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0638 - Geliebter Vampir

0638 - Geliebter Vampir

Titel: 0638 - Geliebter Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sattel und hat zuviele Freunde im Ministerium. Der kriegt noch sein Gnadenbrot…«
    »Keiner gönnt mir was«, seufzte Zamorra.
    »Oh, dein Gnadenbrot kriegst du auch noch!« versprach Nicole. »Sobald du alt und tatterig genug bist. Wann ist es denn soweit? Morgen? Übermorgen? Nächste Woche?«
    Blitzschnell sprang sie auf und ergriff die Flucht, weil Zamorra im gleichen Moment hinter ihr her war wie der Teufel hinter der armen Seele. »Ich zeig' dir gleich, wer hier alt und tatterig ist…«
    Nach einer wilden Jagd durch fast das halbe Château Montagne holte er sie eine Etage höher ein, warf sie sich einfach über die Schulter und schleppte sie in Richtung Schlafgemächer, was Nicole mit gespieltem Protest quittierte und ihn einen verrückten Steinzeitbarbaren nannte, der nichts anderes zu tun hätte, als unschuldige kleine Mädchen in seine Höhle zu schleifen.
    »Und sie zu vernaschen«, fügte Zamorra heiter hinzu.
    »Wer hier wen vernascht, wird sich gleich zeigen«, konterte Nicole, pflücke ihm die Shorts ab und fiel wild über ihn her. »Wenn ich mit dir fertig bin, bist du tatsächlich ein schlapper Tattergreis…«
    »So lange brauchst du dazu?« grinste er sie an.
    Und die Minuten ihres Liebesgerangels dehnten sich zu kleinen Ewigkeiten, die sie beide ausgiebig genossen.
    Später, nach einer erfrischenden Dusch-Orgie, saßen sie draußen am Swimmingpool, bei einer Flasche alten Rotweins aus den Kellertiefen des Châteaus, und betrachteten das einsetzende Abendrot.
    »Ich schlage Arbeitsteilung vor«, säuselte Nicole. »Während du deinen Vortrag hältst, mache ich ein paar Einkäufe. Ich habe nämlich nichts anzuziehen.«
    »Das sehe ich«, stellte Zamorra mit einem genießerischen Blick auf seine hübsche und immer noch hüllenlose Gefährtin fest, »und das sollten wir am besten auch so lassen. Wozu für viel Geld neue Klamotten kaufen, wenn du sie doch gleich wieder ausziehst?«
    »Wenn du sie mir doch gleich wieder ausziehst«, widersprach Nicole prompt.
    Zamorra grinste. »Wenn ich mich recht entsinne, pflegst du in diesen heißen Sommertagen doch ohnehin erst gar nichts anzuziehen. Wie zum Beispiel…«
    »Wirst du wohl still sein?« stöhnte sie auf.
    »…vorgestern…«, fuhr Zamorra munter fort.
    Nicole verdrehte die Augen. Es stimmte schon; bei den vorherrschenden Hitzegraden verzichtete sie so oft wie möglich auf Kleidung und hatte sich schon so daran gewöhnt, den ganzen Tag über textilfrei herumzulaufen, daß sie sich einfach ins Auto gesetzt und nach Roanne gefahren war, um ein paar Besorgungen zu erledigen. Erst im Parkhaus hatte sie festgestellt, daß sie keinen Faden am Leib trug. Und natürlich auch keine Geldbörse, mit der sie die Parkmünze wieder hätte auslösen können. Raffael Bois, der alte Diener, war auf ihren per Autotelefon losgelassenen Hilferuf nach Roanne gefahren und hatte sie aus dem Parkhaus ›freigekauft‹.
    »Ich werde dich im Hörsaal brauchen«, behauptete Zamorra frohlockend. »Somit entfällt der Einkaufstrip.«
    »Im Hörsaal brauche ich aber erst recht was anzuziehen«, protestierte sie.
    »Wozu? Wenn die Studentenschaft deine unverhüllte Schönheit bewundern kann, merkt kein Mensch, wenn ich klammheimlich verschwinde und mir in der nächsten Studentenkneipe einen schönen Nachmittag mache, statt irgendwas zu erzählen, das mir ohnehin kein Mensch glaubt.«
    »Pah!« fuhr sie auf. »Jetzt soll ich also auch noch als Alibi für deine Faulheit dienen? Hast du nicht erst vor ein paar Stunden über Bellemont gelästert?«
    »Das ist ja auch was ganz anderes«, versuchte er sich zu rechtfertigen.
    Nicole grinste ihn an. »Wieso nur habe ich eigentlich genau diese Antwort erwartet…?«
    »Weil diese Erwartungshaltung nur typisch für euch Frauen…« Diesmal war es Zamorra, der die Flucht ergreifen mußte.
    Aber Nicole holte ihn rasch genug ein, um die zweite Runde dieses Sommerabends einzuläuten…
    ***
    Sarkana wußte, daß es eine Möglichkeit gab, herauszufinden, wo sich Tan Morano aufhielt. Aber es war ein Weg, der ihm verwehrt blieb.
    Denn er hätte Stygia, die Fürstin der Finsternis, fragen und sie um ihre Unterstützung bitten müssen.
    Aber dazu konnte und wollte er sich nicht durchringen.
    Er mochte Stygia nicht. Sie war zwar die Herrin der Schwarzen Familie der Dämonen, und Sarkana war ihr als Oberhaupt seiner Vampirsippe zu Treue und Gehorsam verpflichtet. Aber er lehnte sie ab, hatte ihr das auch unterschwellig schon zu verstehen gegeben.

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