Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
sie davon,
und es fiel ihm nicht auf, daß sie unmittelbar vor seinem Auftauchen eine
Begegnung mit einem Vampir gehabt hatte.
     
    ●
     
    Um 10.35 Uhr landete der Jumbo aus New York auf dem Flughafen
Wien-Schwechat.
    Der Maschine entstiegen 41 Passagiere. Einer unter ihnen war ein
sympathischer blonder Mann mit braungebranntem Gesicht und einem perfekt
sitzenden Maßanzug.
    Es war Larry Brent alias X-RAY-3, Staragent der schlagkräftigen
und erfolgreichen PSA.
    Die Abfertigung an der Paßkontrolle ging schnell und problemlos
über die Bühne.
    Larry brauchte nicht mal auf ein Taxi zu warten.
    Der Dienstwagen von Kommissar Anton Sachtier von der Wiener Kripo
stand vor dem Eingang. Larry wurde von seinem Gastgeber bereits in der Halle
empfangen.
    Der Kommissar war gut genährt, etwa fünfzig, und trug einen
dicken, borstigen Schnauzbart, der ihm einen großväterlichen Anstrich verlieh.
    Sachtier roch nach würzigem Tabak. Larry war der Kommissar als
starker Raucher beschrieben worden, der eine Schwäche für Zigarren mit
Bauchbinde hatte. In seinem Gepäck schleppte Larry aus diesem Grund als
Begrüßungsgeschenk eine Kiste dicker Havannas mit.
    Sicher fädelte er sich in den fließenden Verkehr ein.
    Larry Brent lehnte sich in die Polster zurück.
    »Fein«, sagte er, »nach so langer Zeit mal wieder in Wien.« Er
blickte interessiert aus dem Fenster. »Da freut man sich doch gleich auf die
Hofburg, auf eine Galavorstellung der Spanischen Reitschule und auf einen
gemütlichen Abend beim Heurigen. Ich denke, daß ich in Ihnen einen
ausgezeichneten Führer bekomme, Kommissar. Wenn wir anschließend dann noch
einen Bummel durch Schloß Schönbrunn machen würden und meinen Aufenthalt mit
einem Operettenabend krönten, wäre das eine tolle Sache. Vielleicht seh’ ich
mir auf dem Zentralfriedhof auch noch die Grabmäler von Beethoven und Strauß
an.«
    Sachtier nickte. »Damit kann ich Ihnen garantiert dienen, Mister
Brent. Was die Grabmäler anbetrifft. Auf dem Friedhof werden wir mehr, als uns
lieb ist, zu tun haben. Und nicht nur auf einem!«
    Kommissar Anton Sachtier legte seine Stirn in besorgte Falten.
»Ich habe den Auftrag, Ihnen reinen Wein einzuschenken, Mister Brent. Wir sind
mit unserem Latein am Ende. Es geht um Fälle von Vampirismus, Mister Brent. Ihr
Name und Ihre Ankunft wurden mir vor, höchster Regierungsstelle mitgeteilt, und
da ich ein gehorsamer Beamter bin, stelle ich keine langen Fragen. Sie sind der
Spezialist. Das weiß ich, und mehr brauche ich nicht zu wissen. Zu den Fällen
von Vampirismus: mir reicht es schon festzustellen, daß es so etwas in unserer
aufgeklärten und alles und jedes enträtselnden Zeit überhaupt noch gibt.
Anfangs dachte ich an einen schlechten Scherz. Aber es ist kein Scherz! Es gibt
sie wirklich, die Vampire, Mister Brent. Wir haben den eindeutigen Beweis
dafür, daß Verstorbene noch in der Nacht nach der einwandfreien Feststellung
ihres klinischen Todes ihre Bahren verlassen und andere Menschen anfallen, um
deren Blut zu trinken! Aber damit nicht genug. Es läuft parallel dazu die
Fahndung nach einem Unbekannten, der so etwas wie ein ›Vampir-Killer‹ ist.«
    »Was hat es auf sich mit dem ›Vampir-Killer‹?« wollte Brent
wissen.
    »Wenn wir das wüßten, wären wir schlauer. Wir vermuten, daß es
sich um eine Person handelt, die auf Jagd nach Vampiren geht. Nicht genug
damit, daß wir immer mehr von diesem Problem erdrückt werden und nicht aus noch
ein wissen, gibt es etwas Unbekanntes, das für uns ebensowenig greifbar ist.
Der ›Vampir-Killer‹ öffnet die Gräber und vernichtet die Vampire! Man sagt, daß
die klassische Form, einen Vampir endgültig zur Ruhe zu bringen, darin besteht,
indem man ihm einfach einen zugespitzten Pflock ins Herz schlägt. Aber das
scheint diesem Phantom nicht zu genügen. Es geht ganz rabiat vor, öffnet Grab
und Sarg, schneidet den Untoten die Brust auf und nimmt ihnen das Herz heraus.«
     
    ●
     
    Die Informationen, die Larry im Auto erhielt, wurden im Büro von
Kommissar Sachtier noch vertieft. Hier wurden ihm die Akten und Unterlagen
vorgelegt, die streng geheim waren und mit deren Inhalt er sich vertraut
machte.
    Larry erfuhr Namen und Adressen und wurde eingeweiht in den
letzten Stand der Dinge.
    Danach gab es einen jungen Burschen namens Peter Reisner, der in
der letzten Nacht eine interessante Beobachtung gemacht hatte. Reisner hatte
der Polizei von seiner makabren Begegnung auf dem Friedhof erzählt.

Weitere Kostenlose Bücher