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0641 - Das Geisterspiel

Titel: 0641 - Das Geisterspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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führte die beiden Männer in einen der beiden oberen Räume des Hauses. Darin herrschten angenehme Kühle und Halbdunkel. Auf einem niedrigen, mit Fellen bedeckten Lager lag eine lange, knochige Gestalt mit menschenähnlichem Kopf, einem steifen Haarkamm auf dem ansonsten kahlen Schädel und dunkelgrüner pergamentähnlicher Haut.
    „Das ist Pturh", sagte Sartair. „Pturh, falls Sie hören können, diese beiden Männer sind Perry Rhodan und GaytCoor. Sie sagen, sie wären einige von diesen schattenhaften Gestalten gewesen, die gestern in der Stadt aufgetaucht waren.' Perry zog sich einen Lederhocker heran und setzte sich neben Pturhs Lager. Nachdem sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, konnte er das Gesicht genauer sehen.
    Die Stirn war höher als beim Durchschnittsmenschen und leicht nach vorngewölbt. Dadurch lagen die Augen scheinbar tief, in Wirklichkeit aber lag das gesamte Gesicht tiefer als die Stirn.
    Aber erst das Fehlen einer Nase machte das Gesicht Pturhs besonders fremdartig. Perry nahm allerdings an, daß die beiden annähernd dreieckigen kirschgroßen Öffnungen neben den Mundwinkeln die Funktionen von Nasenlöchern erfüllten.
    Perry prüfte die Muskulatur von Pturhs Körper und stellte fest, daß sie verhärtet war. -Die Pupillen allerdings bewegten sich, so daß Rhodan hoffen durfte, daß Pturh ihn nicht nur hören, sondern auch sehen konnte.
    „Ich möchte versuchen, Ihnen zu helfen, Pturh", sagte Perry.
    „Da Sie offenbar noch nicht Wieder sprechen können, bitte ich Sie, Ihre Pupillen vertikal zu bewegen, wenn Sie etwas bejahen wollen und sie horizontal zu bewegen, wenn sie etwas verneinen wollen. Sind Sie damit einverstanden' 'Pturhs Pupillen glitten nach oben und kehrten wieder zurück.
    „Ausgezeichnet", sagte Perry Rhodan erleichtert. „Erkennen Sie mich als eine der Personen wieder, die gestern in dieser Stadt auftauchten" Pturhs Augen bewegten sich von links nach rechts und wieder zurück.
    „Also nicht", meinte Perry. „Nun, das war eigentlich nicht anders zu erwarten gewesen."
    Er musterte wieder Pturhs Gesicht.
    „Sie waren der einzige Stadtbewohner, der den schattenhaften Gebilden in ein Gebäude folgte?° Pturh bejahte.
    „Das hat doch alles keinen Sinn, Rhodan", sagte Gayt-Coor.
    „Solange er' nicht sprechen kann, werden wir kaum etwas von ihm erfahren."
    „Irgendwo müssen wir anfangen", widersprach der Terraner.
    „Vieles erscheint mir widersinnig, und doch muß in allem ein Sinn stecken."
    Er wandte sich an Sartair.
    „Können Sie mir dünne elastische Metallnadeln beschaffen?
    Er deutete mit den Fingern Länge und Stärke an. „Ungefähr dreißig Stück?"
    Der Iksant überlegte.
    Chakunt besitzt. ein Tripok-Spiel mit ähnlichen Nadeln", antwortete er schließlich. „Aber ich glaube nicht, daß er sie Ihnen geben wird."
    Das glaube ich auch nicht", meinte Rhodan. „Und nicht nur, weil Chakunt und Gayt-Coor sich geschlagen haben, sondern weil ich den Eindruck habe, als wäre der Taranter nicht aufrichtig uns gegenüber. Doch ich brauche die Nadeln nur für kurze Zeit, dann kann er sie wiederhaben. Wollen Sie sie nicht für mich ausleihen, Sartair? Mit ihrer Hilfe gelingt es mir vielleicht, die Lähmung Pturhs zu beseitigen."
    „Akupunktur?" fragte Gayt-Coor. „Diese uralte Heilmethode, von der du mir neulich erzähltest, Rhodan?"
    Perry nickte.
    „So ist es, mein Freund. Ein Mann namens Dalaimoc Rorvic beschrieb mir die Methode sowie die Punkte, an denen die Nadeln in das Körpergewebe gestochen werden müssen, um eine spezifische Wirkung zu entfalten."
    „Und Sie glauben wirklich, damit könnte man Pturh helfen?"
    erkundigte sich Sartair.
    Perry nickte.
    „Meiner Meinung resultiert seine Lähmung aus einem energetischen Schock, und gerade eine solche Ursache müßte sich mit Akupunktur besonders gut beheben lassen."
    „Dann will ich es tun, ohne Chakunt um Erlaubnis zu fragen", sagte Sartair. Er drehte sich um und verließ den Raum.
    „Was versprichst du dir davon, Rhodan?" fragte Gayt-Coor.
    „Was soll Pturh schon sagen können?"
    „Warten wir es ab", beschied ihn Perry.
    Nach etwa einer Viertelstunde kehrte Sartair zurück. Er zog ein dunkles Lederkästchen unter seinem Hemd hervor und klappte den Deckel zurück. In den Kästchen lagen neben bunten Symbolkarten und Plastikscheiben zwei Bündel dünne Nadeln aus silbrig schimmerndem Metall.
    Perry zog sie heraus und sah sich suchend um.
    „Wir brauchen kochendes Wasser, um sie zu

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