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0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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blutigen Wunde. Er hatte das Opfer gefunden, das er brauchte…
    ***
    Nicole sprintete bis zur nächsten Ecke und prägte sich den Namen ein, der auf dem Straßenschild stand. Sie wollte später besser bewaffnet zu der Lagerhalle zurückkehren. Mit Zamorra, hoffte sie.
    Nicole lief noch ein paar Schritte weiter und hielt dann verwirrt inne. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war und wie sie zum Hotel kommen sollte. Zwar verfügte sie über einen guten Orientierungssinn, aber der nützte ihr in dieser Situation wenig. Fragen konnte sie auch niemanden, denn sie stand völlig allein auf der Straße. Keine anderen Fußgänger, keine Autos. Das Viertel lag wie ausgestorben vor ihr.
    Klar, dachte sie, alle Einwohner Chinatowns sind beim Ritual.
    Sie ging weiter. Das Viertel war klein genug. Irgendwann mußte sie einen Straßenzug finden, den sie kannte. Trotzdem war sie erleichtert, als sie das entgegenkommende Taxi sah. Sie winkte, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erregen, und stieg ein.
    »Zum Golden Dragon, bitte«, sagte sie und schlug die Tür zu.
    »Welches Golden Dragon? Das Restaurant, das Hotel, die Nachtbar oder den…, nein, den wohl kaum«, entgegnete der Fahrer, ein Schwarzer mit Dreadlocks, gelangweilt.
    »Das Hotel.«
    Der Schwarze schaltete die Uhr ein und begann zu reden. »Komischer Abend ist das heute. Kein Mensch hier zu sehen, die ganzen Restaurants zu, und dann die Fahrgäste. Nicht Sie, Miss, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ab und zu steigen hier schon ko mische Typen ein. Eben zum Beispiel, das glauben Sie bestimmt nicht, aber eben steigt dieser Kerl ein und will zu so einem Laden, und ich denke noch, toll, ist gerade mal zwei Blocks entfernt, ist wieder mal eine Fünf-Dollar-Fuhre. Aber dann läßt er mich warten, okay, steigt wieder ein und hält mir ein Stück Karte hin und sagt, ich soll ihn dahin fahren. Hey, wie soll ich wissen, wo das ist, richtig? Aber ich hab's gefunden, ein altes Bergwerk hinten in den Bergen. Ich meine, was will der da, mitten in der Nacht? Warten sollte ich auch nicht, weil's angeblich nicht sicher ist. Bestimmt so ein Geheimdiensttyp oder irgendein Spinner. Hab' ihn übrigens am Golden Dragon eingeladen. Wohnt vielleicht sogar im gleichen Hotel wie Sie.«
    Nicole, die seinen Redeschwall einfach über sich ergehen lassen wollte, stutzte. Es wäre zwar ein unglaublicher Zufall, aber ganz von der Hand zu weisen war der Verdacht auch nicht, der in ihr aufstieg. Also fragte sie einfach.
    »Sah er so aus?«
    Sie beschrieb dem Fahrer Zamorra.
    Der Schwarze nickte bestätigend.
    »Ja,, das ist der Typ. Wohnt also wirklich im gleichen Hotel, richtig?«
    Nicole atmete auf und lächelte. Sie war froh, daß ihrem Gefährten nichts passiert war. »Sogar im gleichen Zimmer«, entgegnete sie. »Fahren Sie mich dorthin, wo Sie ihn abgesetzt haben.«
    Der Schwarze gab kopfschüttelnd Gas.
    »Nur Irre«, murmelte er leise.
    ***
    Das Amulett erwärmte sich!
    Na, Blechscheibe, dachte Zamorra. Wieder zurück unter den Lebenden?
    Er blieb stehen und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Das Licht aus Merlins Stern erhellte den Stollen nur einige wenige Meter weit. Was dahinter lag, blieb ihm verborgen.
    Der Parapsychologe stutzte. Am Rande des Lichtkreises schien sich etwas zu bewegen.
    Etwas Schwarzes, das aus der Schwärze kam!
    »Merde«, entfuhr es ihm, als er sah, worum es sich dabei handelte.
    Es war Mors, der mit der Geschwindigkeit eines Schnellzuges auf ihn zu raste!
    Zamorra warf sich auf den Boden.
    Der Vampir jagte haarscharf über ihn hinweg und lachte krächzend.
    »Dieses Mal werden deine feigen Attacken keinen Erfolg haben, Sterblicher«, rief er. »Im offenen Kampf werde ich dich besiegen. Dein Blut wird mich stärken.«
    Der Parapsychologe ignorierte ihn und nahm den zweiten Blaster zur Hand. Theatralisches Geschwätz, dachte er abfällig. Warum müssen die meisten Schwarzblütigen immer die Klappe so weit aufreißen und mit solchem Pathos herumsülzen?
    Mors stand einige Meter entfernt und breitete die Arme aus. »Komm schon«, rief er. »Greif mich an! Sieh, wie mächtig ich wirklich bin.«
    Zamorra tat ihm den Gefallen. Ohne aufzustehen, richtete er beide Blaster auf den Vampir und feuerte!
    Knisternd zuckten die bläulichen Blitze aus den Projektionsdornen, fächerten auseinander, verästelten sich und tasteten nach dem Vampir.
    Mors sah Zamorra irritiert an, als sie von seinem Körper abprallten, herumknisterten und hinter ihm im Stollen verpufften.
    »War das

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