0638 - Der Konterplan
ihm, die für einen solchen Fall entworfenen Notstandsgesetze anzuwenden.
„Diese Pionierwelten haben von Terra alle nur erdenklichen Freiheiten erhalten. Sie konnten wählen, sich entweder dem Solaren Imperium voll anzuschließen, oder ihre Entwicklung selbst in - die Hand zu nehmen. Wir unterstützten sie selbst dann noch durch Subventionen, wenn sie sich wirtschaftlich völlig von uns lossagten. Wir verlangten nur die Priorität in Fragen der galaktischen Außenpolitik. Doch diese Kolonialwelten, von denen hier die Rede ist, haben gegen diese Vereinbarung verstoßen, sie haben es uns schlecht gelohnt, daß wir ihnen alle Freiheiten ließen. indem sie mit den - anderen Sternenreichen Bündnisse schlossen.
Das aber kann sich das Solare Imperium nicht bieten lassen, wollen wir nicht, daß diese Beispiele Schule machen. Wir müssen endlich durchgreifen!"
Nun war es gesagt. Alle Versammelten wußten, daß Perry Rhodan sich in der Frage der Kolonialwelten für einen harten Kurs entschlossen hatte. Das Rätselraten war zu Ende.
Andro-Rhodan versuchte. in den Gesichtern seiner Vertrautem zu lesen, um sich über deren Reaktionen zu informieren.
Atlan, Reginald Bull und Galbraith Deighton zeigten ebenso wie die anderen eisige Ablehnung. Das war nicht anders, zu erwarten gewesen. Aber Andro-Rhodan war diesmal entschlossen, nicht auf ihre Ratschläge zu hören. Er wollte unbeirrbar auf sein Ziel losmarschieren: die Vernichtung der Menschheit!
*
„Die Pionierwelten haben Verrat begangen, dafür müssen sie bestraft werden. Ich werde von meinem Recht Gebrauch machen, aufgrund der bestehenden Verträge mit den autarken Siedlerwelten die Notstandsgesetze anzuwenden."
Andro-Rhodan begegnete Atlans Blick. Noch bevor sich der Androide wieder abwenden konnte, hatte der Arkonide das Wort ergriffen.
„Es gibt viele Möglichkeiten, die Notstandsgesetze anzuwenden", sagte Atlan. „Sie reichen von scharfen Protestnoten bis zum Einsatz militärischer Mittel. Darf ich fragen, für welche Alternative du dich entschlossen hast?"
„Ich meine drakonische Maßnahmen", sagte Andro-Rhodan gepreßt.
„Also kommt es zum Einsatz der Solaren Flotte?" fragte Atlan.
Die Versammelten hielten den Atem an.
Andro-Rhodan lächelte.
„Ich denke nicht daran, mit Waffengewalt gegen die Verräter vorzugehen, denn das könnte für den Carsualschen Bund und die anderen Staatenbünde ein willkommener Anlaß sein, sich in die Auseinandersetzung einzumischen. Es gibt auch andere wirksame Mittel und Wege, die Verräter zu bestrafen."
Andro-Rhodan wandte sich an den Chef der „General Cosmic Company". Homer G. Adams war ein untersetzter, leicht verwachsener Mann mit einem übergroßen Kopf und schütterem blonden Haar. Er war das Finanzgenie schlechthin und aufgrund seiner Fähigkeiten zum Finanz- und Wirtschaftsminister des Solaren Imperiums gemacht worden.
„Ich habe Ihnen eine Liste mit den Namen jener achtzehn Pionierwelten gegeben, denen wir stichhaltig beweisen können, daß sie mit den großen Sternenreichen kollaborieren", sagte Andro-Rhodan zum Chef der GCC. „Haben Sie die Daten, um die ich Sie ersuchte, bei sich, Adams?"
„Ich habe alle Daten im Kopf", meinte Adams lächelnd. „Wollen Sie sie in allen Einzelheiten hören?"
Andro-Rhodan winkte ab.
„Nein, es genügt, wenn Sie uns einen groben Überblick darüber geben, wie teuer uns diese Pionierwelten kommen."
Homer G. Adams räusperte sich. dann begann er mit emotionsloser Stimme zu sprechen.
„Für jeden der achtzehn Planeten ist im Jahre 3457 durchschnittlich ein Budget von 200 Milliarden Solar an Wirtschaftshilfe vorgesehen. Das Solare Parlament hat für nächstes Jahr eine Erhöhung um zehn Prozent beschlossen - allerdings verringern sich die Subventionen für einige Welten mit aufstrebenden Tendenzen. Aber das ändert nichts am Gesamtbild der Budgeterhöhung. Der Export des Solaren Imperiums zu diesen Pionierwelten beträgt - ebenfalls im Durchschnitt - an die sechzig Prozent. Das heißt, daß sechzig von hundert Gebrauchsgütern auf besagten Welten aus dem Solaren Imperium stammen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um technische Geräte.
Umgekehrt werden mehr als achtzig Prozent der Eigenproduktion dieser Welten ins Solare Imperium exportiert. In der Regel handelt es sich dabei um Nahrungsmittel und Bodenschätze. Man braucht kein Fachmann zu sein, um aus diesen Zahlen ersehen zu können, daß die Wirtschaft auf diesen Pionierwelten mit dem Solaren
Weitere Kostenlose Bücher