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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allerdings nicht klappte.
    Sein großer Helfer gehorchte dem Menschen nicht mehr. Er hatte ein Eigenleben entwickelt. Die Umrisse waren überhaupt nicht mehr vorhanden. Sie sahen jetzt aus wie ein Spinnennetz, an dem man zerrte und das man zugleich ineinander schob, sodass immer wieder neue Bilder entstanden, bestehend aus Strichen, Linien, Kurven und regelrechten Knäueln, wobei alles miteinander verzahnt war und den Bildschirm als grauweißes Netz überzog.
    Dabei blieb es nicht. Aus irgendeiner Tiefe oder von einer Stelle drückte etwas hervor. Wir erkannten dieses Etwas als einen Tropfen, der plötzlich zersprühte, als er eine bestimmte Stelle erreicht hatte, und sich in zahlreiche Blitze auflöste.
    Fast hätte Dr. Bonner vor Wut auf die Tastatur geschlagen. »Der macht, was er will, der will mich fertig machen und mir beweisen, welch ein kleines Licht ich bin.«
    »Nicht der Computer, Doktor!«
    Er schaute mich hastig an. Trotz der kurzen Zeitspanne hatte ich sein schweißnasses Gesicht gesehen. »Wer denn, verdammt?«
    »Die Kraft oder das Wesen, das von ihm Besitz ergriffen hat.«
    »Ha!« Sein Lachen klang krächzend und wütend zugleich. »Wollen Sie mich hier verarschen?«
    »Bestimmt nicht.«
    Zu dritt schauten wir auf den Monitor. Dr. Bonner keuchend. Suko und ich mit sehr kalten und angestrengten Blicken. Auch wenn diese Veränderung durch einen Virus nicht erklärt werden konnte, für mich war es trotzdem ein Virus, ein von schwarzer Magie gesteuerter Geist, der sich in der Technik festgesetzt hatte.
    Noch immer jagten die Punkte aus der Tiefe des Monitors hervor an die Oberfläche, wo sie dann zersprangen, aber nicht verschwanden, denn an einer anderen Stelle fügten sie sich wieder zusammen, sodass sie ein gewisses Gebilde darstellen konnten.
    Ein Umriss, der aus Punkten bestand. Wir schauten sehr genau hin, gleichzeitig erkannten Suko und ich, worum es sich bei diesem Umriss nur handeln konnte.
    Um ein Gesicht!
    Ob Mann oder Frau, war nicht erkennbar, aber das Gesicht als solches war schon zu sehen. Es blieb auch, was Dr. Bonners wissenschaftlichen Verstand in seinen Grundfesten erschütterte. »Das habe ich nicht einprogrammiert, das ist Wahnsinn und kein Virus, verflucht.«
    Wir hielten uns zurück. Er sollte selbst nachdenken und möglicherweise zu einer Lösung kommen.
    Für ihn aber war der Käse gegessen. Er sprang so heftig auf, dass er mich fast zur Seite gestoßen hätte. »Mein Job ist getan, verflucht! Ich will nicht mehr!«
    Ohne sich um uns zu kümmern, rannte er aus seinem Arbeitszimmer. Die Tür fiel hinter ihm zu, und es klang wie ein Schuss.
    »Mein lieber Schwan«, sagte Suko, »den hat es aber in seinen wissenschaftlichen Grundfesten erschüttert.«
    »Und ob.« Ich wandte mich wieder dem Computer zu. »Bleibt die Tatsache des Gesichts auf dem Bildschirm…«
    »Nein, nicht mehr, es ist weg!«
    Suko war mir zuvorgekommen. Tatsächlich schaute auch ich nur noch gegen den Wirrwarr aus Linien, Kreisen und Knoten, ohne das Gesicht erkennen zu können.
    »Jemand will, dass wir diesen Ort in Deutschland nicht besuchen, John. Das steht fest.«
    »Ich glaube es auch.«
    »Aber so etwas hat uns schon immer gereizt.«
    »Und wie.«
    »Wer kann es sein?«
    Ich stöhnte Suko an. »Hatten wir die Frage nicht schon einmal? Ich weiß noch immer keine Antwort.«
    »Dann wirst du schlechter.«
    »Kann auch sein, aber…«
    Der spitze Schrei unterbrach meine Antwort. Er war nicht durch das Fenster gedrungen, sondern durch die geschlossene Tür. Im Gang musste er aufgegellt sein.
    Suko hatte die Tür als Erster erreicht. Er riss sie auf und katapultierte sich in den mit einem Kunststoffboden bedeckten Flur, der allerdings leer vor uns lag.
    Bis auf eine Tür waren alle anderen geschlossen. Es herrschte Urlaubszeit, Dr. Bonner war in diesem Trakt des Institut der Einzige, der arbeitete.
    Und er schrie wieder.
    Nach diesem Schrei wussten wir genau, wo wir ihn finden konnten. Ich jagte noch vor Suko auf die Tür zu, huschte über die Schwelle - und sah etwas Fürchterliches.
    Dr. Bonner hockte auf einem Stuhl. Er drehte uns den Rücken zu, aber er schaute uns dabei an.
    Jemand hatte seinen Kopf um einhundertachtzig Grad gedreht!
    ***
    Dieser Anblick war schlimmer als so manches, was man uns in unserer Laufbahn präsentiert hatte.
    Es gab kein Blut, keine abgetrennten Gliedmaßen. Keine Fetzen, auch keine Knochen, nur eben diesen Mann, der Dr. Bonner hieß, auf einem Stuhl hockte und uns mit seinem um

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