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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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davon. Der Fremde duckte sich, kam wieder hoch und versuchte es mit Karate, als er begriff, welchen Gegner er in Ombre vor sich hatte. Beinahe hätte er Cascal erwischt.
    Aber nur beinahe. Gerade noch rechtzeitig blockte Cascal ab. Wechselte zu Jiu-Jitsu, nutzte den Schwung und die Kraft seines Gegners und ließ ihn an sich vorbei gleiten, nur wurde er dabei unfair und setzte mit einem exakt dosierten Kung Fu-Schlag nach. Lautlos ging der andere zu Boden.
    Tief atmete Ombre durch und richtete sich auf, reckte sich. Er sah sich um, ob jemand auf den kurzen Kampf aufmerksam geworden war. Aber ringsum war alles dunkel. Wenn in den angrenzenden Häusern Licht brannte, dann waren die Jalousien der Fenster fest verschlossen. Niemand interessierte sich dafür, was nebenan geschah. Selbst während der Razzia hatten sich erstaunlicherweise keine Neugierigen gezeigt.
    Cascal kauerte sich neben den Bewußtlosen, drehte ihn auf den Rücken. Er öffnete das Hemd und befahl seinem Amulett, Licht zu erzeugen. Die Silberscheibe zeigte durch ihre Erwärmung immer noch schwarzmagische Aktivität an. Cascal sah das Gesicht des Mannes jetzt ganz deutlich. Er glaubte es zu erkennen. Hatte er es vielleicht schon einmal selbst gesehen, vielleicht auch nur auf einem Foto?
    Das spielte keine Rolle.
    Wer war dieser Mann?
    Plötzlich erkannte er das Gesicht.
    Rico Calderone!
    Im nächsten Moment schob sich etwas Schwarzes heran, glitt über den Kopf des Bewußtlosen. Es war das Unheimliche, das Calderone - war er es wirklich? - Cascal ins Gesicht hatte pressen wollen. Von diesem Schwarzen ging auch die magische Aura aus, vor welcher das Amulett warnte!
    Es ging eine Verbindung mit dem Kopf, mit dem Gesicht des Mannes ein.
    Langsam erhob Cascal sich wieder. Ein kalter Schauer überlief ihn. Plötzlich hatte er nur noch den Wunsch, sich von hier zu entfernen. So schnell wie möglich. Zur Hölle mit dem Teufel Lucifuge Rofocale! Zur Hölle mit der Information!
    Cascal wandte sich ab. Aus den Augenwinkeln registrierte er die am Boden liegende M-11 und hob sie auf. Als er den Hinterhof gerade verlassen und auf die Seitenstraße hinaus treten wollte, zuckte er zusammen.
    Jemand lachte höhnisch.
    Auf eine Weise, wie Cascal sie schon einmal gehört hatte, aber es war nicht das Lachen eines Menschen.
    Ein Dämon lachte!
    Und wie intensiv das Amulett plötzlich glühte! Es schien seinen Träger verbrennen zu wollen, aber dieses Glühen war nicht wirklich echt, sondern nur eine Illusion. Cascals Haut blieb unversehrt.
    Er sah, wie sich Calderone aufrichtete.
    Nicht wie ein normaler Mensch, sondern so, als läge er auf einem Brett, das am Fußende ein Scharnier besaß, und dieses Brett würde hochgefedert… stocksteif kam Calderone in die Vertikale. Und er lachte…
    Aber er besaß kein Menschengesicht mehr!
    Sein Kopf war der kahle, gehörnte Schädel des Lucifuge Rofocale!
    Unwillkürlich riß Cascal die Waffe hoch, schoß aber doch nicht, weil ihn plötzlich eine schwarze Wand anzuspringen schien. Von einem Moment zum anderen war er nicht mehr in der Lage, etwas zu sehen!
    Die Schwärze schloß ihn ein!
    Und flog explosionsartig wieder auseinander! Im gleichen Moment war das höhnische Dämonenlachen verstummt und Calderone stand nicht mehr senkrecht im Hinterhof, sondern lag nach wie vor auf dem Rücken.
    Eine Illusion?
    Das Gelächter ebensowenig echt wie die Bewegung des Unheimlichen, der für ein paar Sekunden einen Dämonenkopf besessen hatte?
    Und diese unheimliche Schwärze, die auf Cascal zugerast war, um ihn einzuschließen und gleich wieder freizugeben?
    Eine Sekunde später dachte er nicht mehr an die Schwärze.
    Ombre verstaute die Waffe in der großen Innentasche seiner Lederjacke und sah zu, daß er von hier fort kam.
    Was hier geschah, entglitt seiner Kontrolle. Darauf wollte er sich nicht einlassen.
    Er hatte schon genug Fehler in seinem Leben begangen. Er wollte nicht noch einen letzten hinzufügen.
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis Rico Calderone sich wieder regte. Er griff zu seinem Gesicht und konnte es kaum glauben - das Schwarze, das er Lucifuge Rofocale verdankte und das ihn langsam, aber unerbittlich zu einem Dämon machte, spürte er nicht mehr!
    Er benötigte einen Spiegel!
    Er mußte es sehen, um es glauben zu können. Seinen tastenden Fingern vertraute er nicht mehr, die ihm so oft signalisiert hatten, daß da etwas war, ohne daß er es wirklich greifen und fühlen konnte.
    Das Schwarze, das ihn zwischen zwei Fronten

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