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064 - Die Orgie der Teufel

064 - Die Orgie der Teufel

Titel: 064 - Die Orgie der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Erkenntnis" essen durfte - es handelte sich um eine scharf gewürzte Oblate von unerkennbarer Zusammensetzung - und in einem prunkvollen Becher den „Wein des sechsten Sinnes" zu trinken bekam. Dabei handelte es sich tatsächlich um Wein, einen vorzüglichen Jahrgang, dessen Herkunft aber geheimgehalten wurde.
    Danach erst durfte Dorian den eigentlichen Tempel betreten, wo er, nun vollwertiges Mitglied der Magischen Bruderschaft, an der Enthüllung des Geheimnisses teilnehmen sollte.
    „Bruder Dorian", sagte Thomas Becker, der Großmeister des Frankfurter Tempels, „da du deine Lehrzeit längst hinter dir hast und dein theoretisches Studium des Magischen längst abgeschlossen ist, erhebe ich dich hiermit in den dritten Rang eines Practicus. Denn du bist ein Praktiker, ein Mann der Tat."
    Dorian wußte die Ehre zu schätzen, die ihm zuteil wurde, denn ihm war bekannt, daß Jeff Parker erst nach eineinhalb Jahren Mitgliedschaft in diesen Rang erhoben worden war.
    „Und jetzt wollen wir uns dem Geheimnis zuwenden, das jahrhundertelang auf seine Enthüllung gewartet hat", verkündete Thomas Becker.
    Er betrat an der Spitze der insgesamt sechs Männer den eigentlichen Tempel.
    Es war ein kreisrunder Raum von zehn Metern Durchmesser. Die Decke war kuppelartig, und die auf ihr abgebildeten zwölf Zeichen des Tierkreises sollten wohl den magischen Himmel versinnbildlichen.
    An der runden Wand standen Kommoden, auf denen die verschiedensten Reliquien zu sehen waren. Dorian erkannte einen Erd- und einen Himmelsglobus - und einen dritten Globus, der schwarz war wie die Nacht. Er sollte wohl das Weltreich der Magie symbolisieren.
    Aber die Aufmerksamkeit des Dämonenkillers wurde sofort auf den Tisch in der Mitte des Tempels gelenkt. Er bestand zur Gänze aus rauchigem Glas, stand nur auf einem einzigen Bein und hatte eine runde Platte. Um ihn herum standen sechs Stühle, die ebenfalls aus Glas waren, so daß man durch sie den kreisförmigen Teppich auf dem Boden sehen konnte.
    Dieser Teppich war das einzige Schmuckstück im Tempel, und doch diente er nicht der Zierde.
    Denn in ihm war aus dicken geflochtenen Goldfäden ein Drudenfuß eingestickt. An den fünf Spitzen des goldenen Pentagramms waren die Symbole für die fünf Sinne des Menschen zu erkennen.
    In der Mitte des Drudenfußes, unter dem gläsernen Tischbein, bemerkte Hunter ein Auge in einem Dreieck - das Symbol für den sechsten Sinn, den zu fördern und zu entwickeln eines der Ziele der Magischen Bruderschaft war.
    Die Bruderschaft ging davon aus, daß jeder Mensch einen sechsten Sinn hatte, der durch die richtigen Methoden geweckt werden konnte. Deshalb war ihre magische Zahl weder die Drei noch die Sieben, sondern die Sechs. Das war auch der Grund, warum nur insgesamt sechs Brüder an dieser Sitzung teilnehmen durften.
    Die Männer in den grauen schmucklosen Ponchos nahmen um den runden Glastisch Platz. Dorian kam zwischen Jeff Parker und den Großmeister Thomas Becker zu sitzen. In der Mitte des Tisches war ein sechsarmiger Kerzenleuchter aus Silber entzündet worden.
    Thomas Becker war noch nicht an seinem Platz. Er begab sich zu einer Truhe, auf der überall Ornamente und magische Symbole eingeschnitzt waren. Dorian wußte inzwischen, daß dies die „Schatzlade" war, in der das Geheimnis des Tempels untergebracht war.
    Der Großmeister kam mit einer zwanzig Zentimeter langen schmucklosen Holzschatulle zurück. Einer der Männer, der für die Dauer der Sitzung zum 2. Zeremonienmeister ernannt worden war, brachte den schwarzen Globus zum Tisch und vertauschte ihn mit dem Kerzenhalter. Bevor er diesen auf der Kommode abstellte, blies er fünf der sechs Lichter aus und murmelte dabei: „Schließe dich. Auge... höre nichts, Ohr... sprich nicht, Mund... entziehe dich den Gerüchen und fühle nicht..." Er ließ nur eine einzige Flamme brennen und sagte dazu: „Öffne dich, Sinn aller Sinne."
    Als er zum Glastisch zurückgekehrt war, reichten die Männer einander die Hände. Nach langem Schweigen ergriff Thomas Becker das Wort. Er sprach ein modernes, fast verballhorntes Latein und gebrauchte auch Worte des Esperanto.
    Das war die Geheimsprache der Magischen Bruderschaft. Dorian verstand nicht jedes Wort, aber er begriff den Sinn.
    „Wir rufen dich, Geist, der du auf unseren Anruf wartest, in der Ewigkeit..."
    Dorian war im ersten Augenblick enttäuscht. Er hatte mehr erwartet, als nur an einer Seance teilzunehmen. Der Versuch, den Geist eines Verstorbenen

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