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Sieben auf einen Streich

Sieben auf einen Streich

Titel: Sieben auf einen Streich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amei Müller
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Vorstellung der Familie und anderer Akteure
     
    Eine Hilfe für
den verwirrten Leser
     
     
    Der Geschwisterkreis mit Ehegatten und Kindern
     
    Zwischen den Geburten der sieben
Geschwister liegt, der Einfachheit halber und weil dies früher so üblich war,
ein Abstand von zwei Jahren. Das Alter der jeweiligen Ehehälften wird von der
Verfasserin nicht ausdrücklich festgelegt. Hier bleibt ein Spielraum für die
Phantasie des Lesers.
    1. Michael, der beleibte »Boss«, 38
Jahre alt, verheiratet mit
    2. Vera, einer Dame in Blond.
    3. Beate, die Stolze, verheiratet mit
    4. Florian, dem Sportlichen. Beide
»gesegnet« mit
    5. Henriette, auch Jette oder Jettchen
genannt, ihrer 15jährigen Tochter.
    6 . Amei, die Erzählerin dieser
Geschichte, verheiratet mit
    7. Manfred, einem wunderbaren Menschen,
ergänzt durch die beiden Söhne
    8. Andreas, acht Jahre alt und immer auf
der Suche nach einem Zuhörer,
    9. Mathias, sechs Jahre alt, begeistert
für Rennwagen und deren Fahrer.
    10. Stefan, der Bedächtige, verheiratet
mit
    11. Gabriele, auch Gabi oder die
Rockerbraut genannt, beide beglückt durch
    12. Wubbel, ihren dreijährigen Sprößling,
Freund von Gummibären und Mäusen.
    13. Christoph, der Witzbold und
Spieler, auch Piffpoff genannt, verheiratet mit
    14. Julia, der Klugen.
    15. Gitti, die Löwin, blondgelockt und
jungvermählt mit
    16. Klaus-Peter, dem Löwenbändiger und
Räusperer.
    17. Franziska, auch Fränzchen genannt,
mit Zopf, aber ohne Ehemann.
    Unsere Eltern
     
     
     
    Nicht zur Familie gehörige, aber für
den Verlauf der Geschichte äußerst wichtige Nebenerscheinungen
     
    1. Der Harztiger, ein anziehendes und
gerade deshalb besonders gefährliches Subjekt
    2. Yogi, ein fahrender Sänger und
begnadeter Handwerker
    3. Hannibal, ein Satansbraten
    4. Else, ein hilfreicher Geist in der
Küche und ein Zerberus vor der Speisekammertür
    5. Malwine, eine Tante aus Kolberg
    6. Strandwächter Bierlich
    7. Freund Egon, Freund Waldi, Freund
Heini
    8. Ein Rauschgoldengel
    9. Zwei Spätheimkehrer
    10. Kellner, Kirchengemeinderäte,
Polizisten, Lehrer, Fremdenführer, Pfarrer
    11. Ein Kegelklub
    12. Die Harzer Roller
    13. Läuse, Flöhe
    14. Ein Porsche
    15. Ein Sarkophag
    16 .
Ein Kassettenrekorder
    17. Sicherheitsnadeln
    18. Keine Maus

Ein leerer Lehnstuhl
und eine gute Idee
     
     
    »Warum kommt ihr so spät? Immer müßt
ihr die letzten sein!« Bruder Michael empfing uns in altvertrauter
Weise mit Vorwürfen auf den Lippen und Gram im Blick. »Ich sitze hier schon
seit Stunden und warte auf euch!«
    Von der Wand der Hotelhalle dräuten
Wildschweinköpfe und Hirschgeweihe. Ein Auerhahn, der Nachwelt in Balzstellung
erhalten, spreizte sich auf dem Sims in der Ecke. Neben den Hotelprospekten an der
Rezeption thronte ein zerzauster Uhu. Unsere Söhne, Andreas und Mathias,
starrten voll Verwunderung und Grauen auf diese seltsame Zimmerzier.
    »Onkel Michael, sind die echt oder
nachgmacht?«
    »Was weiß ich!«
    Michael erhob sich ächzend. In der
rechten Hand hielt er eine Zigarette, in der linken den Hosengurt. Die
Zigarette qualmte, die Hose rutschte, das Jackett spannte über dem Bäuchlein.
So kannte und so liebte ich ihn. Bruder Michael, vier Jahre älter als ich,
grämlich, knurrig, eine tiefe Zornesfalte über der Nase und jeglicher
Zärtlichkeit abgeneigt. Aber hinter den grimmigen Gebärden schlug sein Herz
warm für mich und die Geschwister. So wollte es ihm trotz aller Mühe nicht
recht gelingen, seine Freude zu verbergen, als er uns munter und gesund vor sich
sah und nun die ganze Familie wohlbehalten in seiner Nähe wußte.
    Er nämlich trug Schuld daran, daß wir
heute, Ende April, bei Nebel und Graupelschauern auf die Höhen des Harzes
gefahren waren und nun in dieser mit toten Tieren so reich geschmückten Hotelhalle
standen. Er hatte die Idee geboren, damals vor einem Jahr, und sie mit der ihm
eigenen Zuverlässigkeit in die Tat umgesetzt.
    »Wir haben kein Elternhaus mehr«, so
hatte er gesagt, »ist euch das klar, meine Lieben?«
    Dann waren seine Blicke bedeutungsschwer
über uns vier Schwestern hingewandert, über die beiden Brüder, über
Schwägerinnen und Schwäger, Neffen und Nichten, und nachdem er seine Musterung
beendet, ließ er sich in den Sessel zurückfallen und seufzte.
    Zum ersten Mal seit dem Tode unserer
Mutter waren wir wieder vollzählig versammelt, siebzehn betrübte
Familienmitglieder.
    (Anmerkung der Autorin: An dieser
Stelle möchte ich dem verehrten Leser empfehlen,

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