Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihn kennen lernte, hatte ich ihn als sehr gefährlich eingestuft, was ja auch stimmte. Da hatte er sein Ziel konsequent verfolgt. Heute aber, wo wir ihm gegenübersaßen, sah er zwar äußerlich noch so aus wie sonst, sein Inneres allerdings hatte einen Knacks abbekommen. Er brachte hier einiges durcheinander.
    Zwar brannte nicht sehr viel Licht, aber ich konnte ihn trotzdem gut erkennen und schaute auch in seine Augen.
    Waren sie schon vom Wahnsinn gezeichnet? Hatte ihn der Tod seiner Tochter dermaßen stark getroffen, dass diese Tatsache seine anderen Handlungen beeinflusste?
    »Woran denken Sie, Sinclair?«
    »An Sie.«
    Er beugte sich leicht vor. »Und?«
    Ich wusste, dass meine nächste Bemerkung ein Risiko beinhaltete, sprach sie aber trotzdem aus.
    »Ich stelle mir wirklich die Frage, ob sie noch normal sind, Leonidas.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Alles, was Sie uns gesagt haben, ist nicht durchdacht worden. Ich habe eher den Eindruck, als wären Sie ein Mensch, der sich übernommen hat oder von einer anderen Kraftgezeichnet worden ist.«
    »Welche meinen Sie da?«
    »Den Wahnsinn, Leonidas. Sie müssen dem Wahnsinn verfallen sein, denn so wie Sie geht keiner vor. So werden Sie es niemals schaffen, sich an die Spitze der Psychonauten zu setzen. Haben Sie mich verstanden? Ich bin der Ansicht, dass man Sie eher zu den Wahnsinnigen zählen muss. Die letzten Wochen und Monate haben Sie verblendet. Sie werfen einiges durcheinander. Man hat Sie auf eine falsche Spur gelenkt. Sie werden nie in die Cheops-Pyramide eindringen können, Sie werden es nie schaffen, sich an die Spitze der Gruppe zu setzen, niemals, Leonidas. Sie sind kein Mensch, der einen geraden Weg gehen kann. Sie geraten ins Abseits, und Sie werden, das kann ich Ihnen versprechen, einen tiefen Fall erleben. Okay, Sie haben einige Psychonauten gefunden, aber das ist auch alles, Sie konzentrierten sich hier auf den Zirkus. Es wird einige Artisten geben, die Ihnen zu Willen sind. Das alles stimmt, aber die große Richtung, Leonidas, werden Sie nicht einhalten können.«
    Er wurde bleich, er begann zu zittern. Meine Worte hatten ihn getroffen wie geistige Messerstiche.
    »Stimmt es?«, fragte ich.
    Da verzog sich sein Mund. »Ich habe Sie nicht begriffen. Ich bin nicht wahnsinnig.«
    »Befinden Sie sich denn auf dem richtigen Weg? Sie haben nie die echten Psychonauten gefunden, denn es sind Menschen, die in Frieden gelassen werden wollen, weil sie noch auf der langen Suche sind. Sie haben den Weg noch nicht gefunden, und sollten sie es schaffen, werden sie schweigen und keinem Machthunger oder dem Wahnsinn verfallen, wie es bei Ihnen der Fall ist, Leonidas.«
    Er holte Luft und heulte dabei. Meine Worte hatten ihn getroffen, geschockt.
    Suko räusperte sich. Das Geräusch kannte ich. Wahrscheinlich ging er davon aus, dass ich übertrieben hatte. Mag sein, aber ich wollte den Griechen aus der Reserve locken.
    Der Titan nickte plötzlich. »Vielleicht haben Sie irgendwie Recht, Sinclair. Trotz meines Einflusses ist es mir nicht gelungen, in die Gruppe der Psychonauten vorzustoßen. Sie haben mir damals schon gesagt, dass Sie in der Pyramide waren und hörten, dass dort Fremdlinge eingedrungen sind.«
    »Falsche Psychonauten, Leonidas. Und genau die haben Sie sich ausgesucht.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ganz einfach. Sie haben zwar das dritte Auge, aber sie sind nicht den rechten Weg gegangen. Hätten sie ihn genommen, wäre ihnen das normale Augenlicht nicht genommen worden. So sehe ich es, und so wird es auch stimmen.«
    »Ich war bei ihnen.«
    »Sicher, bei den echten. Nur haben Sie wenig erfahren, Leonidas. Die wichtigen Dinge sind Ihnen verborgen geblieben. Die anderen verstanden es geschickt, Sie auf falsche Spuren zu lenken, in die Richtung ihrer Abtrünnigen, und Sie, Leonidas, sind darauf hereingefallen.«
    Er produzierte ein Geräusch, das sich anhörte, als würde ein Bär brummen. Der Mann war durcheinander. Meine Worte hatten ihn einfach zu hart getroffen.
    »Wollen Sie noch etwas hören?«
    »Nein, Sinclair, nein. Ich bleibe trotzdem bei meinem Plan. Sie fragten mich, ob ich etwas hören wollte. Jetzt frage ich Sie etwas. Wollen Sie etwas sehen?«
    »Was denn?«
    »Ihren Freund Conolly, zum Beispiel.«
    »Wo ist er?«
    »In der Halle. Erinnern Sie sich an meine Tochter Sigrid? Und erinnern Sie sich daran, wie die Kugelgarbe sie vom Dachrand fegte? Etwas Ähnliches wird auch mit ihrem Freund geschehen. Ich habe das

Weitere Kostenlose Bücher