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0639 - Merlins Zauberwald

0639 - Merlins Zauberwald

Titel: 0639 - Merlins Zauberwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sucht etwas, das sie nicht finden soll. Gut verborgen war es hier bislang, und nun wird es offenbar. Das muß verhindert werden.«
    »Was, verdammt noch mal, ist es denn? Die Lottozahlen der nächsten Woche?« knurrte Ted verdrossen.
    »Die sicher nicht«, konterte Merlin trocken. »Nun geht und handelt. Aber ihr dürft Yaga nicht töten, ganz gleich, was geschieht.«
    »Na klasse«, seufzte Gryf. »Auch nicht, wenn sie sonst uns tötet oder Schlimmeres mit uns anstellt, wie mit dem guten alten Sergej?«
    »Auch dann nicht. Es würde die Prophezeiung verändern. Es ist gesagt, daß Zamorra sie töten wird. Ihr könnt dem nicht vorgreifen. Es würde die Zeitlinien durcheinander bringen.«
    »Die sind eh schon verdreht und verworren genug, nach all dem, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist«, seufzte Teri. »Dürfen wir wenigstens flüchten, wenn sie uns überlegen ist?«
    »Das wird eure Entscheidung sein, nicht meine«, sagte Merlin. »Aber Yaga darf ihr Ziel nicht erreichen.«
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte Gryf und streckte die Hände nach den beiden anderen aus. »Auf geht's. Viel Spaß beim Zuschauen, Merlinus Ambrosius.«
    Aber Merlin schien schon wieder in eine Art Traumtrance zu versinken.
    Gryf nahm Teri und Ted mit sich in den zeitlosen Sprung.
    ***
    Der Sternenfalke trug Baba Yaga in sein Nest. Er hatte es in einem Burgturm eingerichtet, den Yaga zuvor nicht gesehen hatte. Dabei ragte der Turm so hoch empor, daß er selbst vom Rand des Zauberwaldes aus gesehen werden mußte. Aber erst, als sie sich kurz davor befanden, wurde der Turm und überhaupt die ganze Burg für die Hexe sichtbar. Sie sah recht verfallen aus. Dafür war das Nest sauber.
    Der Falke ließ seine Beute einfach fallen und kauerte sich auf den Nestrand.
    Yaga stöhnte auf. Die Verletzungen, die ihr die Falkenkrallen zugefügt hatten, schmerzten stark und bluteten heftig. Die rotbraune Substanz durchtränkte die Kleidung der Hexe.
    Sie konzentrierte sich auf einen Heilzauber Der wirkte, aber ging auf Kosten ihrer Jugendlichkeit. Sie sah zum Himmel hinauf; den Mond konnte sie nicht mehr sehen. Er half ihr in diesem Augenblick nicht mehr.
    Mißtrauisch sah Yaga den Falken an. Warum hatte das sternenglitzernde Geschöpf sie aus dem Dickicht befreit und hierher gebracht?
    »Warum wohl?« kicherte der Falke, ohne dabei den Schnabel zu öffnen. »Kannst du es dir nicht denken?«
    »Um mich aus der tödlichen Umschlingung der Dornen zu retten«, behauptete Yaga dreist.
    Der Sternenfalke lachte auf.
    »Um dich in Ruhe verspeisen zu können«, krächzte er.
    »Wieso kommt mir das nur so seltsam bekannt vor?« murmelte Yaga. »Du hast nicht zufällig auch irgendwie mit dem rauchigen Don zu tun?«
    »Ach, du bist diesem naschhaften Früchtchen bereits begegnet«, erkannte der Sternenfalke. »Das ist faszinierend. Kaum jemand konnte ihm jemals entkommen. Du hast es wirklich geschafft? Da wird es mir ja ein besonderes Vergnügen sein, dich mir einzuverleiben.«
    Yaga schätzte, daß dieses Vergnügen doch recht einseitig sein würde. »Ich denke«, sagte sie, »es wird vergnüglicher sein, wenn ich dir den Hals umdrehe, dich rupfe und meinerseits verzehre. Dieses Gestrüpp hier«, sie stocherte ein wenig mit den Füßen in dem Material herum, aus dem der Sternenfalke sein Nest zusammengefügt hatte, »brennt sicher gut genug, um dich zu braten.«
    »Du verkennst deine Lage«, widersprach der Sternenfalke. »Du bist hier die Mahlzeit.«
    Die Hexe trat an den Rand des Turmes und spähte über die Zinnen. Es ging ziemlich tief hinunter, aber mit etwas Magie und Glück konnte sie es schaffen…
    »Du springst da nicht hinunter«, sagte der Sternenfalke. »Das schafft niemand. Der diese Burg einst erbauen ließ, sorgte dafür, daß es unmöglich ist.«
    Yaga schnellte sich über die Brüstung.
    Das heißt, sie wollte es tun. Aber eine magische Kraft federte sie einfach zurück, und sie landete wieder genau da, wo sie abgesprungen war.
    »Warum hörst du nicht zu?« tadelte der Sternenfalke. »Ich sagte doch, daß es nicht geht. Der Erbauer hat vorgesorgt.«
    »Merlin?«
    »Ach was, doch nicht Merlin. Der weiß ja nicht mal, daß es diese Burg in seinem Wald gibt. Nein, einer der Kleinen Riesen ließ sie einst errichten.«
    Yaga schluckte.
    »Welcher?« stieß sie hervor.
    »Der dem Waldvolk von Korossos nahesteht«, sagte der Sternenfalke. »Er ist schon vor langer Zeit wieder von hier verschwunden. Aber jetzt haben wir doch genug geredet. Ziere

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