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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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während des Kauens demonstrativ. Bhawa fügte sich Dorian widerspruchslos - für ihn war Dorians Aufforderung der Befehl eines Medizinmanns. Er war es gewöhnt, Dinge tun zu müssen, die ihm unverständlich waren.
    Als letzter biß Dorian selbst ein Stück der Wurzel ab und verstaute den Rest in der Tasche seines Ponchos.
    Dabei blickte er verstohlen zu Jakob Ehrlich hinüber, der von den Vorgängen in seiner Nähe nichts zu bemerken schien. Der Dämon in ihm hatte nur Augen für die Geschehnisse des Sabbats. Sicher bereitete er sein Medium - Jakob Ehrlich - bereits auf die Konfrontation mit der verhaßten Hexe vor.
    Der Dämonenkiller konnte nichts für ihn tun. Jakob Ehrlich war verloren, wenn es sich der Dämon nicht doch noch anders überlegte und ihn verschonte.
    „Und wozu soll das Kauen dieser ausgedörrten Rübe gut sein?" erkundigte sich Herbert Ohm. Dorian kam nicht mehr dazu zu antworten.
    „Dorian!" schrie Claire Douglas verzweifelt, als sie von einem Werwolf an der Hand gepackt und fortgezerrt wurde.
    Der Dämonenkiller konnte nicht eingreifen. Er mußte abwarten, bis er in Hekates Nähe kam - und bestimmt würde sie nicht allzu lange warten. Denn sie war eitel wie alle Dämonen und würde ihren Triumph bald auskosten wollen...

    Hoch loderten die Feuer.
    Es dröhnten die Trommeln. Saiteninstrumente wimmerten, Flöten klagten. Das Stampfen nackter Füße auf dem Boden. Gutturale Schreie aus heiseren Kehlen. Händeklatschen. Das Kratzen von Stein auf Stein.
    Die Krallen des Wolfsmenschen umklammerten Claires Hand, als wären es Schraubstöcke. Es gab für sie kein Entrinnen. Ihre andere Hand wurde von einer hoch aufragenden knochigen Frau ergriffen, in deren Totenschädel die Augen wie Feuer glühten und deren lippenloser Mund weit aufgerissen war. Ein Jauchzen kam aus diesem Mund... Und Claire konnte auf einmal nicht anders, als darin einzustimmen.
    Was für eine seltsame Atmosphäre, abstoßend und anziehend zugleich! Diese grotesken Gestalten stießen sie ab, faszinierten sie aber gleichzeitig.
    Andere Gestalten schlossen sich dem Reigen an. Sie tanzten mit schlenkernden Gliedern in Schlangenlinien zwischen den Megalithen hindurch, sprangen in weiten Sätzen über Steine, bildeten Ringe um die Feuer.
    Claire lernte die komplizierten Tanzschritte schnell. Sie mußte auf der Stelle treten, dann ein Bein heben, einen Ausfallschritt ausführen, das Hinterteil recken, ein Bein hinter das andere stellen, das hochgehobene Bein schlenkern, mit den Schultern zuckende Bewegungen machen, das Becken rotieren lassen...
    Sie wurde an die Veitstänze des Mittelalters erinnert. Damals waren ganze Dörfer der Tanzwut verfallen. Männer und Frauen und selbst Kinder hatten erst zu tanzen aufgehört, wenn die Kräfte sie verlassen hatten.
    Jemand gab ihr einen Stoß in den Rücken. Sie fiel nach vorn, auf die Flammen eines Lagerfeuers zu, das von großen Scheiten genährt wurde. Sie sprang über das Feuer, meinte zu schweben und spürte den Boden unter den Füßen kaum, als sie wieder aufsetzte. Starke Arme fingen sie auf und preßten sie gegen einen behaarten Körper, so daß es ihr den Atem verschlug. Andere Hände entrissen sie dem Behaarten, und sie wurde wieder in den Reigen aufgenommen.
    Claires vom Ruß geschwärztes Gesicht glühte vor Anstrengung. Dennoch fühlte sie sich immer noch leichtfüßig. Die Tanzwut hatte sie erfaßt. Sie hätte endlos weitertanzen können, bis sie umfiel - bis sie tot um fiel!
    Jemand schleuderte ihr etwas Glitschiges, Gallertartiges ins Gesicht. Es verklebte ihr die Augen und den Mund. Sie meinte, ersticken zu müssen. Aber die schleimige Substanz löste sich schnell in Luft auf... Nein! Sie fraß sich in ihr Gesicht. Es brannte wie Säure auf ihrer Haut...
    Sie wurde aus dem Kreis hinausgestoßen, taumelte blind weiter, stolperte über einen im Weg liegenden Steinquader. Der Lärm dröhnte schmerzhaft in ihren Ohren, verebbte aber langsam und machte anderen Geräuschen Platz.
    Zuerst war es ein leises Zischeln.
    Tscht, tscht, tscht!
    Es wurde lauter. Es kam aus unergründlich vielen Kehlen. Verstärkte sich immer mehr, bis es kein anderes Geräusch als dieses unheimliche rhythmische Zischen gab.
    Als sich Claires Blicke klärten, sah sie, daß sie sich innerhalb der Monolithen befand. Auf dem Altarstein in der Mitte saß eine wunderschöne Frau mit wallendem roten Haar im Schneidersitz.
    Claire ließ sich aber nicht von ihrer Schönheit täuschen. Die Augen dieser Frau waren kalt

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