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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tun gehabt zu haben, nur war dieses Monstrum skelettiert gewesen; eine magische Illusion hatte es erzeugt. Mit diesem Geschehen hier im Labyrinth war das sicher nicht vergleichbar. [5]
    Gab es vielleicht eine Verbindung zwischen damals und heute und dem Drahtzieher dieser Aktion? Hatte er damals, in Schottland, zu den Betroffenen gehört, oder wollte er in Zamorra gerade diese Erinnerung wieder wachrufen?
    Das war mehr als unwahrscheinlich. Das Aufräumen war seinerzeit äußerst gründlich gewesen.
    Plötzlich stutzte Zamorra.
    Er ging immer weiter voran, übersprang hin und wieder einen Gang, um schneller von Mauer zu Mauer voranzukommen, trotzdem hatte er das Gefühl, daß seine Umgebung sich nicht veränderte.
    Das Labyrinth-Muster vor ihm war immer das gleiche!
    Die Art der Windungen wiederholte sich ständig!
    Langsam drehte er sich einmal um die eigene Achse, schaute sich das Labyrinth-Muster ringsum aufmerksam an.
    Egal, wohin er blickte, es zeigte sich ihm überall in identischer Form!
    Da begriff auch er, daß es in dieser Welt keine Richtungen gab.
    Daß man nirgendwo ankam, ganz gleich, wohin man ging.
    Eine Stelle war ebensogut wie die andere. Er konnte auch in die entgegengesetzte Richtung laufen - er würde sich weder weiter von dem Stierköpfigen entfernen noch ihm näherkommen. Obgleich er Hunderte von Metern zurücklegte, trat er trotzdem irgendwie auf der Stelle.
    Das hieß also: Aufgeben! Sich der Falle ergeben!
    Doch das kam für ihn überhaupt nicht in Frage. Eva war in höchster Gefahr, von Nicole wußte er nicht einmal, wo sie sich gerade befand, und er konnte beide nicht erreichen.
    An diesem Problem mußte er arbeiten! Er mußte sich etwas einfallen lassen, dieses Labyrinth auszutricksen.
    Er war bisher noch mit allem fertig geworden. Warum also sollte er an diesem verflixten Teufelswerk scheitern?
    Das Dumme daran war nur - er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er das Problem angehen sollte!
    ***
    William zog Raffael Bois zu Rate. Der hörte sich die Geschichte bedächtig an. »Und Sie glauben, daß wir dem Phänomen über die damaligen Geschehnisse auf die Spur kommen?«
    »Sie nicht?« fragte William zurück.
    »Ich werde mal die damaligen Protokolle abrufen«, sagte Raffael. Der alte Mann, der so gebrechlich wirkte, aber noch ziemlich agil war, lächelte dünn. »Wir haben damals eine Menge löschen und sogar komplett neu formatieren müssen, um dieses virulente Spiel wieder aus den Speichern rauszukriegen, aber es gibt Verlaufsprotokolle, sicherheitshalber nur auf Diskette. Bei uns geht nichts verloren! Warten Sie mal… ich werde einen Rechner zum Inselgerät machen und schaue mir die ganze Sache mal an.«
    Mit schnellen Tastaturbefehlen löste er einen der drei parallelgeschalteten MMX-Rechner aus dem Verbund und zog auch das Datenkabel ab. Damit war sichergestellt, daß keine Computerviren ins System übertragen werden konnten. Dann überspielte er die Protokolldatei von der Diskette auf den Rechner, dekomprimierte und öffnete sie.
    Er vertiefte sich in seine Arbeit und merkte kaum, wie die Zeit verging. Schließlich nickte er.
    »Und jetzt sehe ich mir den Klein-Computer im Cadillac mal näher an…«
    Via Computer aktivierte er das Visofon, steckte ein Kabel um und rief per Modem das Terminal im Auto an.
    »Glauben Sie, das funktioniert? Dort ist das Programm doch abgestürzt!« erinnerte William ihn.
    Raffael schmunzelte. »Ich weiß selbst noch nicht, ob es klappt. Aber wenn, dann ist es der Beweis dafür, daß der gleiche Verursacher die Finger an den Tasten hatte.«
    Die Verbindung kam.
    »Das bedeutet noch nichts. Das passiert automatisch. Rauschen im Äther… warten Sie mal.«
    »Was machen Sie da?« wollte William wissen.
    »Kann ich Ihnen nicht erklären, nur zeigen. Den Trick habe ich Hawk abgeschaut. Warten Sie mal… jetzt kommt die Abteilung ›sieh und staune‹ - hoffentlich.«
    Das Terminalfenster wurde hell.
    »Da sind wir«, sagte der alte Mann und erlaubte sich, ganz im Gegensatz zu seinem sonstigen würdevollen Auftreten, ein diebisches Grinsen. »Und gleich komme ich weiter. Ich kriege ihn…«
    Worauf der Rechner im Château prompt abstürzte!
    ***
    Nicole schüttelte den Kopf.
    Sie versuchte sich den Ablauf des Geschehens in Erinnerung zu rufen. Sie half Eva beim Hinaufklettern, das Para-Mädchen zog sich auf die Mauer - und da tauchte dieses stierköpfige Ungeheuer auf, schnappte zu und verschwand mit der aufschreienden Eva!
    Hatte es sie umgebracht oder

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