0626 - Kampf der Gehirne
wurde.
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Der junge Mann blickte auf, als der Interkom sich mit leisem Klingeln meldete. Auf ein akustisches Kommando hin trat der Empfänger in Tätigkeit. Das Gesicht eines Duynters in den mittleren Jahren wurde sichtbar. Der samtene Flaum, der seine Haut und den Schädel mit Ausnahme des Gesichts bedeckte, hatte in seiner rostbraunen Grundfarbe einen ins Grüne schimmernden Unterton, der darauf hinwies, daß der Mann die Jahre seiner Jugend schon hinter sich hatte.
„Schlechte Nachrichten von Yrvytom, Mato Pravt!" meldete er mit ernstem Gesicht.
Der junge Mann horchte auf.
„Mit welchem Inhalt, Priatosch?"
„Die Stimmungsmache gegen die Regierung von Yrvytom zieht immer weitere Kreise. Hinter der Propagandawelle müssen gewaltige Geld- und Machtmittel stecken. Die Gegner der Regierung haben in den letzten Tagen fünf Nachrichtenstationen erworben, von denen sie ihre Hetze gegen die Regierung ausstrahlen."
„Das ist schlecht, Priatosch", kommentierte der junge Mann.
„Die gegenwärtige Regierung von Yrvytom ist uns freundlich gesinnt. Die Zusammenarbeit zwischen Duynt und Yrvytom garantiert Frieden und Ruhe in diesem Sektor des Reiches. Was unternimmt die Regierung von Yrvytom gegen die Hetze?"
„Sie zeigt sich hilflos, Mato Pravt", antwortete Priatosch respektvoll. „Sie beschränkt sich darauf, die verlogenen Meldungen des Gegners so rasch wie möglich zu dementieren.
Sie befindet sich in der Verteidigung."
„Was weiß man über die Drahtzieher der Propagandawelle?"
Priatoschs Miene zeigte den Ausdruck der Mutlosigkeit.
„Nicht viel. Einer meiner Agenten berichtete mir vor kurzem, er sei auf der Spur eines Mannes namens Selki-Loot, der sich auf dem Gebiet des Organhandels betätigt und verdächtigt wird, auch auf dem schwarzen Markt aktiv zu sein. Er ist reich und, wie man sagt, machtsüchtig. Mein Agent war der Meinung, daß Selki-Loot hinter der Verschwörung steckt."
Der junge Mann war nachdenklich. Ihm als dem Regierungschef des Staatswesens Duynt lag in erster Linie die Sicherheit Duynts am Herzen. Sie konnte durch die Vorgänge auf Yrvytom nicht ernsthaft gefährdet werden. Yrvytom war eine Welt der Navater, intelligenter Insektenabkömmlinge, eine lebensfeindliche Welt, die nur dünn besiedelt war und kaum über genügend militärische oder wirtschaftliche Macht verfügte, um dem mächtigen Staat Duynt gefährlich zu werden.
Ihm, Heltamosch, als dem designierten Nachfolger des Raytscha und Oberbefehlshaber der Raumflotte des Naupaumschen Raytschat jedoch, mußte die Entwicklung auf Yrvytom Sorge bereiten, weil Yrvytom zu einem Unruheherd werden konnte, der die Sicherheit des gesamten Reiches gefährdete. Die Navater besaßen eine Mentalität, die sich von der des naupaumschen Menschen in vielen Zügen unterschied.
Sie hatten einen Hang zu skrupelloser Selbstsucht, der, wenn er nicht gezügelt wurde, anderen gefährlich werden konnte. Navater anderer Welten verdingten sich gerne als Diener, sogenannte Wachdiener, die es sich zur Aufgabe machten, das Leben ihres Herrn zu schützen. In dieser Funktion hatten sie sich traurigen Ruhm erworben. Die Wachdiener waren dafür bekannt, daß sie selbst auf nichtigste Anlässe mit tödlicher Wucht reagierten. In der Unterwelt und auch bei den Sicherheitsdiensten, die sich mit der Verfolgung solcher Vergehen befaßten, nannte man sie die Naupaum-Töter.
Yrvytom war bislang ein stabiles Staatsgebilde gewesen. Um der Vorteile willen, die sich durch die Eingliederung in das Reich erwarben, hatten die Navater von Yrvytom die natürliche Wildheit ihres Volkes abgelegt und sich einer straffen Zucht unterworfen.
Für Duynt war Yrvytom zu einem wertvollen Partnerstaat geworden. Sollte das alles jetzt in Frage gestellt werden?
„Was weiter hat Ihr Agent erfahren, Priatosch?"
„Weiter nichts, Mato Pravt", lautete die Antwort. „Er wurde wenige Tage später getötet."
„Er muß auf einer wichtigen Spur gewesen sein, Priatosch, wenn man sich diese Mühe gab."
„Ohne Zweifel."
„Ist zu erwarten, daß die Regierung von Yrvytom sich an uns um Hilfe wenden wird?"
Priatosch machte die Geste der Verneinung.
„Das ist nicht zu erwarten, Mato Pravt", erklärte er. „Die Gesetze auf Yrvytom sind streng. Sie schreiben auch der Regierung vor, was sie tun und lassen kann. Die Anrufung einer fremden Macht zur Schlichtung interner Zwistigkeiten ist durch die yrvytomsche Verfassung streng verboten."
„Dann müssen wir intervenieren, ohne daß wir
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