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0626 - Kampf der Gehirne

Titel: 0626 - Kampf der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dazu aufgefordert worden sind, Priatosch", sagte der junge Mann.
    „Und zwar ohne weiteres Zögern."
    Priatosch wirkte erstaunt.
    „Sie halten die Lage wirklich für so ernst?" fragte er.
    „Nicht als Regierungschef von Duynt", erklärte Heltamosch.
    „Wohl aber als Chef der Reichsflotte und als Mato Pravt. Ich erteile Ihnen hiermit den Befehl, eine Flotte von fünf Kreuzern und der entsprechenden Besatzung zusammenzustellen. Die Einheiten sollen genügend Landungsboote an Bord führen, so daß wir notfalls eine kräftige Mannschaft auf Yrvytom absetzen können, ohne daß die Kreuzer auf dem Planeten zu landen brauchen."
    „Jawohl, Mato Pravt", antwortete Priatosch. „Das wird geschehen!"
    Der Interkom schaltete sich aus. Heltamosch lehnte sich in seinen Sessel zurück und sah nachdenklich vor sich hin. Er fragte sich, ob er den richtigen Entschluß gefaßt habe. Er ließ sich in eine Angelegenheit ein, die nach dem Recht des Reiches ungesetzlich war: Als Oberhaupt eines Staates mischte er sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen ein. Daß ihn die Sorge um die Sicherheit des Reiches dazu drängte, blieb für die rechtliche Beurteilung seines Handelns unerheblich.
    Und doch blieb ihm keine andere Wahl. Die Unruhen auf Yrvytom waren nicht über Nacht entstanden. Es gärte dort schon eine ganze Weile. Priatosch, Heltamoschs Erster Berater und Chef des Sicherheitsdienstes, hatte schon vor geraumer Zeit begonnen, Agenten nach Yrvytom zu senden, die die dortigen Vorgänge durchleuchten sollten. Aber den Agenten fiel es schwer, sich auf der lebensfeindlichen Welt unauffällig zu bewegen. Zu oft wurden sie das Opfer des unbekannten Feindes.
    Heltamosch war überzeugt, daß die Gefahr, die dem Reiche von Yrvytom drohte, größer war, als der unbefangene Beobachter vermutete. Es war unbedingt notwendig, daß man die Umtriebe des Unbekannten unterband.
     
    2.
     
    „Man muß Ihre Geschicklichkeit immer wieder bewundern", sagte der Rote Anatom. „Wie Sie dem Geheimen Organ-Kommando eine Nase nach der andern drehen, das läßt sich nicht nachahmen!"
    Er war ein zartgliedriges, dürres Geschöpf von nicht mehr als zwei Dritteln normaler Mannesgröße. Er hatte sechsfingrige Hände wie alle Naupaum-Menschen, mit denen er sonst wenig Gemeinsames hatte. Schädel und Haut waren völlig haarlos. Die riesigen Augen, fast eine halbe Handspanne im Durchmesser, schienen aus ihren Höhlen hervorquellen zu wollen. Die Ohren zu beiden Seiten des Schädels waren zusammengefaltet und wirkten wie die Blätter einer Pflanze. Im ungefalteten Zustand waren sie ungeheuer groß und verliehen dem eigenartigen Wesen ein Hörvermögen, welches das des Naupaum-Menschen weit übertraf. Am auffallendsten an dem Roten Anatomen aber war seine Hautfarbe, der er auch seinen Namen verdankte.
    „Woher wissen Sie von dem Vorfall?" erkundigte Perry Rhodan sich kühl.
    „In der Altstadt von Nopaloor hört man so manches."
    „Sie sind, wie immer, gut informiert. Ist unser Plan inzwischen in die entscheidende Phase getreten?"
    Der Rote schien verwirrt. Er hatte die Frage anscheinend nicht erwartet.
    „Wie meinen Sie...?"
    „Ich meine, ob Selki-Loot die letzte Phase unseres Planes eingeleitet hat", unterbrach ihn Perry Rhodan mit jener Mischung aus Überlegenheit und Ungeduld, die, wie er wußte, Hactschyten dem Roten Anatomen gegenüber in Anwendung zu bringen pflegte.
    Der Rote begriff sofort.
    „Oh, ja, ich verstehe. Jawohl, Selki-Loot ist vor kurzem äußerst aktiv geworden, und wir dürfen gewiß sein, daß man sich derlei Aktivität von seiten des Reiches nicht lange gefallen lassen wird."
    „Von seiten des Reiches?" fragte Rhodan mißtrauisch. „Was hat das Reich damit zu tun?"
    Der Rote verbesserte sich.
    „Von seiten des Mato Pravt, meine ich."
    „Das ist ein gewichtiger Unterschied", ermahnte ihn Rhodan.
    „Wenn Heltamosch auf Yrvytom eingreift, dann tut er es nicht in der Rolle des designierten Raytscha-Nachfolgers, sondern als Regierungschef von Duynt. Ich hoffe, Sie wissen sich diesen Unterschied zu schätzen!"
    Der Rote Anatom beeilte sich zu versichern, daß ihm der Unterschied durchaus klar sei. Er fügte hinzu: „Übrigens bin ich eben in dieser Angelegenheit zu Ihnen gekommen."
    Um so erstaunlicher, fand Rhodan, war es, daß er noch vor wenigen Augenblicken angeblich nicht gewußt hatte, von welchem Plan die Rede war.
    „Und welches ist Ihr Anliegen?"
    „Es ist damit zu rechnen, daß Heltamosch in wenigen Tagen auf

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