0638 - Geliebter Vampir
das Mädchen von sich stoßen. Aber er spürte das Gift, das er getrunken hatte, bereits.
Die Magie wirkte auf ihn nur schwach, das Gift aber war für jeden Vampir tödlich.
Sarkana stöhnte auf.
Wieder verloren!
Er taumelte davon, ergriff die Flucht. Von Morano war längst nichts mehr zu sehen. Sarkana bewegte sich durch die Katakomben, durch die labyrinthischen Gänge und Kammern. In seinem Körper brannte mörderisches Feuer.
Ihm blieb nur die Hoffnung, daß er noch nicht genug von dem Gift getrunken hatte, um daran zu sterben.
Nur ein winziger Hauch von Hoffnung… bis er irgendwann vom Schmerz überwältigt zusammenbrach und die Besinnung verlor. Aber selbst in diesem Zustand kämpfte sein Körper noch, kämpfte bis…
***
Zamorra und Nicole fanden weder Tan Morano noch Sarkana; die beiden Vampire mit der Zeitschau durch die Katakomben zu verfolgen, fanden sie keine Zeit mehr. Wichtiger war es, sich um Roquette Burie zu kümmern.
Das Mädchen war von Sarkana gebissen worden, und damit hatte er den Vampirkeim auf Roquette übertragen.
»Vielleicht stirbt er dran«, hoffte Nicole. »Das Blut ist vergiftet! Für Menschen ungefährlich, nicht aber für Vampire…«
Das, was vielleicht noch an das Vampirische in ihr von einst erinnerte und das auch Moranos Keim in ihr unwirksam gemacht hatte, zeigte ihr das Gift.
Roquette mußte einer magischen Behandlung unterzogen werden, so oder so.
Das war wichtiger, als Vampiren nachzuhetzen.
Sie brachten die Studentin wieder ans Tageslicht und kümmerten sich um sie. Roquette Burie war geradezu willenlos; sie begriff kaum, was mit ihr geschah, und es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schockzustand wieder erholte und man ihr vorsichtig beibringen konnte, was tatsächlich mit ihr passiert war.
Zamorra und Nicole blieben noch ein paar Tage in der Stadt und hielten nach den Vampiren Ausschau, aber, sie fanden weder von Morano noch von Sarkana eine Spur. Damit schien das Kapitel Paris abgeschlossen zu sein.
Kommissar Rounald blieb vor einem ungelösten Fall und einem Haufen Rätsel sitzen, die er allein nicht lösen konnte, aber er war auch nicht fähig, auf die Existenz okkulter und magischer Phänomene einzugehen.
Der sichergestellte Bentley, dessen Besitzer sich nicht meldete, blieb für einige Zeit in der Polizeigarage. Irgendwann, Monate später, bot man ihn auf einer Versteigerung an. Das Fahrzeug wurde verkauft; der Käufer bezahlte bar und blieb anonym.
Aber davon bekamen Zamorra und seine Gefährtin schon längst nichts mehr mit. Paris war für sie da längst schon fast vergessen, überschattet von anderen Ereignissen, die größtenteils noch viel bedrohlicher waren…
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 616 »Duell der Vampire«
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 418 »Die Waldhexe«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 570 »Satans Schergen«
[4] Siehe Professor Zamorra Nr. 570 »Satans Schergen«
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