Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wurde die Fichtenschonung zum brüllenden und krachenden Inferno!
    »Weg hier!« schrie Termy. Aber sein Pferd gehorchte ihm nicht mehr. Der Assassine konnte sich nicht mehr im Sattel halten. Er flog durch die Luft, kam auf und rollte sich geschickt ab. Das reiterlose Pferd raste los, direkt unter eine niederstürzende Fichte. Die Baumkrone begrub das Tier unter sich.
    Calderone federte sich gerade noch rechtzeitig aus dem Sattel und gab die Zügel frei. Seine Hand mit dem Messer zuckte vor, er durchschnitt die Riemen, die Patricia an ihren Sattel banden. Blitzschnell riß er das Mädchen zu sich herunter. Die Pferde rannten wie wild gegen die umgestürzten Bäume an. Die Stämme und Kronen bildeten jetzt eine unüberwindliche Barrikade. Mehrere Stämme waren übereinander gefallen. Die Sperre war für die Pferde zu hoch, als daß sie hätten hinübersetzen können, es fehlte ihnen an Platz für den Anlauf. Die Bäume lagen jetzt überall, von allen vier Seiten.
    »Verdammt! Eine Falle!« zischte Termy. »Wir sind eingeschlossen!«
    Calderone machte ihm keinen Vorwurf, daß er den Fichtenwald für das Nachtlager vorgeschlagen hatte. Das hier hatte niemand ahnen können.
    »Der Zauberer?« zischte er fragend.
    Calderone zog langsam sein Schwert. Er drehte sich im Kreis. »Warum zeigt sich der Lump nicht? Will er uns fertig machen?«
    »Ich schaue nach«, knurrte Termy. Er ging auf die Stämme in Richtung Waldmitte zu. Aber noch bevor er sie erreicht hatte, begann das Holz zu knistern.
    Termy schrie auf und wich zurück, die Arme abwehrend vors Gesicht haltend.
    Blitze sprühten aus dem Holz, fahlblau und grell leuchtend. Funken knisterten. Winzige Holzbröckchen flogen nach allen Seiten. Etwas Unbegreifliches fraß sich von der anderen Seite her durch die Barriere auf die drei Eingeschlossenen zu.
    Patricia preßte sich an Calderone. Obgleich er ihr Feind, ihr Entführer war, ein Verbrecher, suchte sie in diesem Augenblick bei ihm Schutz. Denn das, was sich von außen ihrem Gefängnis näherte, war schlimmer.
    Jäh entstand eine Lücke. Die in der Mitte durchgefressenen Fichtenstämme rutschten auseinander. Flammen leckten an ihnen entlang, breiteten sich aber nicht aus, sondern rahmten nur den Durchgang wie ein Feuertor ein. Blaues Feuer…
    »Zauberei«, keuchte Calderone. Er spürte, wie sich seine Haare aufrichteten.
    Die beiden Pferde hinter ihnen tobten wie irr. Sie versuchten die Barriere zu durchbrechen oder zu erklettern, um vor dem Entsetzlichen zu flüchten, schafften es allerdings nicht. Sie wieherten angstvoll und schrill. Das Stampfen ihrer Hufe übertönte das angstvolle Keuchen des Mädchens.
    »Laß mich los, Weib«, zischte Calderone und stieß Patricia von sich. »Ich brauche Bewegungsfreiheit!«
    Plötzlich war der Zauberer da. Er entstand einfach aus dem Nichts. Breitbeinig und mit überkreuzten Armen stand er in dem Flammentor. Sein Gesicht war eine einzige schwarze Fläche. Nur seine Augen glühten rot aus dem Schatten hervor.
    Schweigend starrte er die beiden Männer und das Mädchen an.
    »Du also«, keuchte Termy. Er riß sein Schwert hoch und stürmte vorwärts.
    Der Zauberer öffnete den Mund. Aber er sprach nicht. Ein fahlblauer Blitz zuckte zwischen seinen Zähnen hervor. Häßlich zischend fuhr er über Termy hinweg, der sich geistesgegenwärtig zu Boden fallen ließ. Der Blitz fuhr in die trockenen Fichtennadeln, die den Boden bedeckten, und ließ sie an der Auftreffstelle aufglühen. Aber das Glühen verlosch so rasch wieder, wie es entstand.
    Termy zögerte keine Sekunde. Er rollte sich herum und schleuderte sein Schwert. Wie ein blitzender Stab raste es auf den Zauberer zu. Der spie im gleichen Moment einen weiteren Blitz aus.
    Es zischte und krachte erneut. Termy war tot, noch ehe sein Schwert den Zauberer erreichte. Der streckte nur die Hand aus und fing es im Flug auf -an der Klinge, und ohne sich zu schneiden.
    Calderone schleuderte zwei Dolche zugleich und sprang zur Seite. Ein neuerlicher Blitz verfehlte ihn nur knapp. Dann warf der Zauberer das Schwert zurück und lachte dröhnend. Calderone konnte diesmal nicht mehr ausweichen. Das Schwert traf ihn mit dem Griff an der Schläfe und ließ ihn ächzend zusammenbrechen. Die Sinne schwanden ihm.
    Da begann Patricia zu schreien.
    Der Zauberer hob beide Hände. Etwas Unsichtbares floß aus seinen Fingerspitzen und erfaßte die beiden Pferde, beruhigte sie schlagartig. Patricias Tier näherte sich mit gesenktem Kopf.
    Wieder lachte

Weitere Kostenlose Bücher