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0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder genauso gescheit wie am Anfang."
    Mikul machte die Geste der Verneinung. '„Um wieviel Leute handelt es sich?" wollte er wissen.
    „Zwei Mann", antwortete Tembalan mürrisch.
    „Was ist ihre Aufgabe?"
    „Sie haben zu beobachten, ob die Eingeschlossenen mißtrauisch werden und Wilamesch zu folgen-versuchen. Sobald sie sicher sind, daß dies nicht der Fall ist, sollen sie sich absetzen und Wilamesch folgen."
    „Dann werden wir ihnen unterwegs begegnen", konstatierte Mikul. „Und da sie eine Lampe tragen, weil sie sich sonst nicht zurechtfänden, sehen wir sie von weitem kommen.
    Sie werden uns keine Mühe machen, Tembalan, glaubst du nicht?"
    Allmählich ließ sich der Alte überzeugen. Poglasch, der inzwischen wieder zu sich gekommen war, wurde in ein sicheres Versteck gebracht, aus dem er sich weder befreien, noch durch Schreien Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Dann marschierten Mikul und Tembalan durch die Fluchten der Nutzräume zurück zur Rampe und krochen durch den Trümmerberg, der dort infolge des Einsturzes entstanden war.
    Sie eilten die Rampe hinab. Als sie wieder ebenes Gelände erreichten, sah Mikul weit im Hintergrund des Ganges einen Lichtpunkt.
    „Das sind sie!" zischte er.
    Die beiden Männer versteckten sich in einem Seitengang.
    Wilameschs Nachhutler gaben sich sorglos und unterhielten sich laut, während sie den Lichtkegel der Lampe vor sich her den Gang entlangeilen ließen.
    „Bin froh, wenn wir aus diesem Loch heraus sind", meinte der eine.
    „Ich auch", antwortete der andere. „Auf diesem Planeten ist es nicht mehr sicher. Ich fürchte, er wird bald vollends aus den Fugen gehen. Und was machen wir dann mit dem vielen Geld?"
    „Ich habe gehört, daß Wilamesch sich absetzen will, sobald wir die Beute zu Geld gemacht haben."
    „Wohin?"
    „Weiß ich's? auf irgendeine Welt des Raytschats, behauptet man. Wilamesch ist ein guter Planer. Wahrscheinlich steht das Raumschiff schon bereit, mit dem er ausreißen will. Ich werde mich an ihn halten und sehen, ob er mich mitnimmt."
    „Das ist keine schlechte Idee", bekannte Ein anderer „Da mache ich auch mit!"
    An dieser Stelle endete die sorglos geführte Unterhaltung. Mikul hatte ohne jede Warnung den ersten Schuß abgefeuert. Der Mann, der neben dem Lampenträger schritt, brach mit einem ächzenden Laut zusammen. Der andere blieb stehen, starrte fassungslos seinen bewußtlosen Kumpan an und wirbelte dann herum.
    „Wer ist da .?!" kreischte er.
    Da traf ihn Mikuls zweiter Schuß. Die Lampe fiel zu Boden und erlosch. Tembalan hob sie auf und setzte sie wieder in Betrieb.
    Sie besaßen jetzt drei Nadelpistolen und zwei Lampen, eine ansehnliche Ausstattung, wenn man bedachte, daß sie vor weniger als einer Stunde noch mit gänzlich leeren Händen dagestanden hatten.
    Tembalan musterte die beiden Gefangenen. „ „Wie ich die Wirkung der Nadelgeschosse kenne, werden sie vor drei bis vier Stunden nicht wieder zu sich kommen", sagte er.- „Wir haben also Zeit, in der Stadt nach dem Rechten zu sehen."
    Sie eilten davon. Wenige Minuten später erreichten sie den Rand des bewohnten Stadtteils. Sie hielten sich nicht auf, als sie den ersten, bedrückt dreinschauenden Leuten begegneten, sondern riefen ihnen nur zu, daß ein Weg hinauf zur Oberwelt gefunden worden sei. Die Leute jedoch wollten mehr wissen und zogen hinter den beiden Männern drein, die in Richtung Einkaufsplatz weitereilten. Als Tembalan und Mikul auf dem finsteren Platz eintrafen, zogen sie ein Gefolge von mehreren hundert aufgeregt schwatzenden Bürgern hinter sich her. Mikul sorgte dafür, daß sämtliche verfügbaren Lampen rings um das Podium herum aufgestellt wurden, von dem Wilamesch seine große Rede vorgetragen hatte. Inzwischen war Tembalan davongeeilt, um Ranu und Takku aus ihrem Versteck zu holen.
    Mikul erklärte den Leuten die Lage. Sie waren inzwischen schon von selbst dahintergekommen, daß die Aktion zur Befreiung der unterdrückten Bürger in Wirklichkeit ein großangelegter Schwindel war, der nur darauf abzielte, sie um Hab und Gut zu bringen.
    Mikul brauchte zu diesem Thema keine langatmigen Erklärungen abzugeben: man wußte, woran man war. Er beschrieb den Weg zur Rampe und machte auf den Trümmerberg aufmerksam, der das obere Ende der Rampe zu verschließen schien. Er warnte die Bürger jedoch davor, sich allzu bald auf den Weg zur Oberwelt zu machen.
    „Zwischen uns und der Oberfläche befindet sich nach wie vor Wilamesch mit seiner Bande,

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