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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Die
eintreffenden Beamten hatten alles so vorgefunden wie berichtet. Aufgrund von
Reisners Aussagen war ein Phantombild des Mannes hergestellt worden, dem er
angeblich begegnet sein wollte.
    Behäbig nahm Sachtier den Pappkarton mit der Zeichnung aus einem
Umschlag, warf einen Blick darauf und meinte: »Wenn Sie mich fragen, halte ich
das für eine ganz klare Übertreibung, Mister Brent. Alles Drumherum, das wir
durch Reisner erfuhren, mag ja stimmen. Der Tote im Sarg war eindeutig ein
Vampir gewesen. Man hat ihm das Herz entfernt, aber wenn Reisner dieser Gestalt
begegnet sein will, dann frage ich mich, ob er an diesem Abend vielleicht nicht
nur Alkohol, sondern auch noch etwas anderes zu sich genommen hat. Der Junge
hatte eine Vision im Haschrausch!«
    Mit diesen Worten reichte er Larry den Karton. X-RAY-3 betrachtete
sich das Phantombild, das den Marotsch zeigte.
    Die nackte, dünngliedrige Gestalt ging gebeugt. Reisner hatte
seine Angaben sehr genau gemacht, und der Zeichner, mit dem er zusammengearbeitet
hatte, mußte kaum Verbesserungen vornehmen.
    »Das ist eine Phantasiegestalt«, meckerte Sachtier. Er kramte auf
seinem Schreibtisch und nahm aus der überdimensionalen Zigarrenkiste eine
dickbauchige Havanna, die Brent ihm mitgebracht hatte. Genüßlich schnupperte er
daran, wackelte mit den Lippen wie ein Hase, der an einem Salatblatt schnuppert
und verdrehte die Augen. »Na, wer sagt’s denn«, meinte er zwischendurch und zog
die Havanna von einem Ende bis zum anderen an seiner Oberlippe vorbei, betrachtete
dann interessiert die farbenprächtige Bauchbinde und knipste das Mundstück ab.
»Das ist doch was. Die Marke kenn’ ich noch nicht, ganz neue Blattmischung. Na,
dann wollen wir mal…«
    »Vielleicht ist es – der Vampir-Killer?« bemerkte X-RAY-3.
    Sachtiers Blick war in imaginäre Ferne gerichtet. »Der Tat nach –
ja, Mister Brent! Aber ich frage mich, wieso ein solcher Mensch nicht
auffällt?« Er unterbrach sich und betrachtete sinnend die Havanna. »Er sieht
nicht alltäglich aus. Wer ihn mal gesehen hat, wird von ihm sprechen. Bisher
aber ist uns nichts davon bekanntgeworden. Dabei ist er«, und damit tippte er
von hinten gegen den Karton, »wirklich auffällig, nicht wahr? Hinweise – bei
seinem Auftauchen – wären sicher eingegangen. Ich muß Ihnen da erklären, daß wir
seit einigen Tagen die Story von einem Irren publik machen. Daß in Wien etwas
vorgeht, das können wir nicht ganz verschweigen, aber wir versuchen die Dinge
nicht in der Luft hängen zu lassen, wir wollen eine natürliche Erklärung dafür
geben.«
    »Er läuft vermutlich nicht immer so herum.«
    »Wie meinen Sie das?« Sachtier legte die Stirn in Falten.
    »Ich will damit sagen, daß vielleicht die Möglichkeit besteht, daß
er auch tagsüber auftaucht. Aber dann nicht so! Ein nackter Mann in den Straßen
von Wien würde zu sehr auffallen!«
    Der Kommissar stutzte. Und jetzt nahm er sogar seine Zigarre aus
dem Mund. »Ein nackter Mann? Woher wissen Sie… ich meine, woran erkennen Sie,
daß es sich um einen Mann handelt? Der Zeichner hat die Gestalt doch so zu
Papier gebracht, daß…«
    Larry ersparte seinem Gastgeber, sich detailliert äußern zu
müssen. X-RAY-3 lächelte.
    »Peter Reisners Schilderung ist so illustriert gewesen, daß der
Zeichner auf Anhieb arbeiten konnte. Wer sich an Haarbüschel auf Knien und
Handrücken erinnern kann, dem wird auch aufgefallen sein, ob der Nackedei einen
Busen gehabt hat oder nicht, stimmt’s Kommissar?«
    Sachtier schluckte.
    »Genau. Und Reisner konnte sogar angeben, daß die nackte Gestalt
auf dem Friedhof geschlechtslos gewesen ist.«
    »Wir warten gespannt auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Wenn auch nur einer eine annähernd ähnliche Beschreibung wie Reisner gibt,
können wir zum Angriff blasen. Bis dahin aber verhalten wir uns noch still.«
    »Aber es kann trotzdem schon etwas geschehen«, bemerkte Larry Brent.
Er präzisierte seinen Vorschlag.
    So kam es, daß am gleichen Mittag noch ein Funkbild das Wiener
Polizeipräsidium verließ und auf dem Empfänger der PSA in New York
aufgezeichnet wurde. Die Computer wurden gefüttert, und deren Arbeit begann.
Von den Fachleuten wurden gezielte Fragen zusammengestellt.
    Es war Zeit zur Mittagspause, und Sachtier hielt es für richtig,
seinen Besucher nicht länger aufzuhalten, obwohl , ihm die Sache mit dem
Leichenhaus noch am Herzen lag.
    »Aber darüber können wir später sprechen«, meinte er.
    »Machen Sie

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