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0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Rückschlüsse. Als er sicher sein konnte, daß die innere Spannung des alten Mannes bis zur Unerträglichkeit angestiegen war und nach einem Ventil verlangte, gab Torytrae eine Erklärung ab.
    „Eboyschan griff mich an und hätte mich fast getötet.
    Doynschto hat ihn unterstützt. Ich nehme an, daß es eine Kurzschlußhandlung war."
    Der Tschatro stöhnte.
    „Wie soll ich das der Regierung klarmachen?"
    „Das ist Ihr Problem", versetzte der Jäger lakonisch. Manchmal empfand er Befriedigung bei dem Gedanken, den Tschatro in seelische Nöte gestürzt zu haben. Nicht, daß er diesen Mann gehaßt hätte, aber er wollte die psychische Überlegenheit eines Yulocs immer wieder unter Beweis stellen.
    „Sie hätten das nicht tun dürfen", sagte der Tschatro. „Es war ein großer Fehler."
    „Ich meine, daß Sie einen Fehler begangen haben. Sie hätten einen so labilen Mann wie Eboyschan nicht zu einem Ihrer Vertrauten machen dürfen."
    Während er mit dem Tschatro sprach, überlegte der Jäger, wie lange es wohl noch dauern würde, bis der Tschatro einen jüngeren Körper benötigte. Zwischenfälle wie dieser waren dazu geeignet, den Tschatro noch schneller altern zu lassen.
    „Ich weiß nicht, ob ich Sie unter diesen Umständen nicht zurückrufen soll", bemerkte der Regierungschef.
    „Wollen Sie den Ceynach fangen?" fragte Torytrae spöttisch.
    „Sie haben die Spur gefunden. Ich könnte den Fall dem GOK übergeben."
    „Das GOK ist zweifellos eine gut funktionierende Organisation, die von fähigen Yaanztronern geführt wird. Doch sie würde diesem Gegner auch ein zweites Mal unterliegen."
    „Sie scheinen diesen Fremden hoch einzuschätzen."
    „Er genießt meine Anerkennung."
    Der Tschatro machte eine nervöse Bewegung mit den Händen.
    „Ich wünschte, ich könnte Sie und Noc besser verstehen.
    Manchmal sind Sie mir unheimlich."
    „Ja", sagte der Yuloc trocken. „Das ist verständlich."
    Wäre der Tschatro ein einfacher Yaanztroner gewesen, hätte Torytrae vielleicht Mitleid für ihn empfunden. So sagte sich der Tuuhrt, daß ein Mann, der auf einer Welt wie Yaanzar herrschte, auch in solchen Situationen Überlegenheit beweisen mußte.
    „Ich werde jetzt feststellen, wohin Hactschyten geflohen ist", kündigte der Jäger an. „Dabei benötige ich Ihre Unterstützung.
    Ich werde mich von nun an täglich mit Ihnen in Verbindung setzen, um zu erfahren, ob Sie Nachrichten erhalten haben, in denen Hactschyten erwähnt wird."
    „Nun gut", sagte der Tschatro. „Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich Sie weitermachen lasse. Mit der Auffindung dieses mysteriösen Fremden wird sich sicher vieles klären."
    Als Torytrae das Gespräch abbrach, war er überzeugt davon, daß er einen nachdenklichen und niedergeschlagenen Regierungschef verabschiedet hatte. Der Tschatro mußte einige schwierige Probleme lösen. Für Eboyschans Tod mußte eine plausible Erklärung gefunden werden. Wenn der Tschatro klug war, ließ er den Transplan-Regulator für verschollen erklären.
    Der Jäger begab sich zur nächsten Transmitterstation.
    Sein vorläufiges Ziel war die Altstadt von Nopaloor.
     
    10.
     
    Busswellyoh stand am Fenster der Agentur und beobachtete den Alten, der nun zum achtenmal die Straße heraufkam und sich nach allen Richtungen umsah. Ein Agent des GOKs hätte sich sicher weniger auffällig verhalten, außerdem bezweifelte Busswellyoh, daß sich Mitglieder des Kommandos noch einzeln in diesen Teil der Stadt wagten. Je länger er den alten Yaanztroner beobachtete, desto überzeugter wurde Busswellyoh, daß dieser Mann mit seinem Verhalten heimliche Beobachter herausfordern wollte.
    Busswellyoh hatte diesen Mann noch nie in der Altstadt gesehen.
    Er öffnete das Fenster und beugte sich hinaus. Es war später Nachmittag. Der für diesen Stadtteil charakteristische Geruch nach Kochwürze lag in der Luft. Von der Straße klang Lärm herauf. Busswellyoh fragte sich, wieviel Männer und Frauen, die dort unten vorbeigingen, für seine Organisation arbeiteten, ohne daß er es wußte.
    Manchmal hatte er das Gefühl, die Kontrolle über die Organisation zu verlieren. Sie war über ganz Yaanzar verzweigt und besaß Händler auf vielen Planeten Naupaums. Was die Maßnahmen der Regierung und des GOK anging, war der illegale Handel mit Gehirnen längst nicht mehr so riskant wie in früheren Zeiten, aber dafür machten Konkurrenzunternehmen Busswellyoh das Leben schwer. Busswellyoh schätzte, daß er täglich zwei Dutzend

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