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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einzeln aus. Wahrscheinlich haben wir ihm einen Gefallen getan, ohne daß er das wirklich zu schätzen weiß.«
    »Na schön«, sagte Ted. »Dafür hat sie dann gleich uns am Wickel, wie?«
    »Ich ahne, was Gryf plant«, mischte Teri sich ein. »Baba Yaga wird kommen, um ihren Ofen wieder in Besitz zu nehmen. Damit läuft sie uns genau in die Falle!«
    »Was für eine Falle?« seufzte Ted.
    »Es ist die einzige Chance, die wir haben«, behauptete Gryf. »Selbst zu dritt werden wir wohl kaum mit der Hexe fertig. Zumindest nicht, wenn wir uns direkt mit ihr auseinandersetzen. So aber haben wir einen Gegenstand in unserem Besitz, den sie auf keinen Fall verlieren will. Sie wird auf jede Bedingung eingehen müssen, die wir ihr stellen, ob sie nun will oder nicht. Ich werde diesen Ofen so präparieren, daß ich ihn jederzeit mit einem Fingerschnipsen zerstören kann. Baba Yaga wird das erkennen - und dann haben wir sie im Sack. Sie wird es nicht riskieren, die Existenz ihres Ofens aufs Spiel zu setzen.«
    »Dann verrate mir mal jemand, warum auf eine so einfache Idee vor dir noch niemand gekommen ist. Kein Merlin, kein Zamorra…«
    »Weil keiner von ihnen vorher die Chance hatte, so ein Prachtstück wie dieses aus Babuschka Yagas Besitz in die Hand zu bekommen. Das war wohl ein glücklicher Zufall. Wenn wir dem Wu nicht begegnet wären, ständen wir immer noch mit leeren Händen da und wüßten nicht, was wir tun sollen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß das wirklich funktioniert«, zweifelte Ted.
    Gryf grinste ihn an.
    »Vertrau mir, ich weiß, was ich tue.«
    Ted winkte ab. »Das sagt Police-Inspector Sledge Hammer auch immer.«
    »Wenn ein Polizist das sagt, ist ja wohl auch was Wahres dran«, vermutete Gryf.
    Er kannte die Krimi-Parodie-Serie eben nicht…
    ***
    Zamorra und Nicole betraten den Saal des Wissens.
    Allein dieser Raum bewies, mit welchen Mitteln Merlin gespielt hatte, als Caermardhin entstanden war. Schon der Saal allein war größer als die Grundfläche der Burg.
    Welche Vielzahl an Informationen hier gespeichert war, konnte selbst Zamorra nur ahnen. Die Wände des Saales bestanden aus glitzernden Kristallen, die das schattenlose Licht reflektierten. Jeder dieser Myriaden von Kristallen barg Informationen in sich, und wie immer fragte Zamorra sich, nach welchem Muster sie gespeichert und abgelegt worden waren. Wie konnte eine ganz bestimmte Information gefunden werden?
    Und was alles war hier niedergelegt?
    Das wußte wahrscheinlich nur Merlin.
    Sofern er nicht selbst längst den Überblick verloren hatte.
    In der Mitte des Saales gab es einen kleinen Sockel, über dem eine große Kugel schwebte. Darin zeichneten sich Bilder ab, die der Benutzer zu sehen wünschte. Mit Hilfe dieser Kugel ließ sich jeder Punkt auf der Erde beobachten, ließ sich jede Person ausfindig machen, von der das Aussehen oder auch das Gehirnstrommuster bekannt war - falls ›nur‹ eine Suche auf telepathischer Basis möglich war.
    Einzige Bedingung: Die gesuchte Person, oder auch der gesuchte Ort, mußte sich wirklich auf der Erde befinden, in der Gegenwart, nicht in eine andere Dimension oder eine andere Zeit versetzt.
    Zamorra trat vor die Kugel.
    Er konzentrierte sich auf Merlin. Er zwang die Bildkugel, sich auf Merlin zu fokussieren.
    Eine Weile geschah überhaupt nichts.
    Dann aber, als Zamorra gerade aufhören wollte, weil er glaubte, der Gesuchte befinde sich überhaupt nicht auf der Erde, entstand das Bild.
    Es zeigte Merlin.
    Er war allein.
    Er schien geistig entrückt zu sein. Seine Augen waren geschlossen.
    Wichtiger als er selbst war Zamorra aber die Umgebung.
    Da war ein Wald…
    Im gleichen Moment wurde Zamorra klar, was das für ein Wald war.
    »Broceliande«, flüsterte er.
    Nicole zuckte zusammen.
    »Der Zauberwald?«
    Zamorra nickte. »Dort befindet sich Merlin. Er steht vor dem Zauberwald, aber warum? Was wird hier gespielt? Was tut er am Waldrand?«
    Nicole stieß ihren Gefährten an.
    »Dieser Wald«, sagte sie. »Schau ihn dir ganz genau an! Erkennst du ihn nicht?«
    Zamorra sah sie fragend an.
    »In diesem Wald haben wir doch Baba Yaga gesehen… durch das Amulett… in ihrer seltsam verjüngten Gestalt…«
    Zamorra stöhnte auf.
    »Stimmt«, stieß er hervor. »Die Hexe befand sich genau hier… seltsam… ich erkenne den Wald wieder, obgleich ich ihn über das Amulett aus einer völlig anderen Perspektive gesehen habe. Da waren wir doch mittendrin, hier aber sehen wir ihn von außen…«
    Nicole

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