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0382 - Höllen-Friedhof

0382 - Höllen-Friedhof

Titel: 0382 - Höllen-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die dritte hatte ich vernichten können, doch zwei waren noch übriggeblieben, und die sollten uns zu einem Ziel führen, von dem wir bisher noch nicht wußten, wo es lag.
    Es herrschte ein »stiller« Alarm. Der Russe Golenkow hatte dafür gesorgt. Bisher hatte alles prima geklappt. Durch die Luftüberwachung war es gelungen, die Leichen ausfindig zu machen, und wir näherten uns immer mehr ihrem Stand- oder Flugort.
    Wir waren wesentlich schneller als sie. In spätestens einer Minute hatten wir sie eingeholt.
    Die Spannung in mir stieg. Hinter mir lag eine kleine Hölle. Was vor mir lag, konnte noch schlimmer werden, doch darüber machte ich mir momentan keine Gedanken. Meine Kleidung roch noch immer nach Rauch. Es war mir mit letzter Mühe gelungen, aus einem brennenden Hotel zu fliehen. Der Schweiß lag dick auf der Stirn, und ich roch bestimmt nach Wodka. Tief unter mir lag die berühmte Moldau. Sie mußten wir überqueren, um den Platz zu erreichen, wo die Leichen gesehen worden waren.
    Über Kopfhörer stand Wladimir Golenkow mit einer mir unbekannten Zentrale in Verbindung, von der er laufend neue Informationen bekam, die er nur zum Teil an mich weitergab.
    »Wo sind sie jetzt?« rief ich laut.
    Der Russe deutete nach vorn. »Siehst du den dunklen Fleck?« schrie er gegen die Geräusche an. »Er liegt genau zwischen dem Häusermeer. Du kannst ihn erkennen.«
    Ich beugte mich schräg zur Seite. Über den Fluß schaute ich hinweg. Unser Pilot ging tiefer. Um mir ein besseres Sichtfeld zu verschaffen, legte unser Mann den Copter in eine Kurve.
    Die »Insel« im Häusermeer war groß. Von den zwei schwebenden Leichen sah ich aber nichts.
    »Alles klar?« rief mir der Russe zu.
    »Fast.«
    »Wieso?«
    »Keine Spur von den Toten und…«
    Er lachte so laut, daß ich verstummte. »Ja, keine Spur von den Toten«, wiederholte er, »aber der Platz da unten ist einfach ideal gewählt, kann ich dir sagen.«
    »Was heißt das?«
    »Es ist der größte alte Friedhof von Prag. Verstehst du nun, John Sinclair?«
    Und ob ich verstand. Ich schlug mir sogar gegen die Stirn. Besser oder normaler hätte es gar nicht laufen können, denn wo fühlten sich Leichen wohl am besten geborgen?
    Auf einem Friedhof natürlich!
    »Und du meinst«, rief ich zurück, »daß dieser Friedhof ihr Ziel sein könnte?«
    »Klar.«
    Ich hob die Schultern. Plötzlich spürte ich wieder das Jagdfieber in mir. Wenn der Russe so sicher war, mußte er auch die entsprechenden Informationen bekommen haben, die mir vorenthalten worden waren. Deshalb vertraute ich ihm auch, holte tief Luft und wartete darauf, daß die Sicht auf den Friedhof besser wurde.
    Noch konnte ich keine Einzelheiten ausmachen, weil es zu dunkel war. Die zahlreichen, dicht belaubten Bäume bildeten gewissermaßen ein wallendes Meer, das mit Blicken nicht zu durchdringen war.
    Je näher wir heranflogen, um so mehr kristallisierte sich die Größe des Geländes hervor.
    Das war schon ein gewaltiges Areal. Wenn der Russe von einem alten Friedhof gesprochen hatte, konnte ich davon ausgehen, daß dort Tote aus verschiedenen Jahrhunderten lagen. Meiner Ansicht nach sollten sie dort auch liegenbleiben, denn von Zombies – egal aus welch einem Jahrhundert sie stammten –, hatte ich die Nase gestrichen voll.
    Unmerklich fast ließ der Pilot die Maschine sinken.
    Über uns lag der dunkelblau wirkende Sommerhimmel. Wolkenlos, denn das Heer der Sterne blitzte in einer fast kitschig zu nennenden Pracht. Es gibt solche Nächte, wo man das Gefühl hat, mit den ausgestreckten Händen nach den Sternen greifen zu können.
    So ähnlich war es auch hier, und eigentlich hatte ich diese Szenerie nur in den Bergen erlebt.
    Der Ruf des Russen zerstörte brutal meine romantischen Gedanken. »John, die Leichen!«
    Knallhart war ich wieder in die Gegenwart zurückgerissen worden, und ich sah, daß der Mann nicht gelogen hatte. In der Tat schwebten zwei lange, silbrigblau glänzende Streifen über dem Rand des Areals. Woher sie so plötzlich erschienen waren, wußte ich nicht.
    Wahrscheinlich hatten sie die Deckung des um den Friedhof liegenden Häusermeeres verlassen und suchten nun ihren Landeplatz.
    Wladimir gab dem Piloten ein Zeichen, die Geschwindigkeit zu senken. Er wurde auch langsamer, aber nicht so, daß wir in der Luft stehenblieben.
    Sehr viel langsamer näherten wir uns dem Ziel. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würden wir über die Hausdächer hinweghüpfen.
    Zwar war der Copter mit einem

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