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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kostete, schaute er sich den Toten noch einmal an. Er musste es tun, weil er sichergehen wollte, und er sah sich nicht getäuscht.
    Dieser Mann war tatsächlich mit einer Stichwaffe getötet worden.
    Schwert, Lanze oder Messer…
    Einem Reif ähnlich legte sich die Kälte über seinen Körper und hüllte ihn ein. Er hockte in seinem Boot wie jemand, der mit den Planken eine Einheit bildete, schaute ins Leere und drehte erst nach einer Weile den Kopf, um dorthin zu blicken, wo sich wie ein dunkler Streifen das Ufer der Insel abzeichnete.
    Es war dicht bewachsen. Schilf und Sträucher bildeten einen Gürtel. Dahinter wallten wilde Hecken hoch, als wollten sie einen Besucher zusätzlich davon abhalten, die Insel zu betreten. Für ihn schien die Sonne nicht mehr so stark, war die Welt dunkler geworden und hatte sich der Düsternis des Wassers angepasst.
    Wer immer den Mann auch umgebracht haben mochte und wo immer der Mörder lauerte, er konnte Bill nicht davon abhalten, auf das Ziel zuzurudern.
    Er musste der Insel einen Besuch abstatten. Hätte er es nicht getan, wäre er sich wie ein Verräter vorgekommen.
    Für den Toten konnte Bill nichts tun, deshalb ließ er ihn in seinem Nachen treiben.
    Die Insel rückte unter seinen kräftigen Ruderstößen näher. Sie baute sich vor ihm auf, und Bill empfand sie beinahe wie eine finstere Drohung. Hohe Bäume reckten sich in die kühle Luft hinein und tranken die Sonnenstrahlen.
    Dennoch konnte das Licht dieses Eiland nicht freundlicher erscheinen lassen. Es blieb düstern, wie versteckt unter einem gewaltigen Schatten.
    Wieder stellte sich der Reporter die Frage, ob es richtig gewesen war, den Weg allein zu gehen. Er hätte Hilfe mitnehmen sollen, aber John Sinclair?
    Nein, sosehr er seinem Freund auch vertraute, auf diesem Weg sollte er ihn nicht begleiten.
    Da Bill im Boot hockte, kam ihm das Schilf höher vor als gewöhnlich.
    Vier kräftige Ruderschläge reichten aus, um den Gürtel zu erreichen und um ihn zu teilen.
    Die einzelnen Röhren knickten zu beiden Seiten des Bootes weg, sie bewegten sich nur träge in ihrer schwerfälligen Art, und der in den Gürtel hineinfahrende Mensch schreckte die Tierwelt hoch: Er hörte das wütende Schreien, als sie sich gestört fühlten. Schon flatterten sie hoch und dicht über seinen Kopf hinweg zu einer anderen Stelle des starren Gürtels.
    Der Kiel schleifte über Grund. Bill hörte das Kratzen, als würden Totenhände am Holz entlangfahren. Er schnitt hinein in Wassergras und auch Farn, spürte den Ruck, dann steckte der Bug des Bootes im grünen Schlamm fest.
    Bill erhob sich.
    Er trug wetterfeste Kleidung. Dazu gehörten auch Stiefel, deren Schäfte ihm bis fast zu den Knien reichten. Sie waren vonnöten, denn der feuchte Schlamm des Ufers war tiefer, als er aussah. Er wirkte jungfräulich, denn Bill entdeckte keine Fußabdrücke. Die hinterließ er, als er das Eiland betrat.
    Für Bill war es wichtig, das Boot zu sichern. Er zerrte es aufs Trockene und wickelte das Tau um einen hellen, aber schief stehenden Stamm einer Birke.
    Dann machte er sich auf den Weg, die Insel zu erkunden. Bill war im Prinzip enttäuscht, denn er hatte sich die Insel größer vorgestellt.
    Buschwerk und Bäume bildeten einen dichten Wirrwarr, den er durchklettern und übersteigen musste. Der Untergrund kam ihm vor wie ein vollgesaugter Schwamm, bei jedem Tritt ließ er einen Fußabdruck zurück, in dem sich später das Brackwasser sammeln würde.
    Er störte die Ruhe der Vögel, doch andere Tiere entdeckte er nicht.
    Immer wieder musste er sich den Weg mit beiden Händen freischaufeln, es war für ihn nur ein mühsames Vorankommen durch ein Dickicht aus Sträuchern, eng zusammenstehenden Büschen und biegsamen Weidezweigen, die manchmal wie Peitschen zurückschnellten, wenn er sie zur Seite gedrückt hatte.
    Plötzlich blieb er stehen. Nicht weil ihm Buschwerk den Weg versperrt hätte, Bill Conolly war etwas anderes aufgefallen und musste in diesem Moment seinem Informanten zugestehen, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Vor ihm ragten aus dem Boden alte Mauerfragmente hoch, die etwa die Höhe eines Meters besaßen. Bills Informant hatte von einer alten Kapelle gesprochen, nur konnte Bill das beim besten Willen nicht bestätigen, denn die verfallenen, mit feuchtem Moos bewachsenen Überreste waren selbst für eine Kapelle zu klein.
    Aber es war ein Hinweis. Wenn hier tatsächlich so etwas wie eine Kapelle gestanden hatte, mussten auch die Spuren

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