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0630 - Das Tengu-Phantom

0630 - Das Tengu-Phantom

Titel: 0630 - Das Tengu-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie war gleichzeitig überirdisch und unmenschlich. Wie mächtig, bewies er in den nächsten Sekunden.
    Zuerst schrie der Fahrer noch, das hörte auch Ellen. Urplötzlich aber verstummte der Schrei. Sie schielte nach rechts, sah einen Schatten durch die Luft fliegen und im Straßengraben landen, wo sich dieser Schatten nicht mehr erhob.
    Jack hatte ihr geraten zu fliehen. Das musste sie einfach versuchen. Ellen wollte die Tür auf ihrer Seite aufstoßen, diese aber klemmte, und sie kam nicht raus.
    Der Maskierte griff zu.
    Er packte nicht sie, er wollte den Wagen und schaffte es tatsächlich, ihn anzuheben.
    Ellen kippte gegen den Fahrersitz. Mit dem Hinterkopf stieß sie gegen den Lenkradring. Der Aufprall war hart, Sterne funkelten vor ihren Augen, doch im Vergleich zu dem, was folgte, war er gar nichts.
    Die Frau kam sich vor wie auf einem mörderischen Kreisel oder Karussell. Sie wusste in den nächsten Sekunden nicht, wo oben oder unten war. Dieser Kreisel hielt sie gepackt, er schien ihr die Kraft aus dem Körper zu saugen. Sie wurde herumgeschleudert, sie konnte nur noch schreien und hatte den Eindruck zu fliegen.
    Sie flog tatsächlich…
    Der Maskierte hatte es geschafft, den Wagen anzuheben. Er drehte sich halb um die eigene Achse, dann schleuderte er ihn weg.
    Ellen Crawford hockte inmitten dieses Gefängnisses aus Blech und Glas.
    Dann kam der Aufprall.
    Es war furchtbar. Die Frau hatte das Gefühl, als würde die Welt um sie herum zerplatzen. Sie wusste nicht mehr, ob sie schon tot war, sie hörte jemanden schreien, wobei ihr einfiel, dass sie es war, die so schrecklich brüllte.
    Dann rutschte der Wagen auf dem Dach liegend über den Straßengraben hinweg.
    Dahinter standen Bäume.
    Mächtige Ulmen, noch kahl, nur an den Spitzen mit dem ersten Grün versehen.
    Die erlebten nicht mehr, dass ihre Blätter aufgingen. Eine gewaltige Feuerlohe stieg aus dem Wrack hervor, ein Flammenfanal, ein Horror und Chaos aus Rauch, Feuer und Tod!
    Der Schein geisterte über die Fahrbahn, vermischt mit pechschwarzem stinkenden Rauch.
    In ihn hinein tauchte der Maskierte. Es sah so aus, als wollte er über die Straße rennen.
    Auf der Mitte stoppte er, blieb stehen, ballte die Hand zur Faust und rammte den Arm in die Luft.
    Das Zeichen des Sieges!
    Dann verschwand er so schnell und lautlos, wie er gekommen war!
    ***
    Es passte mal wieder alles zusammen! Aus London waren wir verspätet abgefahren. Unser Ziel lag im Westen, genauer der Flughafen Heathrow. Eine Schnellstraße führte hin, aber wie es Schnellstraßen so an sich haben, sind sie des Öfteren verstopft. Hier war es nicht anders. Kurz vor dem gewaltigen Komplex mussten wir stehen bleiben.
    Suko, der neben mir saß, stöhnte und schüttelte den Kopf.
    »Was willst du? Ist wie immer.«
    »Da hätte uns der Alte auch früher Bescheid geben können.«
    »Wem sagst du das!«
    Suko hatte ein Stichwort geliefert. Während ich einer übergroßen, allmählich landenden Maschine nachschaute, dachte ich an das kurze Gespräch mit Sir James.
    Er hatte uns zum Airport geschickt, wo wir einen Mann abholen sollten, der aus Japan kam, ein gewisser Isanga. Er gehörte zur japanischen Polizei und gleichzeitig zur Regierung, mehr hatte uns Sir James auch nicht sagen können.
    Ein Bild gab es nicht, wir würden ihn kaum erkennen, und er sollte ausgerufen werden.
    Das war alles.
    »Japan!«, sinnierte ich laut. »Was kann damit alles zusammenhängen, Suko?«
    »Eine Menge jedenfalls.«
    »Dämonen, Götzen, Susanoo…«
    »Amaterasu und Shao«, zählte Suko weiter auf.
    »Tatsächlich?«
    Er nickte. »Du wirst es kaum glauben, aber ich denke die ganze Zeit an sie.«
    »Wenn sie tatsächlich mit im Spiel sein sollte, weshalb hat sie sich dann so zurückgehalten?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich werde sie fragen.«
    Vor uns setzte sich die Lawine aus Blech in Bewegung. Der Stau war nicht durch einen Unfall zustande gekommen, sondern weil ein Lkw einen Schaden erlitten hatten. Er hing am linken Straßenrand fest, der Fahrer lamentierte mit zwei Polizisten und war kreidebleich im Gesicht. Wahrscheinlich würden sie ihm etwas ans Zeug flicken können.
    Heathrow heißt der Flughafen, aber er ist trotzdem mehr als ein Airport. Er ist eine Welt für sich, eine Insel auf der Insel, ein gewaltiges Areal von Gebäuden, Türmen, Hallen und Bahnen.
    Ich kannte den Airport einigermaßen, war aber sicher, dass auch ich mich verlaufen würde.
    Und ich dachte daran, dass auf meinen Fahrten zum

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