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0659 - Die indische Rache

0659 - Die indische Rache

Titel: 0659 - Die indische Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Star kam mit und mit ihm der Tod!
    Unsichtbar lauerte er im Hintergrund, jenseits der aus Leibwächtern gebildeten Gasse.
    Kaum zeigte sich Human Lohare, ging es wie ein Ruck durch die schon seit mehr als einer halben Stunde wartenden Gäste. Sie standen auf und spendeten stürmischen Beifall. Übertragen wurde dieser Empfang von mehreren Fernsehanstalten.
    Der Guru nahm es gelassen hin. Er war diese Huldigungen gewohnt. Auch jetzt zuckte nur mehr ein knappes Lächeln über seine Lippen, als er gemessen voranschritt. Das goldene Gestell seiner Brille glitzerte dabei im Scheinwerferlicht.
    Die ersten Reihen waren durch die Vertreter der Medien besetzt, weiter hinten saßen die eigentlichen Fans des Gurus, die Männer, Frauen und Kinder, die ihm huldigten und in deren Augen ein gewisser Fanatismus leuchtete. Sie hielten bemalte Luftballons hoch, sie klatschten, wobei die Männer ihre Kinder auf die Schultern gesetzt hatten, damit auch sie einen Blick auf den rotgewandeten Mann mit der Halbglatze werfen konnten, der auch im Winter auf festes Schuhwerk verzichtete und nur die Riemensandalen trug.
    In der Mitte der Bühne stand der weiche Ledersessel, der Platz für den Guru. Davor war ein Mikrofon aufgebaut. Ein Bediensteter wieselte herbei und begleitete den Guru überflüssigerweise zu dem schweren Sessel.
    Die Leibwächter blieben neben dem Podium stehen. Rechts und links des Gurus nehmen dessen engste Mitarbeiter Platz, und erst als sie saßen, setzten sich auch die Gäste.
    Der letzte Beifall verklang. Eine erwartungsvolle Stille löste ihn ab. Human Lohare räusperte sich, was als Kratzen aus den Lautsprechern drang.
    Dann rückte er sich das Mikro zurecht, beugte sich vor und begrüßte seine Gäste.
    Die Kameras waren auf ihn fixiert, die Scheinwerfer gaben Hitze ab, der Guru wollte reden, doch dazu kam es nicht mehr.
    Im Hintergrund des Saals entstand ein helles Flirren.
    Keiner sah die weiße Gestalt, die nicht einmal den Boden berührte. Doch zahlreiche Menschen sahen die blitzende Scheibe, die dicht vor ihren Augen hinwegwischte und haargenau das Ziel traf.
    Der Guru zuckte. Plötzlich zeigte sich ein rotes Band an seinem Hals. Eine Krause aus Blut, die das blinkende Etwas bei ihm hinterlassen hatte.
    Blut drang auch aus seinem Mund, als er nach vorn kippte und mit der Stirn dicht neben dem Mikrofon auf die Platte des Tisches schlug, wo die Blutlache wie ein kleiner See zurückblieb…
    ***
    Seit Tagen schon konnte ich an nichts anderes mehr denken, als nur an eine Sache.
    Diese »Sache« war ungefähr so groß wie zwei Hände und sehr zart. Ein Palmblatt, das Suko und ich aus Indien mitgebracht hatten und das vollbeschrieben war.
    Um es nicht zu zerstören, hatten wir es zwischen zwei Glasplatten gesteckt.
    Das Schicksal besaß den Namen Nadine Berger!
    Sie befand sich in den Klauen des Supervampirs Will Mallmann, auch Dracula II genannt, und war von ihr zu einer Wiedergängerin gemacht worden. Damit hatten wir uns, so schwer es auch war, abgefunden. Dann aber hatte uns das Schicksal in die Palmblatt-Bibliothek nach Indien verschlagen.
    Dort waren wir Siras Totenzauber entkommen, aber wir hatten ein Palmblatt mit nach London nehmen können, eben das Blatt, das sich mit dem Schicksal der Nadine Berger befaßte.
    Bei diesen geheimnisvollen Palmblättern waren beide Seiten eng beschrieben. Wir konnten die Schrift nicht lesen, sie mußte einige Jahrtausende alt sein, aber wir wußten, daß auf einer Seite die Vergangenheit des Menschen beschrieben war und auf der anderen die Zukunft des Menschen zu lesen war.
    Und diese Seite war auf dem Nadinschen Palmblatt ebenfalls voll beschrieben worden.
    Das ließ uns nicht ruhen. Wir gingen davon aus, daß Nadine Berger ein Schicksal besaß, eine Zukunft. Stellte sich die Frage, wie diese Zukunft aussah.
    Würde Nadine sie als Vampirin »ausleben« oder möglicherweise als Mensch. Daß es vielleicht noch eine Rettung für sie gab. Auf diesen Gedanken hatte mich Mandra Korab gebracht, als er uns zum Flughafen begleitete, wo wir den Rückweg nach London antraten. Er hatte gemeint, daß innerhalb eines Jahres nach dem Biß und der Verwandlung zum Vampir der Mensch noch gerettet werden konnte.
    Kein Beweis, eine Vermutung, eine Legende, aber Suko und mich hatte dies nicht ruhen lassen.
    Nicht nur wir allein arbeiteten an dem Fall, auch Bill Conolly, Jane Collins und Lady Sarah waren eingespannt worden, um Nachforschungen zu betreiben.
    Wir packten den Fall von einer

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