0638 - Der Konterplan
von seinen wahren Empfindungen gemerkt hätte.
Während Andro-Rhodan noch diese Gedanken plagten und er auf den Tumult im Versammlungssaal blickte, spürte er plötzlich, wie etwas nach seinem Geist griff.
„Der Großadministrator!" rief irgend jemand entsetzt.
Aller Blicke richteten sich auf das Rednerpodium, wo Perry Rhodan stand.
Er schlug plötzlich um sich, als kämpfe er finit einem unsichtbaren Gegner. Dann wurden seine Knie weich, und er brach mit einem gurgelnden Aufschrei in sich zusammen.
„Alarmiert die Medo-Roboter", ordnete Atlan an, der sich als erster faßte. Rhodans Zustand war für ihn nicht neu. Rhodan hatte schon einige solcher Anfälle gehabt, und die Symptome schienen diesmal die gleichen zu sein. „Schnell, wir müssen ihn in eine der Kliniken von Imperium-Alpha bringen!"
6.
Der 2,10 Meter große Albino hatte von Anbeginn der Konferenz an reglos dagesessen. Nur ein einziges Mal hatte er ein Lebenszeichen von sich gegeben - das war, als Gucky ihn anzüglich fragte: „Wo hast du denn Tatcher aHainu gelassen, Dalaimoc? Hat er sich etwa den Arm geprellt, als er dir den Scheitel zog?"
Es war allseits bekannt, daß sich der marsgeborene Tatcher aHainu immer wieder erdreistete, den meditierenden Dalaimoc Rorvic durch Schläge auf den Kopf aus der Trance zu wecken.
Dalaimoc Rorvic antwortete auf Guckys Frage in seiner ruhigen, phlegmatischen Art: „Diesmal habe ich die Rollen vertauscht. Aber es hat sich gezeigt, daß Tatcher im Nehmen schlechter ist als im Geben. Er liegt im Terrania-Bellevue-Hospital und wird nicht so schnell wieder meine Meditationen stören können. Im übrigen darf ich dich darauf aufmerksam machen, Gucky, daß es Tatcher-bei allen Tätlichkeiten gegen mich nie möglich war, mir einen Scheitel zu ziehen. Denn ich war schon kahlköpfig, als ich ihn kennenlernte."
„Eine Glatze hast du", drückte es Gucky in seiner direkten Art aus. „Und ein humorloser Fettkloß bist du, sonst hättest du dir denken können, daß das mit dem Scheitel nur symbolisch gemeint war.
Dalaimoc Rorvic entgegnete nichts mehr. Er war wieder in sich gekehrt und schien zu schlafen - seine liebste Beschäftigung.
Aber der Schein trog. Der riesenhafte Tibeter mit der weißen Haut und den rötlichen Augen verschloß sich nur allen störenden Einflüssen, die von Gucky zu erwarten waren, und konzentrierte sich auf Perry Rhodans Rede.
Obwohl er desinteressiert und wie abwesend wirkte, entging ihm nichts. Aber im Gegensatz zu den anderen regte er sich nicht auf. Er konnte seine Gefühle auch bezähmen, als Perry Rhodan schwere Sanktionen gegen die abtrünnigen Pionierwelten beschloß.
Der tibetische Mutant war der einig ruhige Pol, als der Tumult losbrach, wie ein Fels in der Brandung saß er da.
Er schreckte nicht einmal hoch, als Perry Rhodan zusammenbrach und mit zuckenden Gliedern am Boden lag.
Die anderen Mutanten verließen sofort ihre Plätze und bildeten einen Kreis um den Großadministrator, der gegen irgend etwas anzukämpfen schien, Bald darauf erschienen zwei Medo-Roboter mit einer Schwebebahre und brachten Perry Rhodan weg.
Bis zum Eintreffen der Medo-Roboter waren drei Minuten vergangen. Dalainjoc Rorvic hatte genau auf die Zeit geachtet.
Er war überzeugt, daß sich Rhodan nun schnell wieder erholen würde, denn das war bisher auch immer der Fall gewesen.
Rhodans seltsamer Zustand, für den niemand eine genaue Erklärung hatte finden können, von dem man aber vermutete, daß Anti-ES dafür verantwortlich war, hatte bisher immer nur von einigen Sekunden bis zu wenigen Minuten gedauert, Diesmal dauerte er jedoch schon länger als sonst an.
Rorvic begann sich zu sorgen. Er hatte viel über Rhodans Problem nachgedacht. Für den Tibeter stand es außer Zweifel, daß Rhodan während seiner Anfälle einer parapsychischen Beeinflussung ausgesetzt - war.
Das war keine besonders neue Erkenntnis, denn Rhodan hatte dies selbst bestätigt und Anti-ES als seinen Gegenspieler auf parapsychischer Ebene genannt. Aber Rorvic war schon weiter gegangen, er hatte sich Gedanken über die Auswirkung dieser Beeinflussung auf die Zukunft gemacht.
Bisher schien es Anti-ES noch nicht gelungen zu sein, Rhodan in die Knie zu zwingen. Aber irgendwann würde Rhodans Widerstand an den ständigen Attacken des Geisteswesens Zerbrechen.
Und was dann?
Würde es ihnen - Rhodans Freunden-dann überhaupt noch gelingen, herauszufinden, daß Rhodan nicht mehr er selbst war?
Rorvic bezweifelte es. Wenn
Weitere Kostenlose Bücher