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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Sonnentransmitters zielte.
    Alles funktionierte reibungslos - bis eine Viertelstunde vor Zwölf plötzlich ein Warnsignal ertönte.
    „Was war das?" fragte Icho Tolot.
    Mehrere Frauen und Männer sprachen aufgeregt durcheinander, dann meldete Professor Mart Hung-Chuin: „Die lemurische Überwachungspositronik hat den Sonnentransmitter abgeschaltet. Sie meldet, daß es zu einer hyperdimensionalen Verschiebung im Energiehaushalt des Ecksterns Gamma gekommen ist. Wahrscheinlich infolge der endgültigen Lösung Kobolds aus der Umlaufbahn. Bevor die Verschiebung nicht durch Nachjustierung behoben ist, läßt die Überwachungspositronik keinen Durchgang zu."
    „Was würde geschehen, wenn die Überwachungspositronik überbrückt würde?" erkundigte sich Geoffry Abel Waringer.
    „Ich bin dabei, es auszurechnen", teilte uns der Abstrakt-Mathelogiker Goshmo-Khan mit.
    Wir warteten angespannt. Ich blickte immer wieder nach dem Chronographen, der das unerbittliche Fortschreiten der Zeit anzeigte. Wir alle wußten, daß es keine Möglichkeit gab, Perry Rhodan rechtzeitig zu benachrichtigen. Das Solsystem würde um zwölf Uhr in die Gegenwart zurückkehren, ganz gleich, was hier geschah.
    „Eine Überbrückung ist nicht ratsam", teilte uns Goshmo-Khan nach anderthalb Minuten mit. „Kobold würde ein halbes Lichtjahr von Sol entfernt im interstellaren Raum materialisieren."
    „Dann müssen wir den Energiehaushalt Gammas korrigieren!"
    erklärte Waringer entschlossen. „Los, fangen wir an!"
    Während die Wissenschaftler sich wieder an die Arbeit begaben, stand ich mit Tolot hilflos dabei. Wir beide konnten nichts tun, und unter diesen Umständen wurde das Warten zur Qual.
    „Hoffentlich schaffen sie es", sagte Tolot so leise, wie er noch nie gesprochen hatte.
    Ich erwiderte nichts darauf.
    Es gab nichts zu sagen.
    Bericht Perry Rhodan Ein elektronischer Gong ertönte, dann sagte die unmodulierte Stimme einer Automatik: „Achtundzwanzigster Oktober 3459, 11.59 Uhr Standardzeit.
    Noch sechzig Sekunden bis Nullzeit!"
    Ich hob den Blick von den Kontrollen meines Sammelschaltpultes in der Hauptschaltzentrale auf Merkur. Seit der Automatik-Ansage waren alle Gespräche der anwesenden Wissenschaftler und Techniker verstummt. Einige blickten zu mir herüber, andere blickten auf den großen Bildschirm, auf dem ein Teil der sonnenabgewandten Seite Merkurs zu sehen war - und ein Ausschnitt des Himmels.
    Noch waren die Sterne nicht zu sehen. An ihrer Stelle wallte das diffuse rötliche Leuchten der sogenannten Labilzone, in die das Antitemporale Gezeitenfeld mitsamt dem Solsystem eingebettet war.
    Sobald ich auf meine Sammelschaltung drückte, würde dieses Bild sich ändern.
    „Noch dreißig Sekunden!" meldete die Automatenstimme.
    Meine Gedanken eilten durch Zeit und Raum zum Archi-Tritrans-System, in dem in diesen Sekunden ein Weißer Zwergstern in den hyperenergetischen Schnittpunkt des Sonnendreieck-Transmitters dirigiert wurde.
    Ich wußte, daß ich mich auf die Frauen und Männer, die diese Arbeit taten, verlassen konnte. Dennoch beschlich mich ein eigentümliches Gefühl, denn es gab keinerlei Kontakt zwischen uns. Jeder mußte für sich allein arbeiten und entscheiden.
    „Noch zehn Sekunden!" teilte die Automatik mit.
    Langsam legte ich meine Hand auf die Platte, unter der die Sammelschaltung lag. Hier liefen, bildlich gesprochen, alle Fäden zusammen.
    „Noch drei Sekunden!" meldete die Automatenstimme. „Zwei, eins, Null!"
    Ein Seufzen hallte durch die Schaltzentrale, als ich meine Hand fest auf die Schaltplatte preßte. Alle Blicke richteten sich auf den großen Bildschirm.
    Das Leuchten der Labilzone schien sich zu verstärken, wurde zu einem intensiven blutroten Glühen, das innerhalb einer Sekunde von Rot zu Gelb, weiter zu Grün und schließlich zu grellem Weiß wechselte.
    Es ging so schnell, daß ich es eigentlich nur deshalb mitbekam, weil ich die einzelnen Stufen dieses Vorgangs aus Erfahrung kannte.
    Im nächsten Augenblick war der Blick auf die Sterne der Milchstraße wieder frei.
    Es war ein berauschendes Gefühl, die vertrauten Sternkonstellationen wieder sehen zu können, doch es hielt nur einen Augenblick an, dann machte es nüchternen Überlegungen Platz.
    Oberst Hubert Selvin Maurice, der neben mir vor dem großen Hyperkom saß, blickte mich fragend an. Als ich nickte, stellte er eine Verbindung zur MARCQ POLO her, von der aus Julian Tifflor die Heimatflotte befehligte.
    Tifflors Gesicht erschien im

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