, die durch Folgeaktionen ausgelöst worden wären.
    Andro-Rhodan merkte, daß er nicht länger schweigen durfte.
    Sanft, aber bestimmt wehrte er die stützenden Arme Atlans und Deightons ab. Er lächelte Gucky kurz zu und sagte: „Ich bin schon wieder in Ordnung. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen."
    „Das ist leicht gesagt", erwiderte der Arkonide. „Wäre es nicht angebrachter, uns zu erklären, was geschehen ist?"
    Andro-Rhodan nickte.
    „Natürlich", sagte er. „Ich habe gegen etwas Fremdes gekämpft, das mich übernehmen wollte. Es wollte mich zwingen, das zu tun, was es mir befahl."
    „Und was war das?" fragte Atlan.
    „Ich sollte den Einsatzbefehl für General Kurnatowsky noch verschärfen. Mein parapsychischer Gegner verlangte die Zerstörung des gesamten Sonnensystems. Er wollte, daß wir die Sonne zur Explosion bringen und zur Nova machen. Dagegen aber habe ich mich mit gutem Erfolg wehren können."
    Rhodan ließ sich in seinen Sessel sinken.
    „Entschuldigt", fuhr er fort. „Ich fühle mich ziemlich schwach.
    Der Kampf hat sehr viel Kraft gekostet. Ich bin wie ausgelaugt."
    Er schüttelte den Kopf, als könne er nicht begreifen, was geschehen war.
    „Die Überraschung war vollkommen", sagte er stöhnend. „Es hat mich einfach umgehauen."
    Er legte beide Hände vor das Gesicht und massierte die Schläfen. Dann wandte er sich an die beiden Ärzte: „Sie können mich jetzt allein lassen. Ich bin wieder okay."
    Übergangslos fuhr er fort: „Unter diesen Umständen war es besser, die Trek-Mano-Aktion ganz abzublasen."
    Seine Blicke gingen in die Runde. Man glaubte ihm. Das konnte er seinen Freunden und Mitarbeitern ansehen. Hier und da begannen bereits Diskussionen darüber, wer der geheimnisvolle Gegner gewesen sein könne, der versucht hatte, ihn parapsychisch zu überwältigen.
    Andro-Rhodan lächelte.
    In diesen Momenten wurde ihm sehr deutlich bewußt, daß noch niemand auf der Erde ahnte, was tatsächlich geschah. Anti-ES hatte schon vor Wochen zugeschlagen und Rhodans Gehirn entführt, aber bis jetzt war noch niemand wirklich argwöhnisch geworden.
     
    *
     
    In der Galaxis Naupaum verließ Perry Rhodan zu dieser Zeit die runde Plattform, auf der er während des Experiments gestanden hatte.
    Betroffen blickte er an sich herab.
    Er wußte nicht, wie lange er mit seinem wirklichen Körper Kontakt gehabt hatte, aber es kam ihm vor, als wäre es eine kleine Ewigkeit gewesen. Er hatte die vertrauten Hände gesehen und das unverwechselbare Gefühl genossen, das nur der eigene Körper vermitteln kann. Jetzt lebte er wieder in dem Bordin-Körper, vor dem er sich in gewisser Weise ekelte.
    Doynschto näherte sich ihm.
    „Sie sehen enttäuscht aus", stellte er fest.
    „Das mag sein", entgegnete Rhodan und kam ihm einige Schritte entgegen, „aber ich bin es nicht wirklich. Ich hatte erwartet, daß es meinen Freunden gelungen wäre, das Androiden-Gehirn in meinem Körper zu entlarven, aber das war ein Irrtum. Sie wissen nicht, was gespielt wird. Auf der anderen Seite bin ich glücklich über den Erfolg des Versuchs. Er hätte nicht größer sein können, obwohl ich ein wenig zu früh zurückgeschleudert worden bin."
    Zusammen mit dem Wissenschaftler verließ er die Halle.
    „Wir müssen das Experiment so schnell wie möglich wiederholen", sagte er drängend.
    „Das ist leider nicht so einfach, wie Sie es sich vorstellen", antwortete der Yaanztroner. „Die Nullzeit-Brücke hat sich bewährt, sogar noch besser, als ich erwartet hatte. Dennoch ist eine solche Kontaktaufnahme nicht immer möglich. Viel länger als heute wird sie wahrscheinlich auch nie dauern können."
    „Das ist schlimm."
    „Außerdem habe ich meine Befugnisse soeben kräftig

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