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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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1.
    Unter Echsen
    Topsid, noch dreizehn Stunden
     
    Eric Manoli rannte um sein Leben.
    Hinter ihm war das Fauchen von Strahlwaffen zu hören und das Zischen seiner echsenartigen Verfolger. Was sie ihm nachriefen, konnte er nicht verstehen. Er hatte auch keine Zeit dazu, sich darüber Gedanken zu machen, ob nun die winzige Translatorpositronik in seinem Körper gestört war oder ob die Wesen einfach nur undeutlich sprachen.
    Er musste rennen – und es fiel ihm unendlich schwer. Mit protestierenden Beinmuskeln kämpfte er sich durch den dichten Nebel, der ihn von allen Seiten umfing. Der Dunst hing nicht einfach so in der Luft. Er dampfte auch aus der Kanalisation empor, aus Kühlgeneratoren an Hauswänden und aus gedrungenen Schloten auf den Dächern. Die Luft kam Manoli so dick und feucht vor, als könne man darin schwimmen. Ungefähr genauso anstrengend war es, sich durch sie zu bewegen.
    Wohin seine wilde Flucht ihn führte, wusste er nicht. Gassen und Straßen, pulsierend vor fremdartigem Leben, verschmolzen um ihn herum zu einem Labyrinth ohne Anfang und Ende. Tausend Eindrücke stürzten gleichzeitig auf ihn ein: der Geruch von Gebratenem und exotischem Tee, die jaulenden Klänge ihm unbekannter Musik, ein lautstarkes Stampfen und Zischen aus halb geöffneten Fahrzeugkabinen und immer wieder Echsen! Grauhäutige Echsen, grünhäutige Echsen, braunhäutige Echsen, auf zwei Beinen gehend mit einem pendelnden, fleischigen Schwanz und argwöhnisch aus lippenlosen Schnauzen hervorschnellenden Zungen.
    »Wo bin ich?«, schrie Manoli sie an. »Was ist das für ein Albtraum?«
    Sein Herz hämmerte wie verrückt in seinem Brustkorb, seine Lungen quälten sich mit jedem Atemzug, und ihm war übel vor Erschöpfung. Trotzdem taumelte er weiter. Er musste hier weg, musste ihnen entkommen, sonst brachten sie ihn um.
    Vor ihm, am Ende der Gasse, tauchte ein klobiges Fahrzeug auf. Es erinnerte an einen irdischen Militärjeep, war aber knallblau lackiert. Auf einer Art Überrollbügel blitzte und blinkte eine Lichtsignalanlage wie bei einer der modernen Fahrattraktionen auf einer Kirmes.
    Zwei Echsen in blauen Overalls saßen darin. Silberne Schulterstücke und Brustschilder zierten ihre Uniformen. Sie erblickten Manoli, sprangen von ihren Sitzen und rissen schwere Handfeuerwaffen aus Gürtelholstern. Es knallte, und die Luft knisterte elektrostatisch, als helle Energieblitze an ihm vorbei durch den Nebel zuckten.
    Manoli wirbelte herum. Nur weg, egal wohin. Tiefer hinein ins Herz dieser fremden Welt.
    Er umrundete einen der riesigen Turmbauten, die überall um ihn aufragten wie die chaotisch angeordneten Säulen eines gigantischen Pfahlhauses, und erreichte eine gewundene Treppe. Kurzerhand stürmte er sie hinauf. Am oberen Ende begann eine weit geschwungene Metallbrücke, die über eine Verkehrsstraße führte, auf der sich eine Lawine aus vier- und sechsrädrigen Vehikeln im Schneckentempo dahinwälzte.
    Keuchend rannte Manoli über die Brücke. In seinem Rücken glaubte er bereits die schweren Schritte seiner Verfolger zu hören, die ihm hartnäckig auf den Fersen blieben. Vor ihm, aus dem Schatten eines Eingangs, der in zehn Metern Höhe in einen der Türme führte, tauchten zwei Gestalten auf. Es handelte sich um hünenhafte Echsen mit schwarzgrauen Schuppen. Sie trugen ein wildes Sammelsurium von Lumpen am Leib und hatten orientalisch anmutende Messer in den sechsfingrigen Händen.
    »Arkonide ...«, zischte einer der beiden, und seine gespaltene Zunge fuhr angriffslustig aus der Schnauze.
    Mitten im Lauf kam Manoli zum Halt. Sein Herz hämmerte so stark, als wolle es seinen Brustkorb sprengen. Schweiß lief ihm übers Gesicht, sein Atem ging schwer. Hektisch sah er sich um. Hinter ihm Gegner, vor ihm Gegner. Es schien keinen Ausweg zu geben.
    Sein Blick fiel nach unten auf die Straße, auf die endlose Kolonne von Fahrzeugen, die sich zur Rushhour – war es Vormittag? War es Nachmittag? – durch die Straßenschluchten schoben. Sein suchendes Auge fand einen offenen Transporter, der, wie es aussah, Hausabfälle geladen hatte.
    Das ist Wahnsinn , dachte Manoli. Und es ist zugleich meine einzige Chance.
    Todesmutig sprang er auf das Geländer der schmalen Brücke. Hinter ihm peitschten die Schüsse der Energiestrahler seiner Verfolger vorbei. Vor ihm stießen die beiden Messerschwinger ein wütendes Fauchen aus. Sie erkannten, dass sich ihre Beute absetzen wollte.
    Manoli nahm Maß, wartete noch zwei Herzschläge. Dann

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