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0649 - Schach der Finsternis

Titel: 0649 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für seine Zwecke verpflichten konnte. Er beobachtete sie scharf, denn er hatte in der Empfangshalle der Klinik erlebt, wie der Unbekannte auch Roboter zu beeinflussen vermochte. Diese hier jedoch erwiesen sich als normal. Ortokur trug ihnen auf, Pumpen zu beschaffen und sie in der Halle zu installieren.
    Die Treppenaufgänge mußten luftdicht abgedeckt und dann die Pumpenleitungen an die Abdeckungen angeschlossen werden.
    Powlor Ortokur hatte, da er unmittelbar nach Tulockys Abgang ins Freie gelaufen war, um sich nach Hilfe umzusehen, nichts von der Explosion bemerkt, die sich auf der untersten Etage der Klinik abgespielt hatte. Jetzt erst, als er sich mit dem Labor in Verbindung setzte, um die Eingeschlossenen über den Stand der Rettungsarbeiten zu informieren, setzte ihm Atlan auseinander, daß man vor einiger Zeit aus der Tiefe den Knall einer Explosion gehört habe. Ortokur reagierte sofort. Er schwang sich in den Antigravschacht, stieß sich ab und schoß mit hoher Geschwindigkeit nach unten. Auf der untersten Etage brauchte er nicht weit zu gehen, bis er auf die ersten Spuren der Explosion stieß. Wände waren eingestürzt, der Weg war ihm mit Trümmerstücken verlegt: Mit wütender Kraft räumte er sie beiseite. Immer und immer wieder rief er Neryman Tulockys Namen, ohne jedoch Antwort. zu bekommen.
    Schließlich erreichte er das Zentrum der Explosion.
    Rauchgeschwärzte Trümmerstücke begrenzten einen großen, viereckigen Raum. Schwere Maschinen waren. aus ihren Halterungen gerissen worden. Nur eine große Pumpe, hatte der Wucht des Explosionsdrucks widerstanden. Wie ein Wildermachte Ortokur sich an die Arbeit, die Trümmer beiseitezuräumen. Nach zehn Minuten hatte er Neryman Tulocky gefunden, unter Trümmern verschüttet reglos, zerschunden, jedoch offenbar noch lebend.
    Behutsam nahm er ihn auf und trug ihn hinaus.
    Vorsichtig schwebte er mit dem Verletzten den Antigravschacht hinauf. Oben hatten die Roboter begonnen, die Treppenaufgänge abzudecken. Ortokur trug den Freund hinaus in den hellen Sonnenschein und bettete ihn auf den Boden.
    Es hatte keinen Zweck, nach einem Arzt zu rufen. Die Ärzte auf Tahun mochten samt und sonders Koryphäen ihrer Wissenschaft sein, aber das komplizierte Zellgefüge eines Überlebensspezialisten vermochten auch sie nicht zu behandeln.
    Tulocky würde aus eigener Kraft wieder ins Leben zurückfinden müssen. Voller Wut und Mitleid zugleich musterte Ortokur den bewußtlosen Freund.
    Der, der ihm das angetan hatte, würde dafür büßen müssen, das schwor er sich in diesem Augenblick.
     
    *
     
    Sechs Stunden, nachdem Atlan den beiden Oxtornern den Auftrag gegeben hatte, zu ermitteln, auf welche Weise und von wem die Kybernetik manipuliert worden war, hatten die Pumpen das letzte gefährliche Quantum Chlor aus der Klinik ins Freie befördert. Ortokur, der nicht von Tulockys Seite gewichen war, kehrte ins Gebäude zurück und meldete dem Labor, daß die Gefahr gebannt sei.
    An Perry Rhodans Befinden hatte sich nichts geändert. Äußerlich erweckte er den Eindruck, als sei sein Bewußtsein noch weit draußen, irgendwo in der Fremde. Die Meßgeräte verzeichneten jedoch minimale Andeutungen metapsychischer Aktivität, die darauf schließen ließen, daß der Wiedervereinigungsprozeß im Gang war, wenngleich auch mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit, als Ling Zoffar mit Hilfe seiner „metapsychischen Klimatisierung" zu erzielen gehofft hatte.
    Die vergangenen Stunden waren nicht ohne tiefe Besorgnis auf seiten der Eingeschlossenen verstrichen: Der Donner der Explosion, der aus der Tiefe bis ins Labor drang, schien Atlans Vermutung zu bestätigen, daß von dorther Wasserstoff ins Innere der unterirdischen Anlage gepumpt wurde. Aber nach dem Explosionsknall blieb es ruhig. Keiner der beiden Oxtorner meldete sich mehr. Auf Interkomrufe reagierten sie nicht. Man wußte nicht, ob der Wasserstoffzufluß unterbunden worden war oder nicht.
    Erst geraume Zeit später verschaffte Powlor Ortokur erste Aufklärung. Er fand den bewußtlosen Tulocky unter den Trümmern der Explosion. Aus seiner Schilderung ging hervor, daß seit dem Explosionsunglück kein weiterer Wasserstoff nachgeströmt war, denn Ortokur hatte beim Wegräumen der Trümmer, als er Stein- und Metallteile beiseiteschleuderte, gewiß mehr als einmal einen Funken erzeugt, der jedoch keinen Schaden angerichtet hatte.
    Dann vergingen wieder einige Stunden, in denen das Chlorgas. aus den unterirdischen Etagen der

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