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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit erschien Perry Rhodan. Er begrüßte uns freundlich und forderte uns auf, Platz zu nehmen.
    „Ich will gleich zur Sache kommen", begann er. „Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen haben mich doch offenbar mehr mitgenommen, als ich mir bislang eingestehen - wollte. Man hat mir von mehreren Seiten geraten, für längere Zeit auf Erholungsurlaub zu gehen. Ich habe diesen Rat heute angenommen. Sobald mein Zustand es zuläßt, werde ich nach Tahun reisen, um mich dort tüchtig auszukurieren."
    Ich gab mir Mühe, meine Bestürzung zu verbergen.
    Rhodan nach dem Ärzteplaneten Tahun? Damit entzöge er sich unserer Beobachtung.
    „Ich weiß", fuhr Perry Rhodan lächelnd fort, „daß ich die Verwaltung des Solaren Imperiums in fähigen Händen zurücklasse. Es ist ja nicht das erste Mal, daß die Regierung ohne den - Großadministrator auskommen muß. Ich bitte Sie alle, meine Herren, meinen Stellvertreter, Staatsmarschall Reginald Bull, nach Kräften zu unterstützen."
    Damit erhob er sich. Was für ein pompöses Geschwätz, fuhr es mir durch den Kopf, während ich ebenfalls aufstand. Er winkte uns leutselig zu und war gleich darauf verschwunden.
    Wir die Zurückbleibenden, starrten einander fragend an. Wenn jetzt jemand den Mund aufgemacht und gesagt hätte: das ist nicht der Rhodan, den wir kennen - sein Wort wäre auf fruchtbaren boden gefallen.
    Aber die Chance verstrich, ohne daß sie jemand nützte. Wir alle dachten das gleiche, aber niemand hatte den Mut, das Ungeheuerliche auszusprechen.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später sprach ich mit Fellmer Lloyd.
    Er berichtete von dem Gerät, das er unter der Tischplatte des, Konferenztischs installiert hatte.
    „Sie haben einen Verdacht?" fragte ich ihn.
    Er musterte mich aus braunen Augen. Ungewißheit lag in seinem Blick.
    „Darauf läuft es letzten Endes wohl hinaus, ja", gab zu. „Aber zuerst einmal wollte ich mir Gewißheit verschaffen, Gewißheit nach Zahlen, verstehen Sie?"
    „Sie brauchen sich deshalb keine Vorwürfe zu machen, Fellmer", beruhigte ich ihn. „Uns alle beunruhigt etwas. Es ist, als ob eine fremde Macht Perry Rhodan in den Griff bekommen hätte. Er ist nicht mehr er selbst. Wir müssen herausfinden, was dahintersteckt, das sind wir uns und auch ihm selbst schuldig.
    Allerdings darf er von unseren Zweifeln nichts wissen."
    Der Mutant beschrieb die Wirkungsweise des Geräts, das er im Konferenzraum angebracht hatte. Ein kleiner, herkömmlicher Sender übermittelte die Meßdaten an einen Empfänger, der in Fellmer Lloyds Privatappartement stand, Das Gerät war so justiert, daß es außer den Ausstrahlungen von Perry Rhodans Bewußtsein keine anderen Effekte aufzeichnete.
    „Meine Bitte, Sir", fügte der Mutant zögernd hinzu, „war, ob Sie mir bei der Auswertung der Aufzeichnungen behilflich sein wollten."
    Ich verstand wenig von Metapsychik. Was er meinte, war: es war ihm weniger unheimlich zumute, wenn er bei, der Auswertung der Meßdaten Gesellschaft hatte, einen Mitwisser und Mittäter sozusagen, auf den er sich moralisch stützen konnte. Ich sagte zu, nicht nur, um Fellmer Lloyd einen Gefallen zu erweisen, sondern weil ich selbst auf die Meßergebnisse gespannt war. Die Aufzeichnungen lagen schon seit zwanzig Minuten vor. Lloyd hatte sie sich bisher noch nicht angesehen.
    Wir gingen zu seinem Appartement.
    Dem kleinen Empfänger entnahm der Mutant eine Rolle Meßschreibfolie. Er entrollte sie auf dem Tisch und strich mit der Hand darüber, um sie zu glätten. Auf dem dünnen Folienstreifen waren die verschiedenfarbigen Spuren von drei Schreibern zu sehen. Fellmer Lloyd starrte sie an, und ich sah, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich.
    „Mein Gott!" stöhnte er. „Wir haben ein Monstrum unter uns!"
     
    *
     
    Auf den ersten Augenblick hatte es den Anschein, als habe sich Perry Rhodans metapsychische Frequenzkonstante um mehrere Oktaven verschoben. Das - war die Beobachtung, die Fellmer Lloyds entsetzte Reaktion ausgelöst hatte. Sehr bald danach jedoch sagte er sich, daß das Gerät, das auf eine Frequenz in der Nähe von Rhodans früherer Konstanten eingestellt war, gar nicht angesprochen hätte, wenn wirklich eine derart massive Verschiebung eingetreten wäre. Er begann, das Meßergebnis gründlich zu untersuchen. Ich diente ihm dabei als schweigender Partner.
    „Was wir hier haben", sagte er schließlich, „sind zwei verschiedene Aufzeichnungen, die einander überlagern."
    Er sah trotzdem nicht sehr glücklich

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