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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    „Ich lobe mich ungern selbst, Lordadmiral", erklärte er, „aber was meine Leute da hingebracht haben, ist es wert, daß man darüber Stolz empfindet."
    „Drehen Sie es auf die Seite", bat ich ihn. „So daß ich das Gestänge nicht sehen kann."
    Er gehorchte. Das Ergebnis war verblüffend. Sobald sich die unverkleidete Seite des Maschinenwesens von mir. abwandte, schwand der Eindruck des Monströsen, Ungeheuerlichen. Ich sah einen Menschen vor mir, eine vertraute Gestalt, an der nur noch die absolute Reglosigkeit und die Starrheit des Blicks ein wenig störten.
    Ich gratulierte Kolpa Schreiber zu seiner vorzüglichen Arbeit.
    „Wie lange noch?" fragte ich ihn.
    „Die Beschichtung mit natürlich gewachsenem Gewebe wird noch einige Tage in Anspruch nehmen", antwortete der Kybernetiker. „Dann geht's in die Abnahmetests. Ich würde sagen, in zwei Wochen können Sie ihn übernehmen, Lordadmiral.", Mir lief ein Schauer über den Rücken, wenn ich an die Probleme dachte, die wir in den kommenden zwei Wochen würden bewältigen müssen.
    Kolpa Schreiber erging sich in ausführlichen Beschreibungen der zahllosen Vorteile der Robot-Spezialkonstruktion. Berechnet auf der Grundlage des Arbeitsplanes, den der Roboter nach seiner Fertigstellung zu erfüllen hatte, betrug sein Autarkie-Faktor 0,9998. Nur in zwei von je zehntausend Fällen würde er an der Steuerung von außen bedürfen. Das war der höchste Wert, der von der Kybernetischen Wissenschaft des Solaren Imperiums jemals erzielt worden war.
    Ich ließ Schreibers begeisterten Monolog an mir vorbeirauschen. Ich verstand seinen Stolz, aber die Details kümmerten mich nicht. Ich war kein Kybernetiker, und es würde anderer Leute Aufgabe sein, sich um diesen Roboter zu kümmern, sobald er zum Einsatz gelangte.
    „Ich bin beeindruckt", versicherte ich, ihm, als er schließlich doch noch ein Ende gefunden hatte. „Ich bin sicher, daß der Robot seine Aufgabe zu jedermanns Zufriedenheit erfüllen wird.
    Aber jetzt muß ich zurück. In Terrania-City sind wichtige Dinge im Gange."
    Kolpa Schreiber nickte wortlos.
    „Darf ich mir eine Frage erlauben, Sir?" brachte er zögernd über die Lippen.
    „Fragen Sie immerzu", forderte ich ihn auf.
    „Es gibt keine Möglichkeit zu vermeiden, daß meine Mitarbeiter und ich..."
    Er fuhr nicht fort. Ich wußte trotzdem, was er meine.
    „Es tut mir leid, Schreiber", beantwortete ich seine Frage.
    „Es war von vornherein ausgemacht, daß alle Beteiligten an diesem Unternehmen sich nach Abschluß des Projekts einer hypnotischen Behandlung unterziehen würden, die jede Erinnerung an die Konstruktion und den Verwendungszweck des Roboters auslöscht. Ich weiß nicht, wovor Sie sich fürchten. Die Behandlung ist völlig schmerz - und harmlos. Es entstehen keine..."
    „Oh, das ist es nicht, Lordadmiral", unterbrach er mich mit einer wegwerfenden Geste. „Es geht uns um die Freude an unserer Leistung, Sir. Wenn Wir uns nicht mehr erinnern, daß wir diesen Roboter gebaut haben, wie wollen wir stolz darauf sein können?"
    Ich verstand seine Sorge. Aber es gab nichts, was ich tun konnte, um ihm zu helfen.
     
    *
     
    Auf der Rückfahrt zur Erde versuchte ich, Ordnung in den Wust der Gedanken und Empfindungen zu bringen, der mein Bewußtsein seit kurzem erfüllte. Ich bewegte mich per Transmitter, auf den Zwischenstationen gab es jedesmal ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken. Ich beeilte mich nicht sonderlich.
    Wichtiger, als daß ich zur bestimmten Minute auf der Erde ankam, war, daß ich wußte, was ich dort wollte. Die Geborgenheit von Quinto-Center lag hinter mir. In meinen halbbewußten Gedanken zeichnete sich die Erde wie eine feindliche Welt. ich kam mir vor wie einer, der zum Kampfe auszog.
    Der zusätzliche Gehirnlappen, ein Merkmal arkonidischen Erbes, der sich manchmal gebärdete, als gehöre er überhaupt nicht zu mir, sondern sei ein Wesen in seinem eigenen Recht, schwieg sich nachhaltig aus. So sehr mir die Erkenntnis behagte, daß selbst das überhebliche Extrahirn ebenso am Ende seiner Weisheit war wie mein Normalbewußtsein, so bedauerte ich, den Beistand missen zu müssen, den mir der eigenwillige Annex meines Gehirns sonst bereitwillig zur Verfügung stellte.
    Perry Rhodan war am Tag vor meiner Abreise nach Quinto-Center von einem jener heimtückischen Anfälle heimgesucht worden, deren Opfer er in den vergangenen Wochen und Monaten des öfteren gewesen war. Diesmal allerdings handelte es sich um einen Anfall von

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