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0638 - Geliebter Vampir

0638 - Geliebter Vampir

Titel: 0638 - Geliebter Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Da konnte er nun nicht einfach zu Kreuze kriechen und sie um Hilfe bitten. Sie würde ihn auslachen. Und wahrscheinlich würde sie ihm die Hilfe sogar versagen. Denn dieses Problem war eigentlich eine interne Angelegenheit zwischen Vampiren.
    Er mußte sein Problem allein lösen.
    Deshalb war er froh, als er die Mitteilung erhielt, Morano sei im Norden Frankreichs aufgetaucht.
    Morano schien seinen Kreis erweitern zu wollen. Testete er neue Gebiete an? Neue Jagdgründe, die er an sich reißen wollte? Wenn er das tat, würde er sich neben Sarkana auch andere mächtige Vampire zu Feinden machen.
    Vor etwas mehr als einem halben Jahr die Aktion auf Key West an der Südspitze Floridas, wo er der Falle entkommen und Gryf das Leben gerettet hatte, jetzt Nordfrankreich…
    »Laßt ihn nicht mehr aus den Augen«, wies Sarkana seine Helfer und Informanten an. »Ich will über jede seiner Bewegungen unterrichtet werden. Und dann werde ich ihn vernichten. Ich werde ihn zwischen meinen Fingern zerquetschen… so…« Und dabei preßte er die Finger gegeneinander, als wolle er Sandkörner zu Staub zerreiben.
    Und vielleicht brachte einer seiner Leute es ja auch bereits jetzt fertig, den Vogelfreien zu erlegen. Das würde eine Menge Probleme aus der Welt schaffen.
    »Bald«, murmelte Sarkana. »Bald habe ich dich, mein Feind…«
    ***
    In der Tat plante der Informant, sich zu profilieren. Solange Sarkana ihn nicht mit einem konkreten Befehl zurückhielt, konnte es nicht schaden, es einfach mal zu versuchen. Morano war schließlich kein Zamorra, an dem bisher noch jeder Schwarzblütige gescheitert war.
    Und daß Morano sterben sollte, stand außer Frage.
    Der Informant war nicht gerade das, was man einen Vampir nennen konnte. Zwar ernährte er sich hin und wieder von Blut, aber nicht ausschließlich. Er verfügte über schwache magische Fähigkeiten, mit denen er anderen Wesen etwas vorgaukeln und sie so irritieren konnte. In der Hierarchie stand er sehr weit unten, war kaum mehr als ein Diener.
    Aber er war ehrgeizig.
    Er wollte, mußte beweisen, wozu er fähig war. Sarkana würde ihn vielleicht auszeichnen und ihm einen höheren Rang gewähren.
    Siro Borga, der Informant, überlegte, wie er am ehesten an Morano herankam.
    Am ehesten mit einem Köder.
    Und so schritt Borga ans Werk.
    ***
    Sarkana zog eine Landkarte zu Rate. Frankreich ist ein großes Land, und der Begriff ›Frankreichs Norden‹ doch recht weiträumig. Schließlich gelang es ihm, anhand diverser Informationen, die er zusammensetzte, den Weg seines Gegners zu rekonstruieren.
    Der war auf sehr konventionellem Weg nach Frankreich gelangt: per Eurotunnel! Und nun näherte er sich Paris.
    Die Metropole schien sein Ziel zu sein.
    Was wollte er dort? Tatsächlich das Terrain sondieren, um anschließend seinen Machtbereich zu vergrößern? Oder hatte er ein konkretes Ziel?
    Wie auch immer - die Riesenstadt war die perfekte Falle. Hier gab es tausend Möglichkeiten, von denen Sarkana bestimmt einige nutzen konnte. Er mußte nur noch in Erfahrung bringen, wo in Paris Morano sich vorübergehend einzunisten versuchte.
    Denn daß sein Aufenthalt hier nur vorübergehend sein würde, war Sarkana klar. Morano war auf Sicherheit bedacht. Auch in England war er mittlerweile praktisch ungreifbar geworden. Er besaß dort kein festes Domizil mehr, war heute hier und morgen dort. Man konnte ihn so gut wie überhaupt nicht festnageln.
    Aber jetzt kannte Sarkana zumindest sein Hauptziel. Er konnte Vorbereitungen treffen. Es vielleicht so einrichten, daß Morano einen ganz bestimmten Ort betrat. Und dort die Falle zuschnappen lassen…
    Wie sollte diese Falle aussehen?
    Auf keinen Fall wollte Sarkana sich selbst in den Vordergrund bringen. Das war zu gefährlich. Sarkana ging ungern ein Risiko ein. Deshalb hatten gefälligst andere die Schmutzarbeit zu erledigen.
    Wenn er Zamorra auf Morano ansetzen konnte… Zamorra befand sich zur Zeit ja wieder einmal in Frankreich. Aber wie dem Dämonenjäger begreiflich machen, daß es sich bei Morano tatsächlich um einen Vampir handelte?
    Man mußte ihm ein Opfer präsentieren. Und zwar so, daß es aussah, als habe Morano dieses Opfer gerissen.
    Sarkana kicherte böse.
    Es konnte doch nicht so schwer sein, eine falsche Spur zu legen…!
    ***
    Roquette Burie studierte an der Sorbonne Psychologie.
    Tagsüber.
    Nachts jobbte die brünette Schönheit, knapp 22 Jahre jung, als Tänzerin auf einer nicht unbedingt gutbeleumundeten Bühne. Das verschaffte

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