0644 - Goliath aus der Vergangenheit
ich alle Geheimnisse und Alternativschaltungen kenne."
„Das habe ich befürchtet. Du willst angreifen, Perry, nicht wahr?" fragte Heltamosch.
„Ja."
Wir tauschten unsere Meinungen und Vermutungen aus.
Torytrae korrigierte uns, seine Unterlagen stammten von Noc, und sie schienen ziemlich gut zu sein. Aber seit Nocs Zeit konnte sich manches geändert haben.
„Ich will überraschend angreifen. Es ist für uns alle und auch für Naupaum von entscheidender Wichtigkeit" sagte ich hart und deutlich, „daß wir die militärischen Anlagen zerstören."
Donktosch schaltete sich ein. Das Pehrtus-Gehirn sprach aus ihm. Er bestätigte, was wir schon geahnt hatten. Die allergrößten Teile dieser Anlage waren dafür gebaut und programmiert worden, um die Energieversorgung der Catron-Ader aufrechtzuerhalten. Dieser Strahl war das wichtigste - alles andere war untergeordnet. Also kam nur ein kleiner Teil der Anlage in Frage. Ihn mußten wir zerstören oder einfach abschalten.
Gayt-Coor murmelte: „Kann das nicht sehr gefährliche Auswirkungen auf die gesamte Konstruktion haben? Wenn wir hier einen Fehler machen, dann bricht die letzte Rettungsmöglichkeit zusammen."
Torytrae sagte: „Nein. Ich weiß zumindest, was wir nicht zerstören oder abschalten dürfen."
„Und ich verfüge über genaue Kenntnisse der Anlagen" setzte Donktosch hinzu.
Ich war beruhigt. Noch war es zu früh, einen Angriffsplan zu entwerfen. Erstens wurden wir von den kleinen Robots argwöhnisch betrachtet und kontrolliert, und zweitens wußten wir nicht, wie es in jenen flachen Gebäuden und darunter aussah.
„Endlich werden wieder wir handeln können!" rief Heltamosch.
Unsere Fahrt ging weiter. Wir mußten etwas weniger als hundert Kilometer zurücklegen, ehe wir bis zum innersten Kreis kamen.
Je näher wir dem Zentrum kamen, desto schärfer sahen wir uns um, desto leiser wurden die Unterhaltungen der Männer.
Von Zeit zu Zeit hielten zwei oder drei Gleiter an, und einzelne Männer stiegen um. Wir benutzten keine Funkgeräte, und Heltamoschs Entschluß, blitzschnell einzugreifen, wurde leise und mündlich durchgegeben.
Nebenbei beobachteten wir unsere Umgebung: Wir bewegten uns unter einer riesigen Energieglocke, aus der es kein Entkommen gab. Wir mußten mehr als nur achtgeben.
Die kleinste Einzelheit konnte uns das Leben kosten.
*
Und plötzlich waren wir da.
Von einer Sekunde zur anderen wurden die harmlosen Gleiterpiloten zu schwerbewaffneten Elitetruppen. Die Maschinen fuhren nach allen Seiten auseinander und wurden so abgestellt, daß eine schnelle Flucht leicht möglich war.
Wir sprangen hinaus und hielten die Kolben der Waffen fest.
Vor uns lag eine geschwungene Rampe, die zwischen zwei der flachen Gebäude nach unten führte. In der Höhe sahen wir die gitterförmig angeordneten Strahlen. Von ihnen ging ein Summen. aus, dessen Schwingungen sich in den untersten Bereichen der Skala bewegten. Ein drohendes, tiefes Brummen erschütterte die Luft.
Heltamosch flüsterte: „Zwei Abteilungen?"
Ich kniff ein Auge zu, winkte Gayt-Coor und wisperte zurück: „Du wirst ein Ablenkungsgefecht anfangen. Aber erst dann, wenn Donktosch und Torytrae uns den Weg zeigen können."
Mit irrem Winseln schossen flache, scheibenförmige Roboter über die Rampe herauf. Es waren schwere, gepanzerte Konstruktionen, deren wichtige Teile von kleinen Teilschutzschirmen verdeckt waren. Antennen, riesige Vierfachlinsen und Lautsprecher richteten sich auf die beiden Kolonnen, die sich schnell gebildet hatten.
Eine Frage hallte schnarrend über das planierte, von kleinen Steinen und Grasbüscheln bedeckte Vorfeld.
„Ich habe Sie hereingelassen. Sie sind ins Zentrum vorgestoßen. Was wünschen Sie jetzt?"
Heltamosch nickte mir zu.
„Wir müssen dringend in die Zentrale Schaltstation.
Wir verhandeln nicht mit Kampfrobotern!" sagte ich und deutete nach unten, den Schrägtunnel abwärts.
„Das kann gestattet werden!" sagte der Robot, stellvertretend für die Zentralanlage. „Aber Sie werden Ihre Bewaffnung ablegen müssen."
Mit herrischer Stimme erwiderte Torytrae: „Wir legen in dem Augenblick unsere Waffen ab, wenn sämtliche bewaffneten Roboter der ganzen Anlage abgeschaltet werden!"
„Das kann nicht gestattet werden!" dröhnte die Lautsprecherstimme der Maschine. Wir waren von mindestens zwanzig solcher schwebenden Scheiben umgeben. Uns bedrohten vierzig oder mehr Geschützmündungen. Kurz gesagt: wir waren, rein militärisch
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