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0665 - Die Vulkan-Diebe

Titel: 0665 - Die Vulkan-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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passiert?" fragte er.
    Der Anti-Priester lächelte nervös.
    „Das werden Sie erfahren, wenn Sie bei mir sind, Frank."
    „Die Erde ...?" fragte er.
    „Nein, diesmal nicht", unterbrach ihn der Leiter der Universität.
    „Frank Chmorl-Pamo."
    Eigk wurde von dieser Nachricht völlig überrascht. Der Name, den Paylusche-Pamo genannt hatte, elektrisierte ihn förmlich.
    „Ich komme", rief er und schaltete ab.
    Wenig später hastete er durch die weiten Flure der Universität und durch die gläsernen Gänge zum Vulkantrichter hinauf. Immer wieder sprachen ihn Studenten an. Er wies jedoch alle ab und riet ihnen, sich einen Termin von der Positronik seines Büros geben zu lassen.
    Frank Chmorl-Pamo!
    Nichts hätte ihn mehr faszinieren können, als dieser Mann.
    Die sensationellen Nachrichten der letzten Tage waren vergessen, obwohl sich geradezu ungeheuerliche Dinge in der Galaxis ereignet hatten. Atlan war nicht tot. Rhodan hatte ihn nicht ermordet. Er hatte die Laren nur geblufft. Damit war klar geworden, daß er von Anfang an nicht gewillt gewesen war, das Spiel der Laren mitzumachen. Die Erde war seit zwanzig Stunden im Nichts verschollen. Rhodan hatte sie dem Zugriff der Laren entzogen.
    Diese Meldungen waren an der Universität hitzig diskutiert worden. Aber jetzt waren sie vergessen. Frank Eigk dachte nur an Chmorl-Pamo.
    Sollte das gewagteste Experiment, das jemals an dieser Universität durchgeführt worden war, doch noch erfolgreich verlaufen sein? Seit achtzehn Jahren kämpfte Paylusche-Pamo um dieses Ziel. Seit achtzehn Jahren waren seine Hoffnungen immer wieder enttäuscht worden.
    Frank Chmorl-Pamo hatte niemals wirklich gelebt. Er war bewußtlos geboren worden, und es war trotz aufwendigster Bemühungen nicht gelungen, ihn aufzuwecken. Heute war er ein erwachsener Mann mit einem fast leeren Gehirn.
    Unzählige Untersuchungen hatten zweifelsfrei ergeben, daß Frank Chmorl-Pamo über ungewöhnliche Anlagen verfügte. Er war ein schlafendes Hyper-Genie.
    Mehrmals in den vergangenen Jahren hatte der Anti-Priester seinen Assistenten mit ähnlichen Anrufen aufgeschreckt. Und jedesmal war Frank Eigk in gleicher Weise durch die Gänge gerast, ständig in der Hoffnung, daß sich etwas Entscheidendes getan hatte.
    Wer war Chmorl-Pamo?
    Er war „gezeugt" worden, als Frank Eigk neun Jahre alt war.
    Paylusche-Pamo war der „Vater". Er hatte das AID-Verfahren geleitet. Bei dieser künstlichen Besamung durch Sperma, das einem vorher sorgfältig ausgewählten Terraner entnommen worden war, hatte der Rektor der Universität eine synthetische Eizelle verwendet. Diese war in einem äußerst komplizierten Verfahren von den Biologen der Universität produziert worden.
    Die Befruchtung dieser von Kosmo-Genetikern in jahrelanger Arbeit programmierten Zelle war gelungen. Sie wurde extrauterin gezüchtet. Frank Chmorl-Pamo war in der Retorte aufgewachsen und im Brutkasten „geboren" worden.
    Das Experiment wäre ein voller Erfolg gewesen, wenn die Wissenschaftler es geschafft hätten, ihn aufzuwecken. Sämtliche Bemühungen in dieser Richtung waren gescheitert. Auch mit stärksten Medikamenten, die den Organismus bis zur Grenze des Vertretbaren belastet hatten, waren keine Fortschritte erzielt worden.
    Sollte ausgerechnet jetzt etwas Entscheidendes geschehen sein? Frank Eigk konnte es sich nicht vorstellen, und dennoch rannte er über die Gleitbänder in den gläsernen Gängen, als sei der Leibhaftige hinter ihm her.
    Pamo ruhte in einem nahezu völlig dunklen Raum auf einer Antigravliege. Der Anti-Priester stand neben ihm und blickte auf ihn herab. Als Frank eintrat, mußte er sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.
    „Was gibt's?" fragte er.
    Paylusche drehte sich zu ihm um und winkte ihm mit der Hand.
    „Kommen Sie her, Frank."
    Der Assistent trat zögernd näher. Er wurde von einem gewissen Neidgefühl überrascht, das ihn plötzlich erfaßte. Bis jetzt war er der engste Mitarbeiter des Antis gewesen. Paylusche war ihm so etwas wie ein väterlicher Freund, seitdem sein Vater von einer Explorerexpedition nicht mehr zurückgekehrt war. Frank schalt sich einen Narren. Er wußte, daß er ungerecht war, aber er konnte sich gegen die aufkommende Eifersucht nicht wehren. Er fürchtete, daß Pamo ihn von der Seite des Rektors verdrängen konnte.
    „Er hat die Augen geöffnet, Frank! Sehen Sie doch", sagte Paylusche mit gedämpfter Stimme. „Er ist wach, Frank!"
    Der Assistent beugte sich über Pamo und blickte ihm ins Gesicht.

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