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0638 - Geliebter Vampir

0638 - Geliebter Vampir

Titel: 0638 - Geliebter Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mußte das tun, was er verlangte. Es gab kein Entrinnen.
    Es war wie in einem Alptraum.
    Nur träumte sie nicht. Was geschah, war die bittere Wirklichkeit…
    ***
    Ein First-Class-Hotel bot Zamorra und seiner Gefährtin komfortable Unterbringung. Zamorra hatte für ein paar Tage eine Suite angemietet. Wenn sie schon mal da waren, konnten sie auch wieder einmal kulturelle Veranstaltungen besuchen, am Seine-Ufer flanieren und überhaupt ein wenig die Seele baumeln lassen.
    Ausspannen nicht nur in der Ruhe von Château Montagne, sondern auch in einer ihnen mit der Zeit fremd gewordenen Umgebung.
    Hektisch genug war es in der letzten Zeit wieder einmal gewesen; in den vergangenen Tagen und Wochen waren sie nur selten wirklich zur Ruhe gekommen. Der Versuch, durch einen erneuten Trip in die Vergangenheit die offenen Zeitlinien um Don Cristofero zu schließen - was dazu geführt hatte, daß das Para-Mädchen Eva in der Vergangenheit verschollen war. Mithin ein neues Problem… Dann das überraschende Auftauchen des Dunklen Lords, der nach vielen Jahren wieder aus der Versenkung erschienen war und der offensichtlich Lamyron unter seine Kontrolle gezwungen hatte… und schließlich die rätselhaften Ereignisse in Verbindung mit T'Carra und Julian Peters; das immerhin schien sich bis auf weiteres gewissermaßen von selbst erledigt zu haben.
    Einige Ruhetage kamen ihnen beiden deshalb sehr recht.
    Noch am Ankunftstag ließen sie sich an der Universität sehen und sprachen mit Professor Bellemont letzte Einzelheiten ab. Für den Abend lud Bellemont sie auf Spesen in ein Restaurant ein, das sich als recht mittelmäßig erwies. Und er erwies sich als ein recht mittelmäßiger Gesellschafter. Zamorra und Nicole waren froh, als sie später ihrer eigenen Wege gehen und sich ins Nachtleben stürzen konnten.
    So begann der nächste Tag dann auch erst gegen Mittag.
    Zamorra schaffte es gerade noch, rechtzeitig zum Hörsaal zu kommen, und trug gut eine Stunde lang vor; danach eröffnete er eine Diskussion, an der sich eine bildhübsche Studentin mit braunem Haar erstaunlich intensiv beteiligte. Später, als die meisten Studenten schon zu anderen Veranstaltungen weitergezogen waren und sich noch ein sehr kleiner Kreis um Zamorra und Bellemont scharte, war diese Roquette Burie ebenfalls dabei.
    Etwas an ihr - nicht nur ihre rege Anteilnahme am Thema - fiel Zamorra auf, aber er konnte nicht sagen, was es war, das ihn aufmerksam werden ließ. Es war etwas eigenartig Lockendes, Anziehendes, aber sicher nicht allein ihre Schönheit, sondern… Angst?
    War es die Angst des Opfers, die unterschwellig von ihr ausging? Aber wodurch fühlte sie sich bedroht, falls Zamorras Verdacht stimmte?
    Er kam nicht dazu, der Sache nachzugehen, denn die Studentin verabschiedete sich bald; der kleine Gesprächskreis löste sich ohnehin jetzt rasch auf.
    Zamorra überlegte, was mit dem verbleibenden Rest des Tages anzufangen war. Nicole bei ihrem Einkaufsbummel begleiten? Um Himmels willen! Das war wirklich nicht nach seinem Geschmack. Also entschloß er sich, ein paar Buchantiquariate zu durchstöbern. Manchmal fanden sich da noch erstaunliche Raritäten für Zamorras längst unüberschaubar gewordene Bibliothek.
    Er verabschiedete sich mit einem intensiven Kuß von seiner Gefährtin und machte sich auf den Weg.
    Nicole sah ihm nach. Sie fühlte noch seinen Geschmack, seinen Duft, und beinahe hätte sie ihn noch gestoppt, alle Pläne umgeworfen und ihn gleich an Ort und Stelle verführt. Verlangen brannte in ihr; sie liebte diesen Mann wie keinen anderen Menschen auf der Welt, und sie wunderte sich immer wieder über sich selbst, daß das heiße Feuer der Liebe in all den Jahren nie nachgelassen hatte. Und sie wußte, daß es ihm nicht anders erging.
    Schließlich gab sie sich einen Ruck. Es war erst Nachmittag, und die Nacht konnte wieder sehr lang werden. Jetzt aber stand erst einmal ihr Boutiquenbummel an.
    ***
    Roquette Burie war in ihre Dachkammer zurückgekehrt. Ein unerklärlicher Zwang brachte sie dazu. Sie war nicht mehr in der Lage, sich für längere Zeit aus ihrer Studentenbude zu entfernen. Gerade noch so lange, wie sie benötigte, ihre Veranstaltungen zu besuchen oder kleine Besorgungen zu machen.
    Daheim wartete Siro Borga auf sie.
    Manchmal hatte Roquette einen lichten Moment, in dem sie sich fragte, was der Unheimliche mit ihr gemacht hatte. Dann wollte sie sich jedesmal von ihm lösen, wollte davonlaufen, wollte ihn notfalls sogar

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