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0632 - Sparks jagt den Vampir

0632 - Sparks jagt den Vampir

Titel: 0632 - Sparks jagt den Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie?«
    »Wie, bitte, darf ich das verstehen, Sir?«
    »Wenn hier einer Vampire jagt, dann bin traditionell ich das«, stellte Gryf klar.
    »Dann sollten Sie das bei Gelegenheit einmal tun, guter Mann«, erwiderte Sparks steif. »Sonst müßte ja nicht ich einschreiten, oder?«
    »Momentan geht Gryf lieber seinem zweiten Hobby nach und jagt hübsche Mädchen«, lästerte Zamorras Gefährtin Nicole Duval und sah bezeichnend zwischen dem Silbermond-Druiden und dem Para-Mädchen Eva hin und her. Eva zog eine Schnute und verdrehte seufzend die Augen. Die anderen wußten schließlich, daß sie Männern aus dem Weg ging und die Zärtlichkeiten von Frauen vorzog.
    Was Gryf allerdings nicht davon abhielt, es dennoch zu versuchen…
    Der blonde Colonel Christopher Sparks, Offizieller Geisterjäger Ihrer Majestät, der Königin von England, trat näher an den Grill heran und wandte sich Fooly zu, der mit Stolz die Blumenkränze trug, die Nicole und Patricia für ihn geflochten und ihm umgehängt hatten. »Ich brauche deine Hilfe, Krokodilnase. Es gibt da ein Problem. Eine Schachpartie, von der ich sicher war, daß ich sie gewinnen müßte, aber im siebzehnten Zug hat mein Gegner mich mit einer Kombination überrascht, die ich nicht kontern konnte. Vielleicht weißt du eine Abwehrstrategie.«
    »Hm«, machte Fooly. »Muß ich mir noch gewaltig überlegen, Stoppelhaar.«
    Inzwischen hatte Raffael Bois eine weitere Sitzgelegenheit beschafft, auf der Sparks sich niederlassen konnte. »Ich will euch aber wirklich nicht stören«, bemerkte der Geisterjäger.
    »Du störst nicht«, versicherte Zamorra. »Für dich werden wir ja wohl noch ein Steak oder Schnitzel übrig haben. Wir rechnen ohnehin noch mit weiteren Besuchern - oder hoffen zumindest darauf. Aber wieso bist du eigentlich hier, wenn du Vampire jagen willst? Hier gibt's keine… schon lange nicht mehr.«
    »Das wüßte ich aber«, sagte Sparks. »Gerade gestern habe ich noch einen erlegt. Drüben in St. Etienne. Der ist allerdings nur deshalb auffällig geworden, weil er vom Gemüsemarkt 'ne ganze Kiste Blutorangen geklaut hat.«
    »Wie bitte?« staunte Nicole.
    »Na ja, er war eben ein vegetarischer Vampir«, erklärte Sparks.
    »Sie wollen uns auf den Arm nehmen, Colonel«, brummte Ted Ewigk. »Vegetarische Vampire - so was gibt's doch gar nicht! Vampire sind Blutsauger! Die fallen Menschen an und keine Südfrüchte!«
    »Vielleicht hätten Sie das diesem Vampir mal sagen sollen«, versetzte Sparks. »Ich weiß doch, was ich da für 'n fledderndes Unkraut gepfählt habe.« Er griff nach dem großen Leder-Etui, das er mitgebracht hatte, öffnete es und begann eine Pfeife zu stopfen.
    »Warte, Igelfrisur, ich geb' dir Feuer!« bot Fooly hilfsbereit an und holte Luft. Noch ehe Sparks die Pfeife in Sicherheit bringen konnte, spie Fooly Feuer - beziehungsweise einen Funkenschwarm und eine Menge Qualm. »Oh«, hustete er betroffen. »Ich fürchte, ich habe mich eben beim Grillen etwas verausgabt.«
    Gryf schmunzelte. Der Druide schnipste mit den Fingern. Sekundenlang glühten seine schockgrünen Augen hell auf; ein Zeichen dafür, daß er Magie anwandte. Damit setzte er die Pfeife des Geisterjägers in Brand. »Ist 'ne gute Idee«, sagte er. »Hast du leihweise noch 'ne Pfeife und etwas Tabak für mich, Colonel? Ich hab' meinen Rauchkladderadatsch leider gerade nicht greifbar.«
    Wie sollte er auch; er genoß die Sonnenglut ebenso textilfrei wie Nicole und Carlotta. Sparks reichte ihm das Etui hinüber, und der Druide bediente sich und begann ebenfalls zu rauchen.
    »Müßt ihr unbedingt die schöne Luft mit eurem Qualm verpesten?« protestierte Lady Patricia.
    »Der Grill qualmt auch, und du regst dich nicht darüber auf«, erwiderte Gryf schulterzuckend. »Na schön, Colonel, du hast also einen vegetarischen Vampir erlegt. Und weiter?«
    »Ich habe eine Spur aufgenommen, die mich nach Schottland führt«, erklärte Sparks. »Ehe ich ihn pfählte, verriet er mir, daß er in einem kleinen Ort namens Glenstairs einen Vetter habe, der auch Blutsauger ist. Den will ich haben. Aber im Moment habe ich da ein Problem.«
    »Spielt der auch besser Schach als du?« lästerte Fooly prompt.
    »Blödsinn, du mutierte Eidechse!« fauchte Sparks ihn an. »Das Problem ist mein Auto. Das hält die Strecke nicht mehr durch. Ich werd's wohl verschrotten müssen, noch ehe ich den Kanaltunnel erreiche. Ich habe es gerade mal geschafft, bis hierher zu kommen, und da dachte ich, weil's am Weg liegt

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