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0632 - Syndikat der toten Augen

0632 - Syndikat der toten Augen

Titel: 0632 - Syndikat der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Syndikat der toten Augen gegründet, und jedes Mitglied ist mir zu großem Dank verpflichtet. Ich brauchte nur den entsprechenden Befehl zu erteilen, und er wird ausgeführt.«
    »Weiter!«
    »Nichts mehr. Noch einmal die Frage: Wollen Sie Ihren Freund Conolly sehen?«
    »Deshalb sind wir gekommen.«
    Er stand auf. »Aber rechnen Sie damit, dass Sie ihn nicht lebend sehen, Sinclair. Seine Zeit ist abgelaufen. Ich konnte nichts mehr rückgängig machen. Für viele ist es zu spät, auch für ihn…«
    Er drängte sich an uns vorbei und ging zur Tür.
    Suko stand vor mir. »Glaubst du ihm, John?«
    »Ich weiß nicht…«
    ***
    Die Frauen schraken zusammen, als sie dieses leise, triumphierende Lachen hörten. Sie wussten damit, dass der Artist nicht tot war. Eine andere Kraft hatte ihn am Leben gelassen und dafür gesorgt, dass er den Fall aus großer Höhe überstand.
    Was in ihrer Umgebung geschah, bekamen sie nicht mit. Die Menschen blieben nicht mehr auf ihren Plätzen. Eine Lautsprecherdurchsage versuchte zwar, eine Panik oder eine Flucht zu verhindern, doch das war nicht möglich.
    So schnell wie möglich strömten die meisten der Besucher den Ausgängen entgegen, andere wiederum blieben auf den Plätzen, teils aus Neugierde, teils aus Furcht.
    Der Artist blieb ruhig liegen. Sein Auge auf der Stirn leuchtete und zuckte zugleich. Der Mund stand halb offen. Sägemehl und Sand bildeten auf den blassen Lippen eine Schicht.
    Dann hatte Bill es geschafft. Die letzten drei Sprossen der Leiter berührte er nicht mehr, er war kurzerhand in die Tiefe gesprungen und sicher gelandet.
    Schon auf dem Weg in die Manege hatte er gesehen, wer dort unten hockte. Er hatte es aber nicht glauben wollen. Jetzt erkannte er Sarah und Jane genau.
    »Ihr?«, keuchte Bill.
    Die Frauen schauten hoch. Sekundenlang sprach keiner der drei ein Wort. Bis Jane lächelte und fragte: »Du bist okay?«
    »Ja.«
    »Nicht infiziert?« Sie blickte besonders scharf in die Augen des Reporters.
    »Auch das nicht.«
    Jane deutete auf den Trapezkünstler. »Er lebt noch, Bill. Er hat es tatsächlich überstanden.«
    »Das kann ich mir denken.«
    Sie schluckte. »Wer ist das, Bill? Wieso lebt er noch? Er hätte sich zumindest etwas brechen können, aber er atmet, er ist völlig normal, er ist…«
    Bill kniete nieder, das heißt, er wollte es, denn harte Hände rissen ihn zurück.
    Die Helfer hatten es geschafft und auch eine Trage besorgt. »Los, weg hier!«
    »Moment mal.«
    »Wir müssen uns um den Verletzten kümmern.«
    »Er ist weder tot noch verletzt!«, erklärte Sarah Goldwyn mit harter Stimme.
    Vier Männer hatten sich um den Mann kümmern wollen. Plötzlich standen sie da und starrten zuerst die Horror-Oma an, dann auf den Gestürzten, schüttelten die Köpfe und bekamen tatsächlich mit, wie sich dieser Mann bewegte und sich aufsetzte.
    Jetzt erst entdeckten sie das Auge auf seiner Stirn.
    Waren ihre Gesichter bisher entspannt gewesen, so änderte sich der Ausdruck. Plötzlich versteiften sich ihre Haltungen. Sie sahen aus, als wollten sie zurückweichen. Furcht zeichnete ihre Gesichter.
    »Wer ist das?«, keuchten zwei von ihnen.
    »Euer Kollege«, erwiderte Bill.
    Der Artist lachte leise, dann drehte er den Kopf, weil er zurück zu den anderen schauen wollte.
    Sie kamen.
    Zwei Frauen und ein Mann. Geschickt turnten sie die Leitern herab, angestrahlt vom Licht der Scheinwerfer, die auch ihre Gesichter nicht ausließen.
    Und dort, auf der bleichen Haut, malte sich über den toten Augen das dritte ab.
    Ein zuckendes Oval, ein feuriges Etwas, widerlich anzusehen und gleichzeitig ein Symbol der Macht.
    Die Helfer wichen zurück, denn sie spürten, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
    Bill wandte sich an die beiden Frauen. »Auch für euch wäre es besser, wenn ihr verschwinden würdet.«
    »Und was machst du?«
    »Ich werde versuchen, mit ihnen fertig zu werden. Freunde von mir sind es bestimmt nicht.«
    Damit war Jane natürlich nicht einverstanden. »Kommt nicht in Frage, großer Meister Conolly. Denk immer daran, wen du vor dir hast. Ich werde mich um die Damen kümmern.«
    Jemand schrie im Hintergrund nach der Polizei, aber das interessierte Bill und die beiden Frauen nicht. Sie wollten mit den Veränderten fertig werden.
    Die aber griffen nicht an!
    Es war wie ein Märchen. Bevor sie in ihre Nähe gekommen waren, drehten sie ab.
    Bill und Jane staunten so stark, dass sie erst etwas unternahmen, als der erste bereits den Rand der

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