Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes

Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes

Titel: Sternenfaust - 051 - Ins Herz des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Ein Roboter, dessen Gestalt an einen stilisierten Kshagir-Körper aus Metall erinnerte, trat Man’ran entgegen. Dessen metallische Außenhaut war wesentlich empfindlicher, als es bei einem Kshagir der Fall war. Die Dronte-Kshagir waren die Elitebodentruppen der Neuen Ordnung . Aber für ungefährliche Aufgaben reichte oft das Personal nicht, zumal die Vermehrungsrate der eingeschlechtlichen Kshagir-Körper nicht sonderlich hoch war und sich auch durch genetische Manipulation nicht wesentlich hatte steigern lassen.
    Für ungefährliche Aufgaben einen Kshagir abzustellen, wäre Verschwendung von Fähigkeiten gewesen. Gewisse Handlangerdienste überließ man daher besser den sensiblen Maschinen.
    »Ihr Bastaneem !«, tönte es aus dem Lautsprecher des Roboters. Dabei reichte er Man’ran ein Gerät, das sich dieser an den Waffengürtel hängte. Das Bastaneem ersetzte im tonlosen Vakuum des Weltalls den Sonar-Sinn der Kshagir. Es war in seiner Funktionsweise dem Sonar-Sinn nachempfunden, nur dass es auf Radiowellen-Basis arbeitete und keine Ultraschallwellen brauchte. Ein Chip, den man Man’ran wie jedem Elitesoldaten im Dienst des Herrn der Neuen Ordnung kurz nachdem er von seinem Erzeuger als verpuppte Larve aus dem Maul gewürgt worden war, eingesetzt hatte, konnte die Daten empfangen und leitete sie zeitgleich an das Kshagir-Gehirn und den Dronte-Parasiten weiter. Das Gehirn des Dreiarmigen enthielt zwar längst keine Persönlichkeitsreste seines ursprünglichen Besitzers mehr, aber die Verarbeitung von eingehenden optischen, akustischen oder elektromagnetischen Daten war eine Lernleistung, die ihresgleichen im Universum suchte.
    Innerlich verneigten sich viele Dronte davor.
    Man’ran betrat die Schleusenkammer. Hinter ihm schloss sich die Tür. Die Atemluft wurde abgesaugt. Auch ein Kshagir brauchte Sauerstoff, aber notfalls konnte er seine Atmung für mehrere Einheitstage der Neuen Ordnung unterbrechen. Der Metabolismus dieser Spezies war äußerst anpassungsfähig.
    Vor Man’ran öffnete sich das äußere Schleusentor. Er ging bis zum Rand. Die künstliche Schwerkraft fesselte ihn an den Boden und verhinderte, dass er einfach ins All trieb. Er kletterte hinaus und geriet einen Moment unter Schwerelosigkeit. Seine Pranken versuchten sich vergeblich an der kristallinen Außenhaut des Raumschiffs festzuhalten. Aber das war so gut wie unmöglich. Er trieb einige Meter in den Weltraum, bevor ihn die künstliche Schwerkraft plötzlich gegen die Oberfläche des Raumers zog. Er fiel förmlich auf die fluoreszierende Schicht. Dies geschah mit einer Heftigkeit, die bei den Angehörigen der meisten anderen Spezies schwerste Verletzungen hervorgerufen hätte. Nicht so bei einem Kshagir.
    Der Dreiarmige rappelte sich auf. Er stand auf einer großen, fast fünfhundert Körperlängen durchmessenden tellerartigen Fläche, die das größte Strukturelement des Kshagir-Schiffes bildete.
    Es stand bereits ein anderer Kshagir da und schien auf ihn zu warten.
    Das musste sein Gegner sein. Verbal verständigen konnten sie sich nicht. Erstens war das während solcher Übungskämpfe ohnehin verpönt. Und zweitens verfügte jeder Kshagir-Krieger über Kenntnisse in der Zeichensprache der Krieger, die ausschließlich mit den beiden kleinen Händen und den dazugehörigen Armen durchgeführt wurde, da man traditionellerweise bei den Kshagir davon ausging, dass der kräftigere Arm die Waffe hielt und daher nicht zur Kommunikation benutzt werden konnte.
    Seb’an! , erkannte Man’ran überrascht, als seine Radiopeilung das Gegenüber abgetastet hatte. Kshagir erkannten sich bereits an winzigen Unterschieden im Relief der Körperoberfläche. Seb’an war einer der Offiziere des Flaggschiffs und hatte einen guten Ruf als Kämpfer. Er kommandierte die Landetruppen. Es war eine Spezialeinheit, die immer dann zum Einsatz kam, wenn es auf einem für die Neue Ordnung eroberten Planeten ungewöhnlich starken Widerstand gab.
    Mitunter weigerte sich eine Spezies standhaft, ihre Körper herzugeben. Sie hingen an ihrer Individualität. Man’ran konnte das bis zu einem gewissen Grad durchaus verstehen. Andererseits kannte er keinerlei Gewissensbisse bei dem Gedanken, dass die Persönlichkeiten von Millionen Individuen ausgelöscht wurden, sobald die Dronte einen Planeten ihrem Reich einverleibten.
    So ist nun mal der Lauf des Universums , lautete die allgemeine Auffassung der Dronte. Leben bedeutet Vernichtung anderen Lebens , so hieß es in den

Weitere Kostenlose Bücher