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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Manege entgegen. Unter der hohen Decke hingen die Plattformen und Trapeze. Das alles sah ich am Rande.
    Wichtig war für mich die Manege, denn dort ging die Vorstellung weiter.
    Leider anders, als ich es mir gewünscht hätte…
    ***
    Nein, das Lächeln des Zauberers gefiel ihnen nicht, und es war Lady Sarah Goldwyn, die langsam zurückwich, wobei sich ihre Augen heftig bewegten, manchmal sogar rollten, als wollte sie den langsam näher kommenden Zauberer hypnotisieren.
    Der tat vorerst nichts. Er ging nur weiter. Sein Auge auf der Stirn flammte, und er trug noch immer das schillernde lange Gewand, aus dessen breiten Ärmeln seine Hände mit den schmalen, langen Fingern hervorragten.
    In der rechten Hand allerdings hielt er etwas fest, das wie ein glänzender Stab aussah.
    Als Besucher und sehr genaue Beobachter kannten Lady Sarah und Jane Collins dieses Instrument.
    Bei seinem Auftritt war es dem Zauberer gelungen, aus der Öffnung dieses Stabes die durchsichtigen Blasen zu produzieren, die so fein durch den Innenraum geschwungen waren und schließlich die Assistentinnen umschlossen hatten.
    Die Szene in der Manege wirkte wie eingefroren. Weder die unechten Psychonauten rührten sich noch Bill, Jane und Sarah. Sie alle wussten, dass sich eine entscheidende Phase näherte. Es würde zu einer Eskalation kommen, und sie überlegten, was sie dagegen unternehmen konnten.
    »Hast du deine Waffe bei dir?«, flüsterte Bill.
    Jane verneinte ebenso leise. »Hättest du aber…«
    »Ich wollte mich vergnügen und nicht…«
    Sie verstummte, weil der Zauberer stehen geblieben war und seinen dünnen Stab angehoben hatte.
    Er setzte die eine Öffnung an die Lippen, drehte sich nach links, sein Kopf drehte sich mit und natürlich auch das Auge.
    Dann blies er!
    Es war daran zu erkennen, dass sich seine Wangen für einen kurzen Moment wölbten, bevor sie wieder zusammenfielen. An der Öffnung entstand eine kleine Blase, nicht mehr als erbsengroß, die durch das Rohr Druck erhielt und sich vergrößerte.
    Bevor sie platzen konnte, schüttelte der Zauberer sein Rohr und gab die Blase frei.
    Sie suchte sich ihren Weg.
    »Sarah, Vorsicht!« Jane wusste auch nicht, weshalb sie so handelte. Aber sie rechnete damit, dass sich die Blase zu einem lebensgefährlichen Ding entwickeln würde.
    Die Horror-Oma lief weg - und schrie plötzlich auf, als sich Hände um ihre Schultern legten und sie festhielten.
    Es war der Artist, der in die Manege gefallen war. Plötzlich war er wieder putzmunter.
    Die Blase glitt auf die beiden zu.
    Das wollte Bill nicht. Er bückte sich und schleuderte ihr mit beiden Händen Sand entgegen.
    Das Zeug prasselte gegen die Außenhaut, ohne sie allerdings zerstören zu können.
    Inzwischen hatte der Zauberer schon die zweite Blase auf den Weg geschickt.
    Was immer sie den Menschen auch anhaben konnte, es war wichtig, dass er nicht noch mehr davon produzierte.
    Darum wollte sich Jane kümmern.
    Niemand hielt sie auf, als sie auf den Zauberer zusprintete. Bill Conolly dagegen wollte Lady Sarah befreien, die von dem Einäugigen festgehalten wurde.
    Sarah wehrte sich.
    Sie trat nach hinten aus, ihre Blockabsätze hämmerten gegen die Schienbeine des falschen Psychonauten, der sich davon nicht beeindrucken ließ. Er schien keinen Schmerz zu verspüren.
    »Duck dich!«, brüllte Bill und rammte, als Lady Sarah ihren Kopf zur Seite nahm, seine Faust vor.
    Er hatte genau gezielt, direkt gegen die Stirn, wo das verfluchte Auge glühte.
    Und Bill traf das Zentrum.
    Aber er schrie, denn seine Hand schien nicht nur in Flammen zu stehen, er bekam sie auch nicht mehr aus der Öffnung des Auges hervor. Das Auge hielt die Faust fest, während der Mann Lady Sarah losließ, sie nach vorn stieß und sofort danach zurückwich, wobei er Bill Conolly mit sich zerrte.
    Bill stolperte durch den Sand der Manege. Er klemmte innerhalb des Auges mit seiner Faust fest.
    Die Haut wurde von einer Welle aus Hitze überzogen, dann spürte Bill die Hände des Einäugigen, die sich um seinen Hals legten.
    Jane hatte den Zauberer erreicht. Sie entriss ihm den langen Stab und hämmerte ihn dem Mann über den Schädel.
    Im nächsten Moment blieb der Mann stocksteif stehen, auch die anderen bewegten sich nicht mehr, denn es war etwas eingetreten, mit dem keiner gerechnet hatte.
    Ein Mann war gekommen.
    Die restlichen Zuschauer, die noch geblieben waren und ihren Augen nicht trauen wollten, sahen ihn ebenfalls, wie auch den zweiten Mann, der sich von

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