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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Munde.«
    »Du mit deinen Redensarten«, pfiff die Maus. »He, er war hier! Ich erkenne die Hieroglyphen, die er in den Sand gescharrt hat.« Sie verschwand in die Richtung, die auch, der grünbehutete Schildkröter eingeschlagen hatte.
    Eva schüttelte den Kopf. »Ziemlich gefährlich«, überlegte sie. »Merlin, ist es nicht eigentlich so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz, daß in Broceliande nicht getötet wird?«
    »Sie tötet ja auch nicht«, versuchte Merlin sie zu beruhigen. »Sie tut nur so.«
    »Sah aber nicht unbedingt danach aus«, murmelte Eva. »Dieser Wald kommt mir anders vor als früher.«
    »Das täuscht«, sagte Merlin.
    Und fand sich in der Gegenwart wieder; das Bild war jäh verloschen.
    ***
    Gryf, Teri und Ted materialisierten inmitten des Waldes. Der Druide ließ die Hände seiner Begleiter wieder los, machte ein paar Schritte vorwärts und stimmte ein altes Kinderlied an, dessen Text er ein wenig abänderte: »Wenn du eine böse Baba Yaga hast, dann schick sie in den Wald, denn im Wald, da sind die Räuber, halli-hallo, die Räu-häu-ber, die machen deine Baba Yaga kalt…«
    »Spinner!« fuhr Teri ihn an. »Hast du den Verstand verloren? Sie könnte uns hören!«
    »Soll sie ja auch!« grinste Gryf. »Warum sollen wir nach ihr suchen, wenn es andersherum doch auch funktioniert? Man soll sich die Arbeit nie schwerer machen als unbedingt nötig.«
    »Du hast wirklich ein sonniges Gemüt«, seufzte Teri.
    Ted sah sich etwas unbehaglich um. »Gryf hat recht«, sagte er. »Wir gewinnen Zeit, wenn wir nicht selbst umständlich suchen müssen, sondern Baba Yaga zum Auftauchen provozieren.«
    »Nicht, daß mir wirklich etwas daran gelegen wäre«, murmelte die Goldhaarige. »Wenn wir nicht auf die Hexe treffen, können wir ziemlich schnell wieder umkehren.«
    »Wir sind nicht hier, um gleich wieder umzukehren«, sagte Gryf. »Glaube mir, die Sache gefällt mir vielleicht noch weniger als dir, weil ich weiß, was aus Sergej geworden ist. Aber wir haben diesen Auftrag nun mal übernommen, also bringen wir die Sache auch zu Ende - und zwar richtig.«
    Ted hob die Hand.
    »Still«, forderte er. »Da kommt jemand.«
    In der Tat arbeitete sich jemand ächzend und schnaufend ihrem Standort entgegen. Nur wenige Augenblicke später brach er durchs Unterholz und betrat die kleine Lichtung, auf der sie sich befanden.
    Ein menschgroßer, buntschillernder Käfer!
    Aber das war noch nicht alles. Ihm folgte…
    ...ein Ofen!
    Ein alter Eisenofen mit langem Blechrohr, der sich auf Hühnerbeinen bewegte!
    Das war doch der Ofen der Baba Yaga!
    Aber wo befand sich die Hexe?
    Noch ehe die drei sich von ihrer Überraschung erholten, blieb der Käfer vor ihnen stehen. »I bin dr Wu, un wer bist du? Un du? Un du?« Nacheinander sah er sie aus seinen großen Facettenaugen an.
    »Wir sind Freunde«, sagte Ted schnell.
    »Hab ich nich nach gfragt«, sagte der Käfer. »Habt r auch Namn?«
    Teri übernahm das Vorstellungszeremoniell.
    »Die beidn Scheiche kannst vrgessn«, erklärte der Käfer daraufhin. »Abr du gfällst mi. Bistn hübschr Käfr. Schon was vor heute? Lust auf ne Segelpartie?« Dabei breitete er die Flügel aus.
    »Kein Bedarf«, erwiderte Teri. »Aber du könntest uns diesen Ofen überlassen, Wu.«
    »Ofn? Das Ding isn Ofn? Nee, den kriegtr nich. Den muß i erst gans guau studiern. Sieht aus wien Hexenofn.«
    »Das ist ein Hexenofen«, sagte Gryf. »Er gehört Baba Yaga. Wo hast du ihn gefunden, Wu?«
    »Is mi zuglaufn«, krächzte der Käfer. »Ghört also mi.«
    »Wo ist die Hexe?« wollte Gryf wissen.
    »Weiß nich. Muß i alls wissn, eh?« knurrte der Käfer. »Geht wech jetzt. I bin noch nich frtig mit Studiern.«
    »Wir brauchen diesen Ofen, Wu«, sagte Gryf. »Gib ihn uns bitte.«
    Der Käfer nahm eine abwehrende Haltung ein. »Ghört gans un gar mi! Kriegs nich, solng i nich gnau…«
    Gryf legte die Hand an den Ofen, zögernd, weil er fürchtete, das gußeiserne Ding könne glühend heiß sein.
    War es aber nicht. Da faßte er richtig zu - und verschwand mit dem Ofen im zeitlosen Sprung.
    Der Käfer schrie wütend auf.
    »Diebe! Mördr! Halunkn!« kreischte er.
    Teri berührte Ted und verschwand mit ihm. Neben Gryf und dem Ofen tauchten sie beide wieder auf.
    »Was soll der Blödsinn?« entfuhr es dem Reporter.
    Gryf lächelte.
    »Dieser Wu dürfte den Ofen so oder so keine Stunde in seinem Besitz behalten«, erklärte er. »Spätestens dann hat ihn Baba Yaga am Wickel und rupft ihm jedes Bein

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