Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Planeten und Monden hatte es schwere Beben gegeben.
    Auf Terra waren einige große Küstenstädte überschwemmt worden.
    Dennoch hatte die Zivilbevölkerung nur wenige Opfer zu beklagen. In den Tiefbunkern waren die Menschen vor den stärksten Erschütterungen sicher gewesen. Die meisten befanden sich unterdessen wieder an der Oberfläche und arbeiteten an der Beseitigung der Schäden, die die Strukturerschütterungen an Gebäuden und Verkehrsverbindungen angerichtet hatten.
    Glücklicherweise war es den Laren nicht gelungen, mit SVE-Raumern ins Solsystem einzudringen. Da der Zeitmodulator ebenfalls wieder arbeitete und das Solsystem in der Zeit „tanzen" ließ, würden sie uns wohl in absehbarer Zeit auch nicht aufspüren.
    Einigen Kampfschiffen Leticrons sollte es zwar gelungen sein, ins Solsystem vorzustoßen. Sie waren jedoch nach dem Sprung in die Zukunft vernichtet worden.
    Bald würde alles wieder seinen normalen Gang gehen, sofern man von „normal" überhaupt sprechen konnte. Jedenfalls war das Solsystem fürs erste vor den Laren sicher, und wir konnten aus dem Verborgenen heraus wirken.
    Jedenfalls würden wir uns nicht damit zufrieden geben, selbst unangreifbar zu sein. Unser Hauptziel mußte sein, Mittel und Wege zu finden, die Macht des Konzils der Sieben in unserer Galaxis zu brechen.
    Danach würde Leticron kein nennenswertes Problem mehr darstellen, denn ohne die Macht der Laren im Hintergrund war er ein Nichts.
    Nur für mich würde nichts wieder völlig normal sein können, denn ich hatte meinen Partner verloren. Dalaimoc Rorvic und ich hatten uns gehaßt, aber wir hatten uns auch geliebt, und ohne ihn erschien mir das Universum plötzlich trist und leer. Was hätte ich darum gegeben, das fette Scheusal wieder zum Leben erwecken zu können. Aber ich wußte ja nicht einmal, was der Molekülverformer mit seiner Leiche gemacht hatte.
    Und nun stand mir die traurige Pflicht bevor, den Nachlaß des Tibeters zu ordnen, seine Erben zu ermitteln und ihnen das beträchtliche Vermögen zukommen zu lassen, das Rorvic im Verlauf seines Lebens angehäuft hatte.
    Vorerst aber mußte ich seine Unterkunft in „Imperium-Alpha" räumen, seine eigenen Habseligkeiten von den Sachen zu trennen, die Eigentum der Flotte waren.
    Ein ganz seltsames Gefühl beschlich mich, als ich die Tür zu seiner Unterkunft öffnete. Ich empfand Trauer, Niedergeschlagenheit und eine unfaßbare Leere.
    Langsam schlich ich durch die Räume, ohne einen Anfang zu finden. Zu frisch waren die Erinnerungen, die sich mit Dalaimoc Rorvic verbanden.
    Vor dem abgewetzten Teppich, auf dem Rorvic zu sitzen pflegte, wenn er meditiert hatte, blieb ich stehen. Der Teppich war zusammengeknüllt. Vielleicht hatte der Tibeter gerade meditiert, als der Fremde über ihn hergefallen war. Das mochte erklären, warum es ihm nicht gelungen war, den Angriff abzuwehren, denn normalerweise war ein Multimutant wie Dalaimoc Rorvic nicht von einer einzigen Person zu besiegen.
    Nach einer Weile gewann ich meine Fassung zurück. Ich beschloß, mir zuerst den Wandtresor vorzunehmen und ihn auf eventuelle wichtige Dokumente zu durchsuchen. Der Impulsschlüssel dafür haftete mit seiner magnetischen Unterseite am Schloß.
    Als ich den Tresor geöffnet hatte, räumte ich die einzelnen Fächer aus. Neben den Papieren fand ich Gegenstände, die erneut die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse in mir weckten.
    So beispielsweise Rorvics elektrische Gebetsmühle, sein Zauberamulett, einen Fjiur-Kristall von Bedwed, einen Zauberspiegel aus den Höhlen des Planeten Umvägir und was der Dinge mehr waren.
    Plötzlich erstarrte ich.
    Meine suchende Hand war mit etwas hervorgekommen, das ich noch nie gesehen hatte: eine Statue von nicht mehr als fünf Zentimetern Höhe, die offenbar einen meditierenden Buddha darstellte.
    Als ich sie näher betrachtete, erkannte ich jedoch, daß die Buddhafigur eine Bekleidung trug, die verblüffend der Einsatzkombination ähnelte, die Rorvic zu Lebzeiten getragen hatte.
    Ich musterte das winzige Gesicht -und fuhr erblassend zurück.
    Das Gesicht besaß die Züge Dalaimoc Rorvics!
    Mit meinem scharfen Augen vermochte ich jedes Detail zu erkennen, und alles stimmte. Diese Miniaturstatue stellte den tibetanischen Mutanten dar.
    Plötzlich verschleierten Tränen meinen Blick.
    Ich ertrug es nicht länger, dieses winzige Gesicht anzusehen, das vollkommen dem Rorvic glich. Impulsiv holte ich aus und warf die Figur mit aller Kraft auf den Boden.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher