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0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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also noch nicht darüber im klaren, ob es noch am Leben ist?"
    „Nein."
    Der Tschatro verließ seinen Beobachtungsplatz am Fenster und wandte sich dem Tuuhrt zu.
    „Sie wundern sich wahrscheinlich darüber, daß ich mir wegen dieses Ceynachs solche Sorgen mache?"
    „Jetzt nicht mehr", erwiderte Torytrae. „Wenn er noch am Leben ist, bedeutet er eine Gefahr. Er verfolgt ein bestimmtes Ziel und nutzt dabei all seine Fähigkeiten."
    „Wann werden Sie Gewißheit haben?"
    „In ein paar Tagen", sagte Torytrae.
     
    4.
     
    Nur mit einer Betäubungspistole bewaffnet, war Torytrae in die Altstadt von Nopaloor gekommen. Er rechnete nicht mit einem Überfall. Niemand wußte, wer er war. Vor wenigen Stunden war er von den Riesenbergen gekommen. Dort hatte er das Drycnasch besucht, das große Observatorium hoch über dem Land. Noch immer wußte Torytrae nicht, ob das Ceynach-Gehirn tot war. Im Drycnasch hatte er neue interessante Informationen erhalten. Das Ceynach-Gehirn hatte zweifellos im Observatorium gearbeitet.
    Die Motivation des Fremden war Torytrae klar. Der Ceynach hatte versucht, in den Besitz bestimmter kosmischer Koordinaten zu gelangen.
    Zu welchem Zweck?
    Es gab nur zwei Möglichkeiten.
    Entweder hatte der Fremde ein bestimmtes Ziel, über das er sich orientieren wollte, oder er hatte etwas über seinen Standort herauszufinden versucht.
    Aus früheren Äußerungen des Ceynachs, von denen Torytrae erfahren hatte, glaubte der Jäger schließen zu können, daß der Fremde sich in Naupaum völlig verloren gefühlt hatte. Seine Mentalität glich keiner von Angehörigen eines bekannten naupaumschen Volkes.
    Der Fremde suchte also den kosmischen Standort seiner Heimat. Er wollte sich orientieren. Vermutlich wollte er sogar zurück.
    In Gedanken versunken, bewegte Torytrae sich durch eine schmale Gasse der Altstadt. Er suchte nach einer Unterkunft des Roten Anatomen. Der geheimnisvolle Poynkorer besaß mehrere Häuser in Nopaloor. Alles, was Torytrae von diesem Wesen erfahren hatte, ließ ihn annehmen, daß es zu den raffiniertesten Organdieben von Nopaloor gehörte. Der Rote Anatom war in dieses Ceynach-Verbrechen verwickelt, daran bestand kein Zweifel.
    Inzwischen hatte Torytrae drei Behausungen des Poynkorers durchsucht, ohne jedoch eine Spur zu finden.
    Der Rote Anatom war verschwunden.
    Hatte er Ermittlungen gefürchtet oder war er unterwegs, um wichtige Geschäfte zu erledigen?
    Torytrae war fast sicher, daß der Rote Anatom Yaanzar verlassen hatte. Alles deutete darauf hin.
    Gehirntransplantationen konnten nur auf Yaanzar ausgeführt werden. Wenn der Rote Anatom diesen Planeten tatsächlich verlassen hatte, mußte es einen besonderen Grund dafür geben.
    Die Zusammenhänge waren offensichtlich.
    Torytrae erreichte das Haus des Roten Anatomen. Es lag unmittelbar neben einem Treffpunkt. Das war bestimmt kein Zufall. Innerhalb des Treffpunkts hatte der Poynkorer seine geschäftlichen Gespräche unauffällig abwickeln können.
    So spät am Tag war der Treffpunkt überfüllt. Torytrae trat ein und sah sich um. An den meisten Tischen wurde über allgemeine Probleme diskutiert. Alle Kabinen waren besetzt. In diesem Treffpunkt verkehrten ausschließlich Bewohner der Altstadt. Viele von ihnen trugen Strahlenwaffen, obwohl das von der Regierung verboten war. Das bewies dem Jäger, daß die Regierung die Kontrolle über weite Gebiete Nopaloors verloren hatte. Die Altstadt wurde von den Banden und Organisationen kontrolliert, die illegal mit Gehirnen und Organen handelten.
    Trotzdem war die Altstadt ein Ghetto. Auf seinem Weg zum Treffpunkt neben dem Haus des Roten Anatomen hatte Torytrae keinen einzigen Beamten gesehen. Die Polizei wagte sich nur noch bei Sondereinsätzen in dieses Gebiet.
    „He, Vrotesch!" rief jemand.
    Torytrae drehte sich langsam um und sah einen breitschultrigen jungen Yaanztroner auf sich zukommen. Er wußte nicht, wer dieser Mann war, aber das bereitete ihm keine Sorgen.
    „Ich habe Sie lange nicht mehr gesehen", sagte der junge Mann. „Es hieß, Sie hätten einen schweren Unfall erlitten."
    „Ja", sagte Torytrae.
    „Was führt Sie hierher?" Seine Stimme senkte sich zu einem vertraulichen Flüstern. „Brauchen Sie vielleicht etwas Besonderes?"
    Jetzt sah Torytrae, daß der Unbekannte ein Giftmesser von Armeslänge im Gürtel stecken hatte. Seine ID-Marke wies ihn als Pac-Tu-1368 aus.
    Pac-Tu-1368 bemerkte den Blick des Besuchers.
    Er lächelte.
    „Ich muß jetzt nachts oft nach Varctesch",

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