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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zitterte leicht.
    Es war nicht das erste Mal, daß Menschen aus dem Dorf in magische Geschehnisse einbezogen wurden. Sie hatten gelernt, damit zu leben -seit fast tausend Jahren. Und sie wußten auch genau, was Zamorra für sie tat. Das hatte eine tiefe gegenseitige Freundschaft geschaffen, die keinen Menschen im Dorf ausnahm.
    Die Leute vom Château Montagne gehörten einfach dazu.
    Lafitte nickte. »Ich fahre den BMW jetzt zum Schmied«, sagte er. »Ist ja wohl kaum noch damit zu rechnen, daß Zamorra den Wagen genau hier untersucht. Und du solltest zusehen, daß deine Kneipe läuft. Ich rufe im Château an und frage nach, was William herausfindet.«
    »Sei vorsichtig, mein Junge«, warnte Mostache. »Ich traue dem BMW nicht mehr über den Weg. Vielleicht fährst du damit doch noch in die Falle.«
    »Unsinn«, erwiderte Lafitte. »Ich bin jetzt absolut sicher, daß es personenbezogen war. Das muß William bei seiner Recherche berücksichtigen. Wir sehen uns später.«
    »Wie du meinst«, brummte der Wirt und ging zu seinem Chevrolet. Die Abschleppstange, mit der sie den BMW aus dem Graben gezogen hatten, war bereits wieder abgehängt und im Kofferraum verstaut. Mostache kletterte in seinen Spritfresser und startete den Motor.
    Lafitte übernahm den BMW Es gab kaum Verkehr; ungehindert konnte er die Limousine auf der Straße wenden und fuhr sie ins Dorf. Erst, als er die kritische Zone hinter sich gebracht hatte, folgte ihm Mostache.
    Während er zu Charles, dem Dorfschmied und Technik-Genie, fuhr, versuchte Lafitte mit der freien Hand den Computer zu aktivieren. Nicht den werksmäßig eingebauten Bordcomputer, sondern das Kommunikationssystem.
    Aber der kleine Bildschirm signalisierte ihm eine Fehlermeldung.
    Lafitte verzog das Gesicht.
    Vor der Schmiede hielt er an und versuchte es jetzt noch einmal. Da der Wagen nun stand, konnte er sich richtig auf die Technik konzentrieren.
    Er stellte fest, daß der Fehler nicht bei ihm lag. Er hatte nichts falsch gemacht, als er versuchte, das System in Betrieb zu nehmen.
    Pascal verstand genug von Computern, um rasch zu erkennen, woran es lag.
    Das Betriebssystem im Fahrzeug war komplett abgestürzt und ließ sich nicht wieder neu booten!
    Wahrscheinlich mußte es komplett neu installiert werden. Damit war vorerst auch die Visofon-Anlage unbrauchbar.
    Ein ›normales‹ Autotelefon besaß der BMW nicht mehr, auch nicht der Cadillac. Denn von dem Visofon, der computergesteuerten Bildsprechanlage, ließ sich jedes andere Telefon ganz normal anwählen, wie auch jeder Fremdanruf angenommen werden konnte, nur daß es dann eben kein Bild des Gesprächspartners auf dem kleinen LCD-Monitor gab, der sich dann erst gar nicht einschaltete.
    Blieb der Tr ans funk. Aber mit dem kannte Lafitte sich nicht aus.
    Also hämmerte er Charles aus seiner Bude. »Ich brauche dein Telefon, ganz schnell.«
    Der Schmied deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Bedien dich.«
    Lafitte bediente sich und rief das Château an.
    Eine halbe Minute dauerte es, bis abgehoben wurde. William war am Apparat.
    Lafitte berichtete von dem Vorfall. »Können Sie feststellen, ob das Computersystem im Cadillac noch funktioniert, oder ob das auch angeschmiert ist?«
    »Ist das wichtig?« fragte William. »Ich will gerade das Archiv abfragen.«
    »Es kann wichtig sein.«
    »Na schön«, seufzte William. »Ich überprüfe das. Wo kann ich Sie erreichen? Im Auto ja nicht.«
    »Ich bin bei Charles.«
    »Danke.« William schaltete die Verbindung ab.
    Pascal wartete.
    Um von Zamorras Arbeitszimmer in den Vorhof zu kommen, dauerte es ein paar Minuten. Dann das Auto durchchecken, wieder zurück ins Haus und…
    Das Telefon klingelte.
    Lafitte hob ab. »Ja?«
    »Abgestürzt. Da muß Raffael Bois ran. Oder Mademoiselle Duval… aber die ist ja verschwunden. Ärgerlich, das alles. Mit etwas Pech werden wir Mister Hawk herbitten müssen, damit er sich der Angelegenheit annimmt. Aber ich hoffe, daß Raffael es wieder hinbekommt.«
    Raffael Bois, der alte Diener jenseits der Pensionsgrenze, der sich aber strikt weigerte, in Rente zu gehen, kannte sich neben Nicole Duval am besten mit der Computeranlage aus, die Olaf Hawk im Château und in den Autos installiert hatte. Der alte Mann kam mit der modernen Technologie besser zurecht als mancher junge Mensch. Was das anging, war er ein Phänomen.
    »William«, sagte Lafitte. »Wenn Sie im Archiv suchen, sollten Sie diese Abstürze mit einbeziehen.«
    »Dann kann ich's auch gleich

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